© Mae Benson, Wimmelbuchverlag

Unsere Buchtipps im August

Auch im Sommer kann Lesen so richtig gemütlich sein: Zum Beispiel in der Hängematte, auf dem Balkon oder im Strandkorb. Hier kommen vier Bücher, die wir euch ans Herz legen möchten. Vom Bilderbuch für ganz Kleine bis hin zum Jugendroman – in diesen Buchtipps werden Eltern für Kinder ganz verschiedener Alter fündig. Viel Spaß beim Schmökern!

Angie Thomas: The Hate U Give

Lesen Hören Sehen | Himbeer Magazin

Mit ihrem Debüt hat Angie Thomas auf Anhieb die New York Times-Bestsellerliste erobert. Zu Recht – aktueller, packender, politischer, hoffnungsvoller, empathischer, besser geschrieben geht kaum. Er richtet sich an Teenager, aber auch für Erwachsene ist dieser Roman um die junge Starr eine großartige Lektüre. Das schwarze Mädchen lebt in zwei Welten, ihrem verarmten Wohnviertel und der vorwiegend von Weißen besuchten Privatschule. Nach dem Tod eines Freundes durch eine Polizeikugel gerät sie in einen Sog der Ereignisse.
Angie Thomas: The Hate U Give, ab 14 Jahre,
512 Seiten, cbt 07/2017, 17,99 Euro

 

Inka Pabst/Mehrdad Zaeri: Als Oma immer kleiner wurde

Lesen Hören Sehen | Himbeer Magazin

Peppi ist am liebsten mit Oma zusammen. Kein Wunder, macht sie doch die besten Kartoffelpuffer, schaut mit Peppi lustige Ratequiz im Fernsehen, sie gehen zusammen einkaufen, pflücken Himbeeren im Garten, haben immer eine lustige Zeit miteinander. Doch eines Tages fällt Peppi auf, dass Oma immer kleiner wird und allmählich verändert sich das Größen- und so auch Rollenverhältnis zwischen ihnen. Bis Oma irgendwann so klein ist, dass sie in Peppis Ohr schlüpft, wo sie fortan bleibt und Peppi gute Ratschläge – zum Beispiel wie die Kartoffelpuffer gelingen – erteilen kann. Und manchmal erzählt sie ihr einen Witz, so dass Peppi lauthals lachen und nicht mehr traurig sein muss. Poetische Geschichte über den Tod, einfühlsam illustriert.
Inka Pabst/Mehrdad Zaeri: Als Oma immer kleiner wurde, ab 5 Jahre, gebunden, 64 Seiten, Tulipan 03/2017, 18 Euro

 

Martina Fuchs/Nini Spagl: Schau! Staunen mit allen Sinnen

Lesen Hören Sehen | Himbeer Magazin

Die Augen mögen das wichtigste Sinnesinstrument sein und uns die meisten Informationen über unsere Umwelt liefern, aber das blinde Mädchen Nele ist der festen Überzeugung, dass man ihr auch ohne Sehkraft nicht blind gegenüber steht. Während Herr Soundso ihr immer genau das ganz nüchtern und sachlich beschreibt, was ihn seine Augen sehen lassen, eröffnet sich mit Neles Wahrnehmungen eine vielfältigere, fantasievollere Welt, kongenial im Buch durch ausklappbare Seiten bebildert. Denn man sieht auch mit den Ohren gut. Ebenso mit der Nase, der Zunge oder den Fingerspitzen, wie auch Herr Soundso am Ende des Buches begreift. Und natürlich liefert die Fantasie sowieso die schönsten Bilder. Daran herrscht bei Nele nun wirklich kein Mangel und ihre Vorstellungen von Regen, Schnee, Sonne, Schatten, Feuer, Wiese, Meer oder der Nacht können alle, nicht nur sehbehinderte Kinder weiterspinnen, sich an neuen Sichtweisen erfreuen und erfahren, dass Dinge manchmal mit anderen Augen zu sehen, den Horizont erweitert. Natürlich können auch blinde Kinder das Buch lesen – der Text liegt in Brailleschrift bei.
Martina Fuchs/Nini Spagl: Schau! Staunen mit allen Sinnen, ab 3
Jahre, gebunden, 52 Seiten, Tyrolia Verlag 2017, 14,95 Euro

 

Kobi Yamada/Mae Benson: Was macht man mit einer Idee?

Lesen Hören Sehen | Himbeer Magazin

Der Berliner Wimmelbuchverlag ist eigentlich bekannt für seine tollen – na, was wohl – Wimmelbücher. Alles andere als wimmelig ist hingegen diese Neuerscheinung – die liebevollen Illustrationen von Mae Benson sind eher von zurückhaltendem Stil und schaffen genau die richtige Atmosphäre für Kobi Yamadas Geschichte, die Kinder zum Glauben an ihre eigenen Ideen anregt. Mit dem Independent Publisher Book Award ausgezeichnet hat sich das Buch in den USA bereits vielfach verkauft und wir wünschen ihm, dass es auch hier zu Lande viele Leser erreicht. Das Kind ist namenlos, die Idee gesichtslos, aber eines Tages ist sie einfach da, die Idee. Was macht man nun damit? Zunächst versucht das Kind ihr aus dem Weg zu gehen, aber die Idee verfolgt es auf Schritt und Tritt. Das ist ihm Peinlich vor den Leuten, also versteckt das Kind sie. Muss dann aber doch merken, dass die Idee es glücklich macht, dass sie Aufmerksamkeit verlangt und mit der Zeit werden sie Freunde. Das Kind traut sich dann sogar, sie anderen Leuten zu zeigen, lässt sich aber nur kurz von deren Meinungen davon abbringen, seine Idee in die Welt zu bringen.
Kobi Yamada/Mae Benson: Was macht man mit einer Idee?, gebunden, ab 6 Jahre, 40 Seiten, Wimmelbuchverlag 06/2017, 12,95 Euro

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