© Monic Schmidheiny

7 Fragen an… Lisa Maria Potthoff

„Ach, willst du nicht mal in einem Sissi-Film spielen?“ Lisa Maria Potthoffs Vater möchte seine Tochter lieber nur in netteren Filmen sehen. Doch sie lässt sich nicht stoppen und probiert sich in verschiedensten Rollen aus. Wir haben ihr zu ihrer Rolle als Mutter unsere 7 Fragen gestellt.

Hinter dieser netten, lieblichen Fassade kann auch mal eine ziemlich toughe Braut stecken. Lisa Maria Potthoff ist schon lange in unserem deutschen Film etabliert. Wer sich gerne mal Sonntag vor den Fernseher setzt und aufmerksam den Tatort verfolgt, oder auch Fan von ZDF- und ARD-Produktionen ist, hat sie sicher schon gesehen. In einer Daily Soap schnupperte Potthoff zum ersten Mal in die Welt des Schauspiels. 15 Tage lang. Schließlich muss man nach dem Abitur auch irgendwie sein Geld verdienen. Doch auf diesem Weg weiterzukommen, war für sie keine Option. Stattdessen ging sie zur Schauspielschule München und lernte dort ihre Fähigkeiten zu entfalten.

Sicherlich hat sie aus der Schauspielausbildung viel mitgenommen, aber dennoch entwickelte sie auch ihre eigenen Techniken, um in eine Rolle hineinzufinden. Bei manchen ist es die Auseinandersetzung mit den Details, für andere die Hintergrundrecherche und für Lisa Maria Potthoff ist es eben der Schuh. Sobald sie in den Schuh ihrer Rolle schlüpft, schlüpft sie auch gedanklich in ihre Figur. Kleider machen eben Leute.

Ein Beispiel: „Schwere Jungs“, Großaufnahme, Minusgrade im Gebirge. Und Lisa Maria Potthoff entscheidet sich nicht für die kuscheligen Boots, die ihre Füße warm halten. Nein, sie bleibt bei den Pumps, durch die sie ihre Rolle so wunderbar erspüren kann. Das könnte man mal Aufopferung für den Job nennen.

Doch nicht nur aus „Schwere Jungs“ ist uns Lisa Maria Potthoff bekannt. Auch in Kinofilmen wie „Die Bluthochzeit“, bei dem es auf ihrem Hochzeitstag blutig her geht und der Satz „bis das der Tod euch scheidet“ eine viele zu wörtliche Bedeutung annimmt, oder gar „Soloalbum“, in dem sie an Matthias Schweighöfers Seite eine unvergessliche Schlafzimmerszene spielte, hat sie uns schon mit zahlreichen verschiedenen Gesichtern überzeugt.

Trotzdem bleibt sie sich selbst immer treu und auch in Interviews steht sie tough, aber gleichzeitig charmant zu ihrer Meinung. Gerade durch ihre Ehrlichkeit wirkt Lisa Maria Potthoff so sympathisch, zum Beispiel wenn sie frei von der Leber weg erzählt, wie sie Christoph Maria Herbst in einer Streitszene aus Versehen mit dem Namen ihres Ehemanns ansprach.

Sie schlüpft von einer Rolle in die nächste, doch die Rolle die ihr am besten steht, ist sicherlich die der Mutter ihrer vierjährigen Tochter. Ansonsten schützt Sie ihr Privatleben wie eine Löwin. Schön also, dass uns die Wahlberlinerin trotzdem unsere 7 Fragen beantwortet hat.

 

Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Ich wusste nicht, was WIRKLICHE Müdigkeit ist. Ich hatte keine Ahnung, dass man so müde sein kann, dass man nicht mehr klar denken kann. Ich konnte mir nicht vorstellen, jemals eine Pilcher-Verfilmung anzusehen, aber das waren die einzigen Filme, die ich nach der Geburt vom Konfliktpotential her ausgehalten hab‘.

Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Ach, da ist alles dabei: von lässig-entspannt bis hin zu hysterisch-überfordert.

Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
Nichts. Die Stille genießen.

Was findet dein Kind richtig blöd an dir?
Sie findet es richtig blöd, wenn ich nach stundenlangem Spiel mit ihr und ihren Puppen Kiky und Emmi eine Pause brauche. Sie findet es richtig blöd, wenn ich sie in die Kita hetze und sie nicht schlendern darf. Sie findet blöd an mir, dass ich ihr nicht dauernd Süßigkeiten erlaube. Dass ich meine Haare oft hochbinde und nicht offen trage. Sieht blöd aus, findet sie. Dass sie angeblich kratzige Strumpfhosen tragen soll. Die Liste könnte ich leider noch ewig weiterführen.

Was ist das Schönste am Leben mit Kind?
Das Schönste für mich ist die Zeit morgens nach dem Aufwachen: Man liegt noch zusammen im Bett und kuschelt. Sie riecht noch nach Schlaf und erzählt mir, was sie geträumt hat. Das Schönste ist auch, dass Kinder wirklich begeisterungsfähig sind. Sie können sich ehrlich, ausgelassen und aus vollem Herzen freuen.
Mit das Schönste für mich ist unsere Familienumarmung: Unser Kind hat dann einen Glanz im Gesicht, der tiefe Zufriedenheit und Freude zeigt, dass wir alle zusammen sind.
Und auch was ganz Schönes ist: Zu wissen, dass alle schlechte Laune zum Beispiel wegen einer Sache aus Punkt 4 nie lange anhält, und sie dann wieder angerannt kommt und mir ihre triefende Rotznase begeistert quer über mein Gesicht reibt.

Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Das Lieblingsessen meiner Tochter ist Leberwurstbrot oder Pommes. Das Rezept erspare ich allen hier.
Mein ideales Essen verläuft so: Wir gehen zu Giovanni, den Besitzer von „il Mondo Sardo“ in der Winsstr. 1. Es ist das einzige Restaurant in Berlin, das ich kenne, wo Kinder wirklich willkommen sind und es auch mal turbulent werden darf. Giovanni macht mir einen riesigen Teller mit Meeresfrüchten, den ich mir mit meinem Kind teile, er zaubert fantastische Teigtaschen, drängt uns zu mehreren Gläsern Wein, macht unser Kind mit Süßigkeiten glücklich, bis wir schließlich weinselig den Laden verlassen.

Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Giovanni bzw. „Il Mondo Sardo“ habe ich oben schon erwähnt.
Den besten Milchreis der Stadt macht die Meierei in der Kollwitzstraße. Ich esse dann den Hirsebrei.
Immer einen Besuch wert: das Naturkundemuseum.