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Fünf Freunde 2: Interview mit Valeria Eisenbart (George)

Der Kinospaß mit den „Fünf Freunden“ geht in die zweite Runde und ist noch spannender, noch lustiger und noch dramatischer. Wir durften, kurz vor Filmstart, noch ein paar Fragen an die Darstellerin von George loswerden... 

„Wir sind die Fünf Freunde, Julian und Dick, Anne und George und Timmy, der Hund, wir sind die besten Freunde, ja!“ – Wer jetzt nicht schon die Melodie im Kopf hat, hat so einiges verpasst.

Die erfolgreiche Kinderbuchreihe „Famous Five“ oder zu deutsch „Fünf Freunde“ von Enid Blyton zieht heute noch weltweit Kinder in ihren Bann. Die Geschichten von den Geschwistern Anne, Dick und Julian, ihrer Cousine George und dem Hund Timmy sind immer abenteuerlich und ungeheuer spannend. Ob es um die Aufklärung der Herkunft eines Geisterzuges geht oder das Fangen von Diebesgesindel – nichts ist den Fünf zu riskant.

In Deutschland haben sie, ähnlich wie die Drei Fragezeichen, durch die Hörspiele an Bekanntheitsgrad gewonnen. 2011 kam nach mehreren Fernsehserien endlich ein Fünf-Freunde-Film ins Kino und das Publikum war begeistert. Es gab so viel Zulauf, dass sich die Produzenten motiviert sahen, eine Fortsetzung zu drehen. „Never Change a winning team“ lautete nun die Devise und so wurden erneut Valeria Eisenbart, Quirin Oettl, Justus Schlingensiepen, Neele Marie Nickel und Coffey als die fünf Freunde gecastet.

Inhaltlich gab es genügend Stoff, um einen zweiten Teil filmisch umzusetzen. Aus den 21 Roman-Vorlagen ist dem Regisseur und den Drehbuchautoren eine besonders ins Auge gefallen. „Fünf Freunde geraten in Schwierigkeiten“ ist nun der Schwerpunkt des Films, der als „Fünf Freunde 2“ am 31. Januar 2013 in die deutschen Kinos kommt – hier könnt ihr den Trailer ansehen.

Alles beginnt mal wieder in den Sommerferien. Und wo lassen die sich besser verbringen als an einem sagenumwobenen Ort. Also machen sich die fünf Freunde auf ins Katzenmoor, in dem der größte Smaragd „Das grüne Auge“ versteckt sein soll. Dort machen sie Bekanntschaft mit Hardy, durch den sie in allerhand Schwierigkeiten geraten.

Wie hingegen die Schwierigkeiten beim Dreh aussahen, wie sie zum Film gekommen ist und wie ihre eigene Clique tickt, haben wir die Berliner Nachwuchsschauspielerin Valeria Eisenbart (*1998) in unserem Interview gefragt.

 

Was fasziniert dich am Genre Film?
Mich fasziniert, dass es so viele verschiedene Momente gibt, die man erleben kann und man sich in so viele verschiedene Rollen hineinversetzten darf. Man kann so vieles ausprobieren und wissen, wie man sich fühlt, wenn man zum Beispiel unheilbar krank oder wenn man extrem reich ist. Das ist schon echt ziemlich genial.

Wie bist du zum Film gekommen? Schon ganz am Anfang hast du ja in dem großen Kinofilm „Die Tür“ von Anno Saul mitgewirkt.
Ich habe an einem Ferienwettbewerb teilgenommen und dort zählten die Kategorien Tanz, Gesang und Schauspiel. Einer der Juroren war zufällig der Regisseur Armin Völckers. Er hat mich angesprochen und meinen Eltern geraten, mich mal bei einer Schauspielagentur zu melden. So bin ich dann zu den ersten Castings und schließlich auch zur Schauspielerei gekommen.

 

Du standest bereits mit international bekannten Schauspielern wie Mads Mikkelsen vor der Kamera. Wie war das für dich? Konntest du von ihm etwas lernen?
Das war echt großartig und eine tolle Zeit. Aber er konnte leider nur wenig Deutsch. Also habe ich mit ihm Englisch gelernt und er mit mir Deutsch. Das war sehr lustig, weil er oft die Grammatik durcheinander gebracht hat. Aber ich dafür auch die englische Grammatik. Schauspielerisch habe ich eine Menge gelernt. Das Wichtigste, was ich auch von ihm gelernt habe, ist die Disziplin und die professionelle Einstellung. Das ist, glaube ich, sehr wichtig für alle am Set. Man muss immer volle Leistung bringen und immer sofort zur Stelle sein. Wenn man sich da nicht konzentriert, dann kommt meistens kein gutes und glaubwürdiges Ergebnis raus.

 

Wie integrierst du das Schauspielen in deinen Alltag?
So gut wie gar nicht, da ich ja nur eine gewisse Zeit im Jahr drehen darf. Das bedeutet, es gibt eine Zeit, da ist die Schauspielerei der Alltag und nach diesem Zeitraum gibt es den Alltag ohne die Schauspielerei. Ich mag es privat bei meinen Freundinnen außerdem nicht so besonders, wenn immer nur darüber geredet wird, dass ich drehe. Ich werde auch von meinen Freunden so akzeptiert, wie ich als Mensch bin und ihnen ist das egal, dass ich Schauspielerin bin. Sie würden auch immer noch mit mir befreundet sein, wenn ich aufhören würde und das bedeutet mir echt sehr viel.

 

Warst oder bist du selbst ein Fünf Freunde-Fan? Hast du die Bücher gelesen oder die Kassetten gehört?
Ehrlich gesagt wusste ich zwar, dass es die Fünf Freunde gibt, aber ich habe mich nicht sonderlich dafür interessiert. Als ich aber für das Casting eingeladen wurde, habe ich mir sofort die Sammelbände gekauft und alle durchgelesen.

 

Wie gut wurde deiner Meinung nach die literarische Vorlage im Film umgesetzt?
Ich denke, ziemlich gut. Es wurden die verschiedenen Folgen ein bisschen zusammen gemischt und alles wurde modernisiert, also mit Handys und moderner Technik. Das gab es ja früher nicht so häufig. Ich bin damit sehr zufrieden, weil die Geschichte auch wirklich realistisch erzählt ist und nicht völlig erfunden.

 

Wie hast du dich auf die Rolle vorbereitet? Hast du die Buchvorlage zur Vorbereitung verwendet?
Ja, die Buchvorlage war schon wichtig. Mike (der Regisseur) hat uns auch geholfen, die Rolle zu verstehen, indem er uns eine Hausaufgabe gegeben hat. Wir sollten einen Steckbrief anfertigen, um alles über unsere Figur herauszubekommen. So lernten wir, uns mit unserer Figur zu identifizieren.

 

Wie würdest du deinen Filmcharakter (George) beschreiben?
Sehr jungenhaft und burschikos. Sie möchte nicht als typisches Mädchen gesehen werden, sondern eigentlich lieber wie ein Junge. Deswegen will sie auch George genannt werden und nicht Georgina.

 

Hat dich deine Rolle verändert?
In gewisser Weise schon ein bisschen. Jede Rolle, die ich gespielt habe, wird ein kleiner Teil von mir. Wenn ich zum Beispiel im wirklichen Leben eine Situation erlebe, die ich schon mal gespielt habe, erinnere ich mich daran und kann sie dann besser verarbeiten. Man beschäftigt sich ja so sehr mit dieser Person wie zum Beispiel George und lernt so viel über deren Persönlichkeit.

 

Welche Szene ist dir schwer gefallen?
Da darf ich ja leider nichts verraten. Aber es gibt eine wahnsinnig traurige Szene im Film, in der es für mich etwas schwieriger war, so zu spielen, dass man es mir glaubt.

 

Wie schaffst du es, dich vor der Kamera schnell in deine Rolle rein- und rauszufühlen?
Das ist wie ein Schalter, der sich umlegt. Er geht an sobald wir auf Position sind und er geht aus bei “Danke aus“. Natürlich gehört auch dazu, dass man sich davor noch vorbereitet, sich die Szene noch einmal anschaut und bei den Proben gut aufpasst.

 

Wie fandest du die Arbeit mit Timmy (Coffey)?
Mit Coffey war es super. Es ist manchmal auch sehr schwierig, weil der Hund nicht immer genau das macht, was man ihm sagt. Er setzt nicht alles so um, wie der Regisseur das möchte und dann muss man halt mal improvisieren oder einen Take noch einmal drehen. Es ist unglaublich, wie viel dieser Hund kann. Über 170 Tricks kann Coffey sofort erledigen. Vom sich selbst zudecken, oder tot stellen bis hin zum Seil springen. Es ist echt Wahnsinn!

 

Was fandest du an den Drehorten besonders? Siehst du sonst auch so viel von Deutschland?
Zum Beispiel fand ich den Bayerischen Wald toll. Das ist sowieso etwas sehr Tolles am Filmemachen. Man sieht sehr viel von der Welt. Normalerweise würde ich sonst nicht so viel von Deutschland sehen. An den drehfreien Tagen unternehme ich immer etwas mit meinem Vater und schaue mir meistens eine Besonderheit oder Sehenswürdigkeit in der Gegend an.

 

Mike Marzuk (Regisseur) verglich den Filmdreh mit einer Klassenfahrt. Kam es dir auch so vor?
Eigentlich eher nicht. Auf einer Klassenfahrt hat man ja immer viel Spaß und Freizeit ohne viele Pflichten. Beim Drehen hat man zwar auch eine Menge Spaß, aber trotzdem ist es auch stressig und teilweise auch anstrengend. Man muss zum Beispiel immer konzentriert bleiben.

 

Was war bei dem Film bzw. den Dreharbeiten anders im Vergleich zum ersten Teil?
Es war deutlich spannender und manchmal auch gefährlicher. Gerade die Drehorte waren manchmal schwierig. Die Höhlen zum Beispiel waren sehr kalt und feucht. Sobald wir draußen waren, war es wahnsinnig heiß. Das war ein krasser Wechsel der Temperaturen. Auch der Film ist deutlich überraschender und noch aufregender als der erste.

 

Wie vereinbarst du die Schule mit einem Filmdreh, der wie hier über zwei Monate geht?
Ich musste natürlich während der Dreharbeiten lernen und habe Unterricht bekommen. Da ich aber den größten Teil während der Sommerferien gedreht habe, hat sich das in Grenzen gehalten. Ich konnte zwar nicht jeden Tag lernen, aber so oft wie es ging. Die Schule hat dazu natürlich ihre Erlaubnis gegeben und die Arbeiten muss ich nachschreiben.

 

Wie findest du das Endergebnis?
Ich finde den Film super! Er gefällt bestimmt auch den Größeren. Am Anfang dachte ich zwar nicht, dass der erste Teil noch zu toppen ist, aber „Fünf Freunde 2“ hat mehr Action, mehr dramatische und auch noch mehr lustige Szenen.

 

Was hättest du bei dem Film anders machen wollen?
Nichts. Ich finde ihn perfekt, so wie er ist. Vielleicht fällt mir irgendwann mal eine Kleinigkeit auf, aber jetzt gerade fällt mir nichts ein.

 

Hältst du außerhalb des Films Kontakt zu deinen Mitdarstellern?
Zu den Jungs eher weniger, aber mit Neele (Anm. d. Red.: Darstellerin Anne) schon öfter. Wir schreiben uns und telefonieren auch. In den nächsten Ferien besuche ich sie wahrscheinlich auch mal.

 

Freundschaftsgeschichten in diesem Alter sind ein beliebtes und oft gesehenes Thema in Filmen. Wie fühlt es sich an, selbst Teil eines solchen Abenteuers zu sein?
Großartig. Es ist so selten heutzutage, solche Freunde zu finden und auch zu behalten. Darum ist es ein echt tolles Gefühl, so etwas mitzuerleben.

 

Würdest du gerne bei einem weiteren Fünf Freunde-Film mitwirken oder fühlst du dich dafür dann schon zu erwachsen?
Zu erwachsen fühl ich mich nicht, aber ob ein dritter Teil gedreht wird, hängt ja auch vom Erfolg des zweiten Films ab.

 

Was hat sich in deinem Leben seit den Fünf Freunden verändert?
Eigentlich nicht so viel, ich habe einfach ein paar tolle neue Leute mehr kennengelernt.

 

Wie reagieren deine Freunde darauf, wenn sie dich auf der Kinoleinwand sehen?
Die freuen sich eigentlich alle mit mir und finden das total cool. Nur ein paar von meinen verrückten Freunden stehen mitten im Kino auf und brüllen „Oh mein Gott, da ist ja Valeria“. Aber die sind einfach so und ich mag sie, wie sie sind.

 

Bist du auch Teil einer Clique? Wie viele gehören dazu?
Ich bin in einer Clique, aber ich habe auch noch viele andere Freunde. Ich bin nicht so, dass ich mich auf ein paar festlege. Meine Clique ist auf jeden Fall die schönste. Wir sind nur Mädels und zu fünft. Das Tollste ist, dass wir immer füreinander da sind und trotz Problemen immer zusammenhalten, egal was kommt.

 

Wie siehst du deine Zukunft in der Filmbranche? Wo siehst du dich als Schauspielerin in 20 Jahren?
Schauspielerin will ich auf jeden Fall werden, aber natürlich hängt das ja auch von den Angeboten und den Rollen ab. Ich hab‘ gar keine Ahnung, wie es in zwanzig Jahren aussehen wird, aber ich hoffe, dass ich meinen Traumberuf weiter ausführen darf.

 

Welchen Schauspieler oder welche Schauspielerin findest du besonders gut? Hast du ein Vorbild?
Ach, du liebe Güte. Es gibt so viele Schauspieler, die ich so wahnsinnig gut finde. Julia Roberts, Morgan Freeman, Meryl Streep oder Karoline Herfurth und Nora von Waldstätten…. Aber ein richtiges Vorbild ist zurzeit Christoph Waltz, da er sich von Österreich bis nach Hollywood hochgearbeitet hat. Es ist so unglaublich, wie er das gemeistert hat und jetzt mit den größten Schauspielern Hollywoods spielt, weil er selber einer ist. Genau das will ich auch schaffen. Ich möchte auch international Erfolg haben und vielleicht auch in Amerika spielen.

 

Welcher Kinofilm hat dir 2012 am besten gefallen? Was ist zurzeit dein Lieblingsfilm?
Es gibt ziemlich viele, dass ich gar nicht weiß, welchen ich nennen soll. Welchen ich zurzeit richtig gut finde, ist Jesus liebt mich. Es ist einfach mal so ein hammer-gut gespielter Film und ich kenne ja beide Hauptdarsteller. Sowohl Jessica Schwarz als auch Florian David Fitz. Der Film hat Humor und ist trotzdem eine gute Botschaft. Ich hab ihn mir auch schon zweimal im Kino angesehen. Ziemlich beste Freunde fand ich aber auch richtig super. Den hab ich auch schon viermal gesehen.

Die Interviewfragen stellten Laura Goede und Sophie Gottschall

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