7 Fragen an…Tanya Neufeldt

Mütterblogs können manchmal ja auch ein wenig eintönig sein. Nicht so der Blog von Tanya Neufeldt auf dem sie in die Rolle von Lucie Marshall schlüpft und aus ihrem Leben als Mutter erzählt. Es passieren recht alltägliche Katastrophen mit ihrem Sohn Sam, nur dass Lucie die Gabe hat, ziemlich lustig darüber zu berichten. Und so macht es grossen Spaß daran teilzuhaben, wie sie sich auf dem Spielplatz mit einer Freundin betrinkt ...

Auf ihrem Blog Lucie Marshall schreibt Tanya über ihr Leben als Mutter von Sam und mit ihrem Mann Marc. Dieses ist immer sehr unterhaltsam, vor allem weil Lucie gerne ein wenig über die Stränge schlägt und vieles als Mutter nicht so eng sieht. Herrlich!

Ganz besonders erwähnenswert sind ihre Kurzfilme, die auf ihrer Seite zu finden sind. Einfach großartig, wie die Schauspielerin es schafft, in ihrer Rolle als Lucie wohl jeder Mutter mindestens ein bisschen aus der Seele zu sprechen. Ihr Blog handelt davon, wie sie versucht, ihr Leben als Mutter und die Jobs unter einen Hut zu bringen. Das klappt mal besser, mal weniger gut. Neben ihrem Blog schreibt sie regelmäßig eine Kolumne in der freundin und gerade ist ihr Buch „Auf High Heels in den Kreißsaal“ erschienen. Sehr empfehlenswert! Und an Buch Nummer 2, dem Nachfolger, sitzt sie bereits. Natürlich wollten wir unbedingt auch Tanya unsere 7 Fragen stellen. Hier sind ihre Antworten.

 

Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Ich war mir sicher: „Ich bleibe die „Bestimmerin“ und gebe den Zeitplan und überhaupt alles vor! Wie völlig absurd diese Vorstellung ist, hat mir mein Sohn im wortwörtlichen Sinne von Anfang an gezeigt: Er ist einfach mal fünf Wochen früher gekommen.

Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Gute Frage. Ich glaube „intuitiv“ passt da am besten. Manchmal kommt der Intellekt dazu und dann geht es meistens in die Hose. Dann meine ich nämlich, dass die Dinge jetzt so zu laufen haben, wie ich es möchte. Dann soll mein Sohn gut gelaunt sein, wenn ich ihn vom Kindergarten abhole, brav und ruhig malen, während ich noch schnell Mails beantworte und am besten noch selber ins Bett gehen. Ich weiß natürlich, wie bekloppt das ist. Wenn ich dann ein paar Mal über meinen Hochmut gestolpert und mit dem Kopf gegen die Wand gerannt bin, schaffe ich es meistens zurück zu meinem „intuitiv“ zu finden. Und dann frühstücken wir halt am Mittwoch im Bett und fangen den Tag erst um 10:00 Uhr an, weil er Kuschelbedarf hat.

Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
Meinem eigenen Rhythmus folgen und alleine sein. Für mich ist die Fremdbestimmung die größte Herausforderung in meinem Leben mit Kind. Ich liebe es, durch die Straßen zu schlendern und meinen Gedanken nachzuhängen. Wenn ich an einem Kino vorbei komme und mich spontan entscheiden kann, ob ich da reingehen will oder doch lieber Sushi essen gehe, das ist für mich das Größte!

Was findet dein Kind richtig blöd an dir?
Mein Sohn findet mich total blöd, wenn ich ‚Mama Kategorisch’ sage: „Süßigkeiten erst, wenn der Gemüsereis gegessen ist!“ Oder: „Nein, ich kaufe dir nicht das Mega Lego Star Wars Raumschiff für  215 Euro, einfach mal so zwischendurch!“

Er ist ein großer „Verhandler“. Er könnte sofort morgen als Anwalt anfangen. Besonders doof findet er seine Mutter, wenn sie die allabendlichen Verhandlungen wie „Mama, ich schaue jetzt noch ein allerallerallerletztes ‚Peppa Pig’ und dann liest du mir noch drei Bücher vor!“ mit einem einfachen „NEIN!“ abbricht.

Was ist das Schönste am Leben mit Kind?
Dass man nichts planen kann. Das ist zwar auch das größte Ärgernis und Hindernis, aber ich mag diese Überraschungen und Anforderungen an mich, nicht blind an meinen Plänen festzuhalten. Und ich liebe die Fragen und Gedankengänge von meinem Sohn. So zum Beispiel: „Ich heirate später Papa, dann haben wir einen Hasen und eine Katze. Und du darfst auch kommen, aber nur, wenn du Karotten mitbringst.“ Ich meine, besser geht’s nicht.

Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Königsberger Klopse. Bei uns ist mein Mann der Koch, aber Königsberger Klopse sind mein Ressort! Mit ganz viel Kapern. Und das hier ist mein Lieblingsrezept, das stammt aus dem Kochbuch „Heimwehküche“ von Birgit Hamm und Linn Schmidt:

2 Brötchen vom Vortag, 1 große Zwiebel, 750 Gramm Hackfleisch, Salz nach Geschmack, etwas schwarzer Pfeffer, etwas geriebene Muskatnuss, 3 Eier, Größe M, 2 EL Butter, 2 gehäufte EL Mehl, 250 ml Milch, 100 g Kapern (mit Flüssigkeit), 1 Eigelb, 50 g Sahne, 0,5 TL Zucker, 1 TL frisch gepresster Zitronensaft

Brötchen in Wasser einweichen, Zwiebel fein würfeln. Hackfleisch in eine Schüssel geben und dann ausgedrückte Brötchen, Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Muskat und Eier dazugeben und alles gut verkneten. Dann mit feuchten Händen 20 Klopse formen.

Großer Topf mit 2 Liter Wasser und reichlich Salz aufkochen. Klopse rein und bei schwacher Hitze 10 Minuten gar ziehen lassen. Aber nicht kochen lassen! Klopse rausnehmen und halben Liter abmessen und bereitstellen.

Butter in Topf anschmelzen, Mehl darin anschwitzen, Milch und Kochwasser nahc und nach dazu gießen, dabei ständig mit einem Schneebesen rühren, damit es keine Klümpchen gibt. Soße 10 Minuten ohne Deckel auf ausgeschalteter Herdplatte aufquellen lassen. Ab und zu umrühren. Kapern mit der Flüssigkeit einrühren (ich mache immer noch ein halbes Glas mehr rein, weil ich Kapern so liebe!“) Eigelb mit sahne verquirlen und in die Soße geben. Mit Pfeffer, Salz, Zucker und Zitronensaft abschmecken. Klopse in die Soße geben. Alles noch mal erhitzen, aber nicht kochen lassen.

Wir mögen am liebsten Reis dazu, aber es gehen natürlich auch Kartoffeln.

Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Im Sommer mag ich das Barcomis zum Frühstücken in der Sophienstraße. Da kann man schön im Innenhof sitzen, die Kinder haben Auslauf und die Bagels und Scones sind to-die-for!

„Clärchens Ballhaus“ mag ich zum Mittagessen und der Garten ist einfach ganz bezaubernd.

Die Fischerhütte am Grunewaldsee liebe ich nach einem Spaziergang um den See. Und im Sommer kann man ja sogar noch schnell ins Wasser hüpfen.

Mein Sohn reitet gerne (also, ich führe ihn mit Pony spazieren …) und dafür fahren wir regelmäßig auf den Ponyhof Neuholland. Die gehen wahnsinnig gut mir den Tieren um. Und genauso mit den kleinen Reitern.