© Beatrice Treydel

Britta Sabbag über „Die kleine Hummel Bommel“

Die Autorin Britta Sabbag über ihr Kinderbuch "Die kleine Hummel Bommel" und dass Mut manchmal auch Überwindung bedeutet.

Wie viel Hummel steckt in Ihnen?
Ziemlich viel. In meinem alten Job als Personalerin fühlte ich mich nie „rund“ und habe nur davon geträumt, Autorin zu sein. Das Schicksal half mir ein wenig auf die Sprünge, als 2009 die Firma verkauft und ziemlich viele Mitarbeiter entlassen wurden, darunter ich. Ich spürte, es ist Zeit, diese Chance zu nutzen, obwohl ich nicht wusste, was auf mich zukommen würde. Aber ich bin „geflogen“ und es brauchte nur eine Portion Mut. Heute bin ich hauptberuflich Autorin und endlich fühle ich mich innerlich „rund“.

Sind die anderen Charaktere aus dem Buch, wie Gisela Grille, Ricardo Raupe oder Marie Marienkäfer auch an menschliche Vorbilder angelehnt?
Jede Figur hat ihre Aufgabe im Buch, der Hummel die Sicht auf die Welt und auf sich selbst verständlich zu machen. So ist es doch auch im wahren Leben: man trifft Menschen oft zu einer Zeit, in der man genau so jemanden braucht, der einem wieder auf die richtige Spur hilft. Menschen sind oft Spiegel unserer Ängste, Gedanken und Wünsche. Bommel trifft Ricardo Raupe, der ebenfalls Angst vorm Fliegen hat – ein Gleichgesinnter. Und Gisela Grille, die ihm vorsingt, dass Mut allein reicht, um zu fliegen. Und Dr. Weberknecht gibt praktische Anleitungen zum Finden des Muts in Bommels Herzen.

Wie würden Sie sich selbst mit drei Worten beschreiben?
Eines reicht: verwirrt (lach!)

Wenn Sie einen Tag mit der kleinen Hummel Bommel verbringen könnten, was würden Sie zusammen unternehmen?
Ich würde mit ihr zusammen fliegen üben (vielleicht klappt´s ja bei mir auch 😉 )

Die kleine Hummel Bommel muss ganz viel Mut haben, um die ersten Flugversuche zu unternehmen. Welche Tipps haben Sie für alle, denen der Mut fehlt, etwas zu tun?
Oft lassen wir uns von unseren Ängsten leiten und treffen Entscheidungen danach. Das macht unfrei und auch manchmal sehr unglücklich. Das Gefühl, seinem Herzen und dem Mut darin zu vertrauen ist dagegen sehr befreiend. Mein Tipp ist: Probiert es aus und ihr werdet erstaunt sein, wie mutig ihr seid!

In welchen Situationen mussten Sie als Kind besonders mutig sein?
Ich sollte im Schwimmkurs das erste Mal vom Einser ins Wasser springen, in die Arme des Schwimmlehrers. Ich wollte es aber ganz alleine schaffen, also sprang ich in die entgegengesetzte Richtung. Das fand ich damals sehr mutig.

Wie helfen Sie Ihren Kindern, wenn der Mut mal fehlt?
Ich sage ihnen, dass es mir oft genauso geht, und Mut eben auch Überwindung bedeutet. Und dass das Gefühl, das danach kommt, unendlich toll ist: Stolz.

Wenn die kleine Hummel groß ist, was wünschen Sie sich für sie?
Dass sie noch lange, lange fliegt!

 

In unserer LESEN HÖREN SEHEN Rubrik könnt ihr mehr über das Kinderbuch „Die kleine Hummel Bommel“  erfahren.

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