© Felix Gliesche

7 Fragen an… Angela Schmidt von Notfallmamas

Angela Schmidt hilft mit ihrem Unternehmen vielen Eltern und kranken Kindern. Die Idee ist eigentlich so einfach wie genial. Die Notfallmamas bieten Betreuung im Krankheitsfall und bei anderen Notfällen.

Die Kurzvita von Angela Schmidt ist so vielfältig wie interessant. Angefangen hat alles mit ihrer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, der drei Jahre Filialleitung folgten. Weil das nicht so richtig ihr Ding war, beschloss sie für ein Jahr in die USA zu gehen, um dort zu leben und zu arbeiten. Nach der Rückkehr aus Los Angeles begann sie folgerichtig ein Studium der Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften in Düsseldorf.

Dem Umzug nach Hamburg ist der Abbruch des Studiums nach dem Grundstudium geschuldet, woraufhin sie sich in das Büroleben stürzte und 16 Jahre lang in verschiedenen Groß- und mittelständischen Unternehmen sowie Internet-Start ups als Office Managerin und Assistentin der Geschäftsführung arbeitete.

Nach der Geburt ihrer Tochter und der Elternzeit entschied sie sich, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen, da sich für Angela Schmidt und ihren als Berater tätigen Mann so Familie und Beruf am besten vereinbaren ließen. Als sie trotz der Selbstständigkeit immer wieder Betreuungsengpässe hatte, wenn z.B. ihre Tochter krank war und nicht in die Kita konnte und keine angemessene Lösung für die Betreuung bei wichtigen Terminen fand, entschloss sich Angela Schmidt, die Kindernotfallbetreuung „Die Notfallmamas“ zu gründen. Damit unterstützt sie nicht nur berufstätige Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern entlastet auch Arbeitgeber und Kollegen im Unternehmen.

Angela hat uns ihre Lieblingsecken in Hamburg und Berlin verraten und  uns erklärt, warum Kinder einen lockerer werden lassen.

 

Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Ich hatte keine Vorstellung davon, wie wenig Zeit für einen selbst noch bleibt mit Kindern. Das war schon eine sehr große Umstellung für mich und auch für uns als Paar. Und wenn die Kinder größer werden, entspannt sich das ja glücklicherweise wieder etwas.

Und ich habe nicht damit gerechnet, von einem vierjährigen Mädchen morgens um 5 Uhr mit dem Vorwurf geweckt zu werden: Ihr seid Langschläfer. Steht auf! Meistens am Wochenende. Wahrscheinlich freut sich unsere Tochter so sehr auf den Tag, dass sie einfach nicht mehr schlafen kann. Ich dachte, Kinder schlafen länger, wenn sie aus dem Baby-Alter raus sind.

Und drittens: mir war nicht klar, wie schwierig es immer noch sein kann, Kinder und Beruf zufriedenstellend zu bewerkstelligen und wie sehr gerade die Kinderbetreuung immer noch den heutigen Lebensverhältnissen hinterherhinkt. Von einigen Großstädten wie Hamburg und Berlin einmal abgesehen.

Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Sehr konsequent inkonsequent. Ich übe immer noch. Wobei ich feststellen muss, dass Erziehung manchmal überbewertet ist und Kinder einem doch alles nachmachen. Was für mich bedeutet, ein gutes Vorbild zu sein bzw. zu werden. Das gelingt mal mehr mal weniger gut.

Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
Lesen und einmal schön in Ruhe essen gehen, ohne dass meine Aufmerksamkeit auf mehr verteilt ist als essen und sich gemütlich zu unterhalten. Vielleicht sogar über Kinder…

Was findet dein Kind richtig blöd an dir?
Dass ich eine Meckertante bin. Vor allem, wenn es darum geht, Aussagen wie „Du bist ein Blödmann“ zu verbieten oder das dritte Eis des Tages. Für ausführlichere Details müsste man unser Töchterchen fragen. Meistens geht es bei uns sehr fröhlich zu.

Was ist das Schönste am Leben mit Kind?
Dass man sich eigentlich auf wenig verlassen kann und man immer wieder überrascht wird. Oft sehr lustig überrascht. Und dass ich lockerer geworden bin und meiner Tochter zustimme, wenn sie sagt, es ist nicht schlimm, wenn sie den Milchbecher über sich auskippt, da sie ja sowieso gleich den Schlafanzug anzieht …

Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Selbstgemachte Pizza: Hefeteig aus 1/2 Würfel Hefe, 1 TL Zucker, 500 g Mehl, Salz und 2 EL Olivenöl zubereiten. Tomatensugo aus 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Olivenöl, 1 großen Dose Schältomaten, je 1 TL getr. Oregano, Thymian und Basilikum, Salz Peffer + Zucker zubereiten: alles hacken, Zwiebel und Knoblauch 5 min andünsten, dann mit Tomaten ca. 30-40 Min. köcheln lassen. Kräuter 20 min. vor Ende mitköcheln. Belag: Wunschkonzert oder was der Kühl- und Vorratsschrank hergibt. Alle Reste können eingefroren werden – auch separat.

Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen? 
In Hamburg: Fahrt mit der HVV-Fähre von den Landungsbrücken nach Finkenwerder und zurück mit Stopps zwischendurch am Fischmarkt oder in Övelgönne. Außerhalb im Sommer: Strandbad Wedel.

In Berlin: der Volkspark Friedrichshain wegen der vielen Spielplätze, Brunnen und dem Café Schönbrunn. Der Platz um das Monbijou-Theater: großartige Ausicht, Tango-Tänzer, leckere Pizza, Schwimmbad und Spielplatz: alles was man braucht.