Bilderbuchkino: Mascha Kaléko – Poesie für Augen und Ohren
Im Rahmen der „Jüdischen Kulturtage Berlin vom 13.-23.11.2025 – Mascha Kaléko war eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Gedichte über Liebe, Sehnsucht, Verlust und Heimatlosigkeit sind bis heute berührend aktuell. Es liest Christiane Munsberg.
Im Berlin der 1920er-Jahre beginnt Kalékos literarischer Weg, der durch das Exil und das Ringen um Sprache und Zugehörigkeit geprägt ist. Das Bilderbuchkino lädt Kinder, Familien und Schulklassen ein, die Welt der Dichterin zu entdecken. Die Veranstaltung verbindet literarische Bildung mit ästhetischer Erfahrung. Sie sensibilisiert junge Zuhörer:innen für Sprache, Biografie und gesellschaftliche Themen wie Exil, Freiheit und Verantwortung – und schafft gleichzeitig einen altersgerechten Zugang zu Mascha Kalékos Werk.
Im ersten Teil des Bilderbuchkinos wird das Bilderbuch „Maschas leuchtende Jahre“ vorgelesen – verfasst von Veronika Wiggert und einfühlsam illustriert von der Künstlerin Marie Geissler. Das Buch erzählt Mascha Kalékos Geschichte für ein junges Publikum ab sieben Jahren: von ihrer Kindheit, dem Leben im kreativen Berlin der Zwischenkriegszeit, den Umbrüchen der NS-Zeit und ihrer Flucht – aber auch von Hoffnung, Lebensmut und poetischer Sprache als Ausdruck innerer Stärke.
Im Anschluss steht Mascha Kalékos poetisches Märchen „Der König und die Nachtigall“ im Mittelpunkt – eine symbolhafte Erzählung über Freiheit, den Wert der Selbstbestimmung und die Grenzen von Macht. Ein König versucht, eine Nachtigall zu besitzen, deren Gesang ihn tief berührt – doch der Vogel verstummt in der Gefangenschaft. Erst als der König erkennt, dass wahre Schönheit nur in Freiheit bestehen kann, lässt er sie ziehen. Die Geschichte wurde eindrucksvoll illustriert von der vielfach ausgezeichneten Hildegard Müller.
Mascha Kaléko (1907 – 1975) fand in den Zwanzigerjahren in Berlin Anschluss an die intellektuellen Kreise des Romanischen Cafés. Zunächst veröffentlichte sie Gedichte in Zeitungen, bevor sie 1933 mit dem Lyrischen Stenogrammheft ihren ersten großen Erfolg feiern konnte. 1938 emigrierte sie in die USA, 1959 siedelte sie von dort nach Israel über. Mascha Kaléko zählt neben Sarah Kirsch, Hilde Domin, Marie Luise Kaschnitz, Nelly Sachs und Else Lasker-Schüler zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts.
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