Unterirdisch gut

Das Kinderbuch "Maulwurfstadt" von Torben Kohlmann führt uns tief unter die Erde und fasziniert mit grandiosen ganzseitigen Bildern.

Selten hat uns ein Debüt eines jungen Kinderbuchautors so beeindruckt wie Torben Kuhlmanns „Lindbergh. Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ letztes Jahr. Gerade ist sein zweites Buch erschienen und statt in die Lüfte geht es nun tief unter die Erde. Auch „Maulwurfstadt“ besticht durch seine intelligente Geschichte und grandiosen ganzseitigen Bilder. Die Erzählung beginnt vor langer Zeit, als ein Maulwurf unter eine Wiese zieht, wo es alles im Überfluss gibt. Doch dort bleibt er nicht lange alleine, andere Maulwürfe ziehen nach und allmählich verändert  sich das Leben unter Tage.

Mit sehr wenigen Worten wird die Geschichte des Wachstumsglaubens und seiner Folgen eindrücklich am Leben der Maulwürfe gespiegelt. Die wachsende Maulwurfpopulation erschafft nach und nach ihr eigenes Reich, Arbeitsteilung setzt ein, Maschinen werden erfunden, es wird enger, die Ressourcen knapper, der Wachstum fordert seinen Preis, vor allem einen ökologischen. Ein Meisterwerk, in dem ein ernstes Thema auf eine Art und Weise umgesetzt wird, zum Nachdenken anregt und lange in seinen Lesern, kleinen wie großen, nachwirkt.

Torben Kuhlmann: Maulwurfstadt | ab 5 Jahre | gebunden | 32 Seiten | NordSüd Verlag | 01/2015 | 978-3-314-10274-5 | 14,99 Euro beim Buchladen eures Vertrauens oder bei Amazon bestellbar