Schneewittchen
Kinderoper für vier Singstimmen und sieben Zwerge – Musik von Wolfgang Mitterer nach Engelbert Humperdinck. „Spieglein, Spieglein an der Wand“: Das allbekannte Grimmsche Märchen um die böse Königin, ihre Eifersucht auf Schneewittchens Schönheit, die sieben Zwerge und den vergifteten Apfel hat zahlreiche Bearbeitungen erfahren. Nur wenig bekannt ist, dass sich auch Engelbert Humperdinck, der Schöpfer der „Hänsel und Gretel“-Oper, mit diesem Stoff beschäftigt hat.
1888, noch vor seiner weltberühmten Märchenoper, arbeitete er an einem Liederspiel über das Märchen von Schneewittchen, zu dem ihm wie bei „Hänsel und Gretel“ seine Schwester Adelheid Wette ein Libretto verfasst hatte. Weit gekommen ist Humperdinck aber nicht, lediglich vier Lieder sind aus diesem Märchenspiel überliefert.
Der österreichische Komponist Wolfgang Mitterer, dessen Brüder-Grimm-Oper „Das tapfere Schneiderlein“ bereits 2012 in der Werkstatt im Schiller Theater zu erleben war, machte sich 2016 daran, Humperdincks Fragment nach dem ursprünglichen Libretto zu vervollständigen. Für die fehlenden Partien bediente er sich musikalisch bei Humperdincks anderen Märchenopern „Hänsel und Gretel“, „Dornröschen“ und „Die Königskinder“. Die Schicht aus originaler Musik Humperdincks, gesetzt für Klavier, Kontrabass und Perkussion, konfrontiert er mit einer ganz anderen Klangwelt aus elektronischen Zuspielungen. Neben vier Sänger:innen, die in die wechselnden Rollen des Märchens schlüpfen, dürfen natürlich nicht die sieben Zwerge fehlen: Sie werden von Kindern des Kinderchors der Staatsoper verkörpert, die Schneewittchen beim Kampf gegen die böse Königin tatkräftig unterstützen.
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