Die jüngste Tochter
Uraufführung von Fatima Daas aus dem Französischen von Sina de Malafosse – Auffallen, ein Doppelleben führen, nicht den Erwartungen entsprechen – schon früh fühlt Fatima sich uneins mit sich und der Welt. Während sie als jüngste Tochter einer algerischen Familie in einem Pariser Vorort aufwächst, fühlt sie sich ständig hin- und hergerissen: zwischen Familie und Selbstfindung, Glaube und Sexualität, Tradition und urbanem Leben.
Jeden Tag muss sie drei Stunden mit dem Bus fahren, um auf eine weiterführende Schule gehen zu können. Wohin mit der Verunsicherung, der Wut und der Kraft, die sie in sich spürt? Im Schreiben findet Fatima ein Ventil. „Ich heiße Fatima“ ist der soghafte Anfang jeder Seite in ihrem Heft. In einer Mischung aus Sure und Spoken Word stellt sie sich den Situationen, die sie zu der gemacht haben, die sie heute ist: Eine Pendlerin zwischen Welten, die eigentlich gar nicht voneinander getrennt sein sollten. In ihren Worten manifestiert sich nach und nach ein Bekenntnis zu sich selbst und ihrer Geschichte.
Der preisgekrönte Debütroman „Die jüngste Tochter“ von Fatima Daas wurde als literarisches Ereignis gefeiert und wird von Leyla-Claire Rabih für die Bühne bearbeitet und uraufgeführt.
Radikal offen bringt „Die jüngste Tochter“ die Vielfalt einer Identität zur Sprache – die kraftvolle Erzählung einer Selbstermächtigung.