Lieblingsorte der Redaktion: Anja empfiehlt mit Kindern das Jüdische Museum Berlin. Unabhängig von den jeweiligen – auch immer sehenswerten – Sonderausstellungen lohnen die Dauerausstellung und das begleitende museumspädagogische Angebot absolut einen Besuch mit Kindern!
Wer Berührungsängste verspürt und sich fragt, ob man Kindern die Abgründe unserer Geschichte zumuten kann, sei unbesorgt – das Jüdische Museum Berlin ist nicht nur ein Beispiel außergewöhnlicher Architektur, sondern vor allem intelligenter und feinfühliger Museumspädagogik.
Daniel Libeskinds Bau hat mich bereits berührt, als ich relativ neu in Berlin staunend durch das noch leere Museum lief. Heute, viele Jahre und vier Kinder später, begeistert mich die Architektur immer noch – faszinierend, wie schon die Schrägen, Gefälle und das Fehlen jedes rechten Winkels den Besucher in seiner Wahrnehmung prägen.
Kinder, die an dem Workshop „Das ver-rückte Haus“ teilnehmen, bekommen Gelegenheit, dies mit Winkelmaß und Ball, den man die Schrägen hinabrollen lassen kann, zu überprüfen. Der kleine Koffer, den die Museumspädagogen dabeihaben, birgt aber noch weitere Utensilien, um etwa den Garten des Exils erlebbar zu machen. Das Grauen der nationalsozialistischen Jahre wird nicht ausgespart, die Dauerausstellung zeigt jedoch die deutsch-jüdische Geschichte in all ihren Aspekten.
So widmet sich die Führung „Halacha und Hefezopf – Was kommt in den Schabbattopf?“ spielerisch jüdischen Traditionen. Wer lieber auf eigene Faust das Museum erkunden möchte: Zu jedem Familienticket gibt es eine Rallye dazu. Fast das Beste an so einem Museumstag aber ist es, ihn mit den Kindern im lichtdurchfluteten Glashof mit dem kleinen, aber feinen Speiseangebot des Museumscafés und im idyllischen Museumsgarten ausklingen zu lassen. Mein Lieblingsmuseum!