7 Fragen an… Polina Soloveichik von Soloveichik for kids

Polina ist Mutter eines zweijährigen Sohnes und gestaltet nebenbei speziell für jedes Kind angefertigte Wandgemälde fürs Kinderzimmer. Uns erzählt sie, wie schwierig es ist streng zu sein, wie sie am besten entspannt und wie ein gutes Steak gelingt.

Polina Soloveichik wurde in Russland geboren, verbrachte einen großen Teil ihres Lebens in den USA und landete schließlich ziemlich unerwartet hier in Berlin. Während ihres Studiums am Pratt Institute in New York begann sie auf der Straße zu malen, wo sie lernte, ihre Arbeit unabhängig von Ort und Zeit zu sehen. Bald fertigte Polina ihre ersten Wandmalereien an und hat bis heute, erstaunt über die Macht, Orte mit einigen Farbeimern und Arbeitstagen komplett zu verwandeln, nicht damit aufgehört.

Kurz nach ihrem Umzug nach Berlin eröffneten Polina und ihr Mann Felix gemeinsam mit vier anderen Freunden eine Bar, die sie Gulasch nannten und in der sie nur Spaghetti Bolognese servierten. Der Laden war außerdem das Zuhause für 13 ihrer Wandgemälde, die jeden Monat von einem neuen übermalt wurden. Jene Trinkabende zu später Stunde sind nun aber vorbei und in der Zwischenzeit ist der kleine Lev auch schon zwei Jahre alt. Er trägt auch die Verantwortung für die neue Richtung von Polinas Arbeit: Wandgemälde für Kinder. Was mit dem Bemalen eines Zimmers mit Baby-Drachen vor der Geburt von Lev startete, wurde zu soloveichik for kids – einzigartige, handgemalte, für jedes Kind und Zimmer speziell designte Wandgemälde. Dafür benutzt Polina organische Farbe und gelegentlich Blattgold. Außerdem sieht sie das Bemalen eines Kinderzimmers als eine große Ehre an. Wir hatten die Ehre, ihr unsere 7 Fragen stellen zu dürfen.

 

Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Um ehrlich zu sein, hatte ich mir (vielleicht auf eigene Gefahr) wenig Gedanken darüber gemacht, wie das Leben mit Kind sein würde. Alles ist neu für mich. Aber ich hatte mir definitiv nicht vorgestellt, jemanden zu lieben würde beinhalten, ihn zu quälen. Das wurde mir bewusst, als ich meinem Sohn Augentropfen geben musste und er sich in meinen Armen wie ein wildes Tier wand.

Wir würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Das ist schwer zu beantworten. Die Reichweite ist so groß, dass ich nicht weiß, wo ich hinein falle. Ich liebe es, meinen Sohn in den Elementen zu sehen: in Pfützen, im Matsch, im Meer. Mein Herz singt jedes Mal, wenn er zu Streichen aufgelegt ist, wie zum Beispiel die Vorhänge zu bemalen oder heimlich an meinem Computer zu „arbeiten“. Aber ich täusche jedes Mal vor, strikt dagegen zu sein. In Bezug auf wichtige Dinge bin ich ziemlich streng.

Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
Ich lasse mich vom Malen, Drucken, Musik hören oder Lesen forttreiben, oder versinke im Luxus ungestörter Zeit in meinen Gedanken. Und ich verbringe Zeit mit meinem Mann.

Was findet dein Sohn richtig blöd an dir?
Mein Sohn ist noch immer ein ziemlicher Fan. Aber er findet es relativ blöd, wenn ich mit anderen spreche. Auch wenn ich manchmal mehr Begeisterung zeige als er, gibt er mir einen sehr skeptischen Blick.

Was ist das Schönste am Leben mit einem Kind?
Das Kennenlernen einer Person, noch bevor sie sichtbar ist bis zu dem Moment, in dem sie dich austrickst. Dass diese Person ihr eigenes faszinierendes Lebewesen ist und uns an den anderen erinnert. Dass man Dinge überdenken muss, über die man seit einer langen Zeit nicht nachgedacht hat.

Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Wir haben unzählige Lieblingsgerichte, aber etwas nach dem wir alle drei verrückt sind, ist ein gutes Steak. Ich habe kürzlich gelernt, dass die beste Herangehensweise ist, das Steak auf etwa 50 Grad zu erhitzen, bevor man es brät oder grillt. Serviert auf Knoblauch-Blattgemüse und voilà.

Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Ich liebe das Sushi Restaurant Next to Kuchi: immer dampfig, winzig und brechend voll. Ich finde auch die Sauna– und Stadtbäder-Vielfalt in Berlin toll. Ein gemütliches Plätzchen ist auf jeden Fall der Felsenkeller, eine Bar in Schöneberg – die Kundschaft und die Atmosphäre dort ist einfach fantastisch. Außerdem bin ich ein großer Tiergarten Fan.