bis 01.03.2020 – Ideal zur grauen dunklen Jahreszeit wird aktuell im Bröhan Museum eine Ausstellung präsentiert, in der sich Familien hyggemäßig jeden Sonntag einrichten können: Bei kostenloser Designwerkstatt und einem Pop-up-Store mit Highlights des nordischen Designs zum Anfassen, Probesitzen und Kaufen.
Wer kennt nicht den Egg Chair von Arne Jacobsen, den Stokke Hochstuhl TrippTrapp von Peter Opsvik oder den Holzaffen von Kay Bojesen? In der aktuellen Ausstellung „Nordic Design. Die Antwort auf das Bauhaus“ im Bröhan-Museum sind sie alle zu anzutreffen und dazu noch einige weitere Wohn- und Designobjekte, wie der Armlehnstuhl Paimio von Alvar Alto oder die Panton Kugellampe – crazy bunt und psychodelic anzuschauen!
Die vom Bröhan-Direktor Tobias Hoffmann kuratierte Schau setzt sich intensiv damit auseinander, wie die nordischen Länder Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland den deutschen Funktionalismus diskutiert haben und wie sie dabei ihren eigenen gestalterischen Weg gegangen sind.
Zeitreise in die 60er-Jahre
Beginnend mit dem finnischen Architekten und Designer Alvar Aalto über den Vater des schwedischen Funktionalismus Sven Markelius und die international gefeierten dänischen Designer Hans J. Wegner und Arne Jacobsen liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf den 50er- und 60er-Jahren.
Beim Rundgang durch die Ausstellung wird dem Besucher schnell klar, was für ein anderer Weg von den skandinavischen Designern angestrebt wurde. Die Möbel sind aus Holz gemacht, mit weichen runden Formen, den ergonomischen Bedürfnissen des Menschen angepasst.
Handwerklich stets perfekt, von zeitlosem Design. Wie übrigens auch die gezeigten Gebrauchsgegenstände: Vasen, Geschirr und Lampen. Es sind durchweg einzigartige ästhetische Ergebnisse! Viele der ausgestellten Objekte sind mittlerweile Klassiker, die aus manchen Wohnungen nicht mehr wegzudenken sind.
Massentaugliche Kunst
Hygge ist als Lebensstil tief in der nordischen Mentalität verwurzelt. In Schweden werden die von der Reformpädagogin Ellen Key formulierten Wohn- und Lebenstheorien „Schönheit für alle“ zum Credo des schwedischen Designs. Ziel war es, für die breite Masse alltägliche Objekte funktional und gut zu gestalten und schließlich in Zusammenarbeit mit der Industrie kostengünstig herzustellen.
Let’s go Hygge! Ein Wochenende auf der Suche nach dem Glück.
Geschickt beansprucht Ikea ab den 60er-Jahren dieses Erbe für seine Unternehmensstrategie und macht die schwedischen Konzepte dadurch gleichzeitig zum Exportschlager in der ganzen Welt. Den Abschluss der gelungenen Ausstellung bilden futuristische Entwürfe von Verner Panton, Eero Aarnio und Marimekko, die den endgültigen Bruch der nordischen Länder mit dem Funktionalismus markierten.
Mitmachen erwünscht
Das Begleitprogramm ist umfangreich – neben Konzerten gibt es jeden dritten Sonntag Familienworkshops von 11:00-12:30 Uhr und an jedem Sonntag von 13:00-17:00 eine kostenlose offene Designwerkstatt, in der nach Lust und Laune gefaltet, geschnipselt, geklebt und experimentiert werden kann.
Ausstellung NORDIC DESIGN bis 01.03.2020, Bröhan-Museum, Schloßstra. 1a, 14059 Berlin-Charlottenburg, broehan-mueseum.de