© Birgitta Behr/arsEdition

Susi, die Enkelin von Haus Nummer 4

Bis 16.06.2019 – In der Villa Oppenheim ist das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf beheimatet. Seit Mitte Januar zeigt das Haus eine Ausstellung zur Kindheit eines jüdischen Mädchens im Berlin des Nationalsozialismus. "Susi, die Enkelin von Haus Nr. 4" konfrontiert das junge Publikum auch mit aktuellen Fragen.

Über 7000 Stolpersteine sind mittlerweile in Berlin verlegt worden. Die Messingtafeln, die dort in die Straße eingelassen werden, wo Menschen einst lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt, deportiert und ermordet wurden, erinnern uns an die vielen persönlichen Schicksale. 2012 wurden auch vor der Wilmersdorfer Cecilien-Schule elf Stolpersteine verlegt. Der Schule gelang es, einige der Geschichten zu recherchieren, die mit den Namen der Menschen auf den Gedenktafeln verbunden sind. Frau Gertrud Cohn kehrte nicht mehr aus dem Konzentrationslager zurück, doch ihr Sohn, seine Frau und deren sechsjährige Tochter überlebten die Verfolgung im Untergrund.

Auf der Grundlage dieser Geschichte schuf Birgitta Behr, Lehrerin der Schule, ein Graphic Novel mit dem Titel „Susi, die Enkelin von Haus Nr. 4“, das in berührenden Bildern das junge Mädchen in dieser bewegten Zeit begleitet. Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim hat auf der Grundlage des Buches eine Ausstellung erarbeitet, das sich mit lebendig gestalteten Interieurs insbesondere an Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren richtet. Die jungen Besucher der Ausstellung werden vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse mit aktuellen Fragen und gesellschaftlicher Verantwortung konfrontiert. Ein umfangreiches Begleitprogramm für Familien und Schulklassen ermöglicht den Zugang zu nicht zu vergessenen Fragen, die der heranwachsenenden Generation kaum jemand mehr aus erster Hand beantworten kann.

So findet beispielsweise die Kinderoper „Brundibár“ am Sonntag, den 27.01.2019 statt – eine Geschichte, die über ihren historischen Entstehungskontexts reichen Aufschluss bietet. Für junge Menschen ab zehn Jahren gibt es am 14.03.2019 die Möglichkeit, bei einem Zeitzeugengespräch mit Ruth Winkelmann ins Gespräch zu kommen. Sie liest aus ihren Erinnerungen und beantwortet Fragen zur Zeit ihrer Kindheit als jüdische Berlinerin unter der Herrschaft der Nationalsozialisten.

Ausstellung: 19.01.-16.06.2019, Museum Charlottenburg-Wilmersdorf, Schloßstr. 55, 14059 Berlin, villa-oppenheim-berlin.de

Kinderoper: 27.01.2019, 12:00 Uhr. Zeitzeugengespräch: 14.03.2019, 10:00 bis 13:00 Uhr, kostenlos, Anmeldung bis 08.03.2019 erforderlich

 

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