© Doro Boettcher

Städtetrip mit Kindern: Edinburgh

Eine Städtereise mit Kindern kann ganz schön anstrengend sein, oder ein richtiges Abenteuer! Doro war mit ihrer Familie im verwunschenen Edinburgh auf den Spuren von J.K. Rowling unterwegs, hat die Camera Obscura besucht und ist der Geschichte des Hundes Greyfriars Bobby auf den Grund gegangen. Ein toller Trip, der auch gezeigt hat: Männer in Röcken können ganz schön gut aussehen!

Im letzten Jahr haben wir eine wunderschöne Städtereise mit unseren zwei Töchtern nach Edinburgh gemacht. Zugegeben, ich kannte die Stadt gut, hatte als 16-Jährige dort ein Austauschjahr verbracht. Allerdings wusste ich hauptsächlich, wo die coolen Clubs und Pubs waren, an die Kindertauglichkeit der Stadt habe ich damals noch nicht so viele Gedanken verschwendet.

Umso toller war es nun mit meiner Familie diese schöne Stadt ganz neu zu entdecken. Edinburgh hat genau die richtige Größe, man kann fast alles zu Fuß machen oder man nimmt Bus oder Taxi – Achtung, Linksverkehr! Das Spazieren durch die Stadt ist schon aufregend. Fast jedes Gebäude, jede Statue erzählt eine spannende Geschichte von Rittern, rivalisierenden Königinnen oder Gespenstern. Überquert man die Meadows, große Wiesen mitten in der Stadt, muss man acht geben, nicht von einem Golfball getroffen zu werden, denn hier wird zu jeder Tageszeit Golf gespielt. Man sieht aber auch Rugby-Training oder Cricketspiele. Hier kann man wunderbar picknicken oder ein Pint in einem anliegenden Pub trinken.

Von Königinnen und einem kleinen Hund

Auf dem Weg von den Meadows Richtung Altstadt trifft man auf Greyfriars Bobby, die Statue eines Hundes. Seine Geschichte ist die: Er war seinem Herrchen so treu ergeben, dass er noch Jahre nach dessen Tod auf seinem Grab ausharrte, und Edinburghs Bürger waren so gerührt, dass sie ihn fütterten und ihm nach seinem Tod ein Denkmal setzten. Bobbys Nase ist ganz blank geputzt von all den liebevollen Begrüßungen. Unsere kleine Tochter ist hin und weg und trägt tüchtig zum Blankputzen von Bobbys Nase bei.

Erreicht man die Highstreet, die zum Edinburgh Castle hinaufführt und zum Holyrood Palace hinunter, ist man mitten drin im Geschehen. Hier trifft man Herren ohne Köpfe, Feuerspucker, Artisten und natürlich Dudelsackspieler. Diese haben es uns besonders angetan und wir sind uns einig: Männer in Röcken sehen super aus! Im Holyrood Palace kann man den alten Prunk bewundern, und tatsächlich kommt die Queen einmal im Jahr hier her und hält Hof. Umgeben ist Holyrood von einem herrlichen Garten, und direkt dahinter liegt Arthur’s Seat, Edinburghs Hausberg. Recht hoch, aber ihn zu besteigen lohnt sehr, denn man hat einen atemberaubenden Blick über die Stadt bis zum Meer.

Auf dem Edinburgh Castle sieht man die Kammer, in der Maria Stuart gefangen gehalten wurde, den wirklich wunderschönen Kronschatz und für die Kinder sind das Highlight die Kerkerzellen. Für ältere Kinder sind hier die Audioguides sehr zu empfehlen. Unbedingt besuchen sollte man auch das National Museum of Scotland, hier gibt es unendlich viel Spannendes für Kinder zu entdecken und das bei freiem Eintritt. Außerdem: die Camera Obscura und die dazu gehörige Ausstellung mit optischen Täuschungen. Sehr lustig! Hier ist der Eintritt leider recht teuer, der Besuch lohnt sich aber!

Harry Potter in echt

Harry Potter Fans kommen in Edinburgh voll auf ihre Kosten. Auf dem Friedhof Greyfriars Kirkyard (der Friedhof, auf dem auch der kleine Bobby am Grab seines Herrchens wachte) ließ sich Joanne K. Rowling von den Namen auf den Grabsteinen zu den Charakteren ihrer Bücher inspirieren. Direkt vor dem Kirchhof liegt das Cafe The Elephant House, in welchem J.K. Rowling die ersten Entwürfe verfasste und gleich ums Eck findet man die Eliteschule Georfe Heriot’s School, welche als Vorbild für Hogwarts diente. Ich kann absolut verstehen, dass diese Stadt zu großartigen Geschichten inspiriert. Wir sind begeistert und fahren sicher wieder hin.