01.07.-30.09.2025 – Ausstellungstipps: Neue und auslaufende Ausstellungen im dritten Quartal 2025 von Juli bis September. Macht Bekanntschaft mit bezaubernden Raupen, nehmt Erde, Lehm und Gras als kunstvolle Materialien wahr und entdeckt eindrückliche Fotografien.
Zusätzlich zu den unzähligen Einzeltermine, die ihr in unserem Veranstaltungskalender findet, locken in Berlin gerade auch im Sommer bewegende Schauen und Events, die sich für junge Besucher:innen besonders lohnen.
Neue Ausstellungen von Juli bis September 2025
- ab 27.06.2025 – Rico Puhlmann. Fashion Photography 50s – 90s. Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin
- ab 28.06.2025 – Symbiotic Wood, Eine Sonderpräsentation des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin
- ab 11.7.2025 – Delcy Morelos. Madre, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
- ab 17.07.2025 – Raupen im Rampenlicht: Neue NABU-Dauerausstellung in den Schönhauser Allee Arcaden
- ab 09.09.2025 – Flucht. Fotografien aus Moldau, Armenien und Georgien, Museum Europäischer Kulturen
- ab 11.09.2025 – Petrit Halilaj. Syrigana, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
- ab 12.09.2025 – Yes to all. Die Schenkung Paul Maenz Gerd de Vries, Kupferstichkabinett
Letzte Chance – auslaufende Ausstellungen in Berlin
- bis 13.07.2025 – Der Engel der Geschichte, im Bode Museum
- bis 19.07.2025 – Aus dem Leben der Regenwürmer, in der Buchhandlung und Galerie Kumulus
- bis 17.08.2025 – Polaroids, im Museum für Fotografie
- bis 17.08.2025 – Sammlung Domäne Dahlem. Geschichten und Objekte, im Herrenhaus der Domäne Dahlem
- bis 07.09.2025 – NACHRICHTEN – NEWS, im Museum für Kommunikation
- bis 14.09.2025 – YOKO ONO: DREAM TOGETHER, Neue Nationalgalerie
- bis 28.09.2025 – Tea and Dry Biscuits: 75 Jahre Georg Kolbe Museum
- bis 28.09.2025 – Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft, in der Neuen Nationalgalerie
Rico Puhlmann. Fashion Photography 50s – 90s
bis 15.02.2026, Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, smb.museum
Rico Puhlmann hat als Fotograf für Stern, Brigitte, Vogue unseren Blick auf die Welt geprägt.
Früh gestaltete er eine moderne Ästhetik in der Modemetropole West-Berlin, später arbeitete er mit Supermodels wie Cindy Crawford, Naomi Campbell oder Isabella Rossellini in New York. Das Museum für Fotografie würdigt ihn jetzt mit einer Retrospektive.
Symbiotic Wood
bis 21.09.2025, Sonderpräsentation des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin, smb.museum
Klimawandel und Monokulturen haben die Wälder anfällig für Insekten und Pilze gemacht. Holz, das von Käfern befallen ist, gilt – ökonomisch betrachtet – als von geringem Wert.
Die Ausstellung „Symbiotic Wood“ konzentriert sich auf dieses „mehr-als-menschliche“ Material. Sie macht erfahrbar, wie ein Material, das konventionelle Vorstellungen von Qualität und Nützlichkeit untergräbt, zu neuen Designlösungen anregen kann.
Die interdisziplinäre Ausstellung mit Beiträgen von Künstler:innen, Designer:innen, Architekt:innen und Kulturhistoriker:innen wird durch eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen ergänzt.
Delcy Morelos. Madre
11.07.2025-25.01.2026, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, smb.museum
Die erste Einzelausstellung in Deutschland von Delcy Morelos präsentiert im Hamburger Bahnhof eine neue, raumgreifende Installation, die sich mit den Themen Erde, indigenes Wissen, Regeneration und der Verbundenheit von Natur und Mensch befasst.
Delcy Morelos ist für ihre sinnlich erfahrbaren, immersiven Skulpturen und Installationen aus Materialien wie Erde, Lehm, Gras, Zimt und Nelken bekannt.
Raupen im Rampenlicht
ab 17.07.2025, Neue NABU-Dauerausstellung in den Schönhauser Allee Arcaden, visitberlin.de
„Wer Schmetterlinge will, muss Raupen füttern!“, sagt NABU-Artenschutzreferent Lars Sund.
In den Schönhauser Allee Arcaden eine neue Dauerausstellung zum Thema Raupen. Damit findet der deutschlandweit beachtete Fotowettbewerb „Raupen im Blitzlicht“, der im vergangenen Jahr über 160 beeindruckende Einsendungen erzielte, ein dauerhaftes Zuhause in Pankow.
Insgesamt sind 16 grundverschiedene Aufnahmen in Großformat an der Wand im Durchgang zu den Kundenaufzügen im Erdgeschoss zu bestaunen.
Die Ausstellung ist dauerhaft und kostenfrei im Erdgeschoss der Schönhauser Allee Arcaden zugänglich. Sie ist Teil einer gemeinsamen Initiative von NABU Berlin und dem Centermanagement, um Stadtnatur und Umweltbewusstsein nachhaltig zu fördern.
Flucht. Fotografien aus Moldau, Armenien und Georgien
ab 09.09.2025, Museum Europäischer Kulturen, smb.berlin
Seit 2022 porträtiert Gaudlitz gemeinsam mit seinem Team geflüchtete Menschen und dokumentiert ihre persönlichen Lebensgeschichten. Die Ausstellung zeigt rund fünfzig eindrucksvolle Bilder von Menschen in provisorischen Unterkünften – geprägt von Verlust, Unsicherheit und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Ergänzt wird die Schau durch eine Projektion mit ausgewählten Arbeiten aus Gaudlitz’ umfangreichem Archiv.
Petrit Halilaj. Syrigana
11.9.2025-31.05.2026, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, smb.museum
Für seine Ausstellung im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart entwickelte Petrit Halilaj eine Oper in Zusammenarbeit mit der Kosovo-Philharmonie. Gegründet im Jahr 2000 nach dem Ende des Kosovokriegs, feiert sie dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum.
Ausgangspunkt der Oper ist der sagenumwobene Ort Syrigana, ein dreitausend Jahre altes Dorf in der Nähe von Halilajs Heimatstadt Runik. Seit 2016 steht Syrigana als archäologische Stätte der Frühgeschichte, der Spätantike und des Mittelalters unter Denkmalschutz.
Die Elemente der Oper werden in einer ortsspezifischen Installation neu konfiguriert.
Zusätzlich zeigt die Ausstellung fünf großformatige Installationen aus verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers und gibt so einen Einblick in sein Werk.
Yes to all. Die Schenkung Paul Maenz Gerd de Vries
ab 12.09.2025, Kupferstichkabinett, smb.berlin
„Yes to all“ – „Ja, wir nehmen alles“, damit haben das Kupferstichkabinett und die Graphische Gesellschaft zu Berlin, die Freunde des Kupferstichkabinetts, in den letzten beiden Jahren begeistert und dankbar eine großzügige Schenkung der beiden ehemaligen Kölner Galeristen Paul Maenz und Gerd de Vries angenommen.
Die Ausstellung umfasst eine Auswahl von 200 Werken, darunter Zeichnungen, Skizzen, druckgraphische Mappenwerke, Collagen, Poster, Briefe und Postkarten.
Letzte Chance – auslaufende Ausstellungen in Berlin
Der Engel der Geschichte
08.05.-13.07.2025, Bode Museum, smb.museum
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein Hauptwerk der Kunst des 20. Jahrhunderts, Paul Klees Angelus Novus (1920), das dem Berliner Philosophen Walter Benjamin (1892–1940) gehörte, diesen ins Exil begleitete und von ihm in einem seiner letzten Texte als „Engel der Geschichte“ beschrieben wurde.
versammelt die Ausstellung Engel aus den Berliner Museen, die während des Zweiten Weltkrieges beschädigt oder verbrannt wurden.
Eine Sonderausstellung der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst und der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin
Aus dem Leben der Regenwürmer
05.04.-19.07.2025, KRUMULUS – Buchhandlung und Galerie, krumulus.com
Eine relativ naturkundliche Ausstellung bei Krumulus: Vergesst alles, was ihr über Regenwürmer zu wissen glaubt. Wenn ihr überhaupt etwas wusstet – schließlich sind es ja keine Dinosaurier oder Delfine.
Tagein, tagaus graben sie ihre Gänge durch die Erde, und anders als Raupen können sie sich noch nicht einmal in ein geflügeltes Wesen verwandeln.
Sobald ihr aber Noemi Volas erstaunliche Studien über Regenwürmer entdeckt habt, werdet ihr sie nie wieder mit den gleichen Augen sehen.
In Zeichnungen mit viel Witz, Ernst und rosa Filzstift, hat sie einen eigenen Kosmos erschaffen. „Über das unglückliche Leben der Regenwürmer“ ist ein Buchkunstwerk, zu dem es ab April in der Krumulus Galerie eine Ausstellung gibt, begleitet von Mitmachaktionen und Ferienangeboten.
Polaroids
07.03.-17.08.2025, Jebensstraße 2, 10623 Berlin, smb.museum
Das Polaroid-Verfahren hat die Fotografie revolutioniert: Der unverwechselbare Geruch der Entwicklungsemulsion und die Magie des Sofortbilds bleiben unvergessen. Auch Helmut Newton schätzte diese Technik, die er seit den 1970er Jahren intensiv nutzte, vor allem bei Mode-Shootings. Für Newton waren Polaroids Ideenskizzen und Werkzeuge, um Licht und Komposition sofort zu überprüfen. Doch die einzigartige Objekthaftigkeit der Polaroids übte darüber hinaus einen künstlerischen Reiz aus, der Fotografen zu experimentellem Arbeiten inspirierte.
Die Ausstellung zeigt Newtons Polaroids im Dialog mit Werken anderer Künstler*innen wie Pola Sieverding, Maurizio Galimberti und Sheila Metzner. Mit unterschiedlichsten Formaten und Techniken feiern ihre Arbeiten die Vielseitigkeit und Kreativität dieses ikonischen Verfahrens.
Sammlung Domäne Dahlem. Geschichten und Objekte
bis 17.08.2025, Mi-So, 10:00-17:00, im Museum im Herrenhaus der Domäne Dahlem, domaene-dahlem.de
Zum ersten Mal präsentiert die Domäne Dahlem eine Ausstellung, die sich nach über 40 Jahren Museumsgeschichte ganz und gar der eigenen Sammlung widmet.
Wie hat sich Landwirtschaft gewandelt? Was bedeutet nachhaltiger Konsum? Was spielte sich auf dem Domänen-Acker im Laufe der Zeit ab? Die Ausstellung verbindet die Objekte mit ökologischen Themen unserer Zeit.
Gezeigt werden 200 Objekte in acht Räumen. Neben Radierungen von Käthe Kollwitz und Lesser Ury wird die Vielfalt an außergewöhnlichen Objekten der Landwirtschaft, Ernährungskultur und Konsumgeschichte ausgestellt – vom Spaten, über ein historisches Lastenrad bis zum Schilfschlitten.
Die interaktiv gestaltete Ausstellung bezieht die Besucher:innen mit ein und stellt ihnen Fragen: Was ist für dich wertvoll? Ist Landwirtschaft politisch? Und schließlich: Was hat das alles mit dir zu tun?
NACHRICHTEN – NEWS
bis 07.09.2025, Museum für Kommunikation, mfk-berlin.de
Die erste umfassende Ausstellung über Nachrichten in Deutschland beleuchtet unser Verhältnis zu Nachrichten und zeichnet die historische Entwicklung von Nachrichten nach.
Dabei blickt sie auf eine zentrale Akteurin, über die die meisten wenig wissen: die Nachrichtenagentur. Welche Rolle spielt sie in der Geschichte und wozu brauchen wir sie heute?
Ob Wahlergebnisse, sportliche Erfolge oder das Wetter von morgen: Nie war es einfacher, über das aktuelle Weltgeschehen Bescheid zu wissen. Nachrichten sind jederzeit überall verfügbar. Dennoch haben immer weniger Menschen Interesse daran, auf dem Laufenden zu bleiben. Warum?
YOKO ONO: DREAM TOGETHER
11.4.-14.9.2025, Neue Nationalgalerie, smb.museum
Die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie lädt das Publikum ein, sich jenseits der reinen Betrachtung aktiv zu beteiligen – sowohl körperlich als auch gedanklich.
Die Aktionen beginnen oft auf einer individuellen Ebene, entwickeln sich dann zu breiter angelegten, kollektiven Handlungen und demonstrieren so die transformative Kraft gemeinsamen Handelns für Frieden und sich eine bessere Welt vorzustellen.
Onos Werke fordern zu gemeinsamen Handlungen auf: Reparieren, Wiederherstellen, Säubern, Wünschen, Imaginieren, Träumen.
Tea and Dry Biscuits. Eine Jubiläumsausstellung
17.04.-28.09.2025, Georg Kolbe Museum, georg-kolbe-museum.de
2025 markiert das 75-jährige Jubiläum des Georg Kolbe Museums. Die aus diesem Anlass gezeigte Ausstellung geht von dem Gründungsmoment der Institution aus, die 1950 als erste museale Neugründung im Nachkriegs-West-Berlin ihre Türen öffnete. Damals war das Museum ein Gedenkort für den 1947 verstorbenen Bildhauer Georg Kolbe.
Zeitgenössische Künstler:innen eröffnen durch eigene Reflexionen des Themas vielfältige Perspektiven auf Vergangenes und Gegenwärtiges. Die Gruppenausstellung ist Teil eines vielgestaltigen Programms im Jubiläumsjahr 2025, das das Georg Kolbe Museum als lebendigen Kunstort feiert.
Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft
bis 28.09.2025, Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, 10785 Berlin, smb.museum
Die Ausstellung „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft” in der Neuen Nationalgalerie beleuchtet die künstlerischen und gesellschaftlichen Umbrüche der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Holocaust und Krieg, Kalter Krieg und Mauerfall prägten die Kunst ebenso wie Aufbruch und Emanzipation.
In 14 Kapiteln thematisiert die Schau Fragen zu Realismus und Abstraktion, Feminismus, Identität und Ökologie. Werke von Marina Abramović, Joseph Beuys, Andy Warhol und vielen weiteren veranschaulichen den Spannungsbogen zwischen Gesellschaft und Kunst. Ergänzt wird die Sammlung durch Werke weniger bekannter Künstler:innen wie Kiki Kogelnik.