Alles Gut – Ein Integrationsfilm

Filmstart 23.03.17 | Ab 12 Jahren: Der Dokumentarfilm Alles Gut wurde aus der Sicht des achtjährigen Roma-Jungen Djaner, der elfjährigen Ghofran und ihren beiden Familien gedreht. Er wirft einen ehrlichen und unverfälschten Blick auf das Thema Integration und vermittelt die Gefühle der zwei Familien sowie von Lehrern und Mitschülern der Flüchtlingskinder. Ein wirklich emotionaler Film, der es absolut wert ist, gesehen zu werden.

Regisseurin Pia Lenz hat mit der Dokumentation Alles Gut einen etwas anderen Film über die Integration geschaffen. Ein Jahr lang hat sie zwei geflüchtete Familien begleitet, die in Hamburger Flüchtlingsunterkünften untergekommen sind. Im Mittelpunkt stehen der achtjährige Djaner und die elfjährige Gohfran. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen führen den Zuschauer durch den Film.

Die Dokumentation stellt anfangs den Roma-Jungen Djanger vor, der mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder im Herbst 2015 aus Mazedonien geflüchtet ist. Sein erster Tag an einer Hamburger Schule überwältigt den Jungen. Glücklich ausgestattet mit einem neuen Schulranzen, freundet er sich mit seinen Klassenkameraden an und lernt fleißig die deutsche Sprache. Lange hält diese Stimmung jedoch nicht, da Abschiebungsängste die anfangs optimistische Familie stark beeinflussen.

Auch die Integration der elfjährigen Ghofran verläuft nicht einwandfrei. Mit ihrer Mutter und drei weiteren Geschwister kommt sie aus der syrischen Heimat nach Deutschland, wo ihr Vater breits sehnsüchtig auf seine Familie wartet. Während Vater und Mutter froh sind angekommen zu sein, will Ghofran unbedingt wieder nach Hause. Sie will sich auf keinen Fall verändern und kapselt sich zunächst von ihren Mitschülern ab.
Ihre Entwicklung wird den Zuschauer am meisten überraschen.

In diesem Film werden nicht nur viele, sondern auch unterschiedliche Stimmungsbilder aufgezeigt. Neben den zwei Flüchtlingskindern erzählen auch die Familien von ihren Eindrücken. Vor allem Ghofrans Vater, welcher zu Beginn des Films noch alleine in der Unterkunft auf seine Familie wartet, schwangt zwischen Verzweiflung und kämpferischer Hartnäckigkeit, seiner Familie hier in Deutschland ein neues Leben zu ermöglichen.
Djangers Grundschullehrerin und der Schulleiter sprechen über Schulintegration und die Klassenkameraden geben offen und ehrlich Feedback zu ihrem neuen Mitschüler.

Ergebnis ist ein umfassender und aufschlussreicher Film, der dem Zuschauer aufgrund der Perspektive der zwei Kinder und Familien oftmals sehr nahe geht.
Altersbeschränkung gibt es zwar keine, wir empfehlen diesen Film jedoch eher für ältere Kinder ab einem Alter von 12 Jahren.

Im Interview mit HIMBEER erzählt Regisseurin Pia Lenz, wie die Idee zum Film entstand und welche Erfahrungen sie dabei machen durfte.

www.alles-gut-film.de

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