Schönes zum Schenken und Spielen – Spielsachen, die den Kindern gefallen und unseren Ansprüchen an Qualität, Design, pädagogischem Wert und idealerweise Nachhaltigkeit genügen, sind nicht immer leicht zu finden. Ein paar Ideen hätten wir aber ...
Ein Fotostudio voller schöner Stofftiere und Spielsachen – ein Traum für die Kinder, die wir zum Shooting eingeladen haben. Wenn sie sich entscheiden müssen, was wählen sie aus, womit und was spielen sie gerne? Gerade jetzt zur Weihnachtszeit wird man bombardiert mit knallbunter Werbung für eine unfassbare Spielwarenflut, vieles davon weder nachhaltig produziert noch pädagogisch wertvoll, aber die Kinderwünsche werden gezielt geweckt.
Gar nicht so einfach manchmal, sich und die anderen Schenkenden da auf ein „Weniger ist mehr“ zu verpflichten. Davon weiß auch unsere Autorin Katinka Buddenkotte zu berichten.
Weihnachtstress? Das könnt ihr euch schenken
Leuchtende Kinderaugen im Kerzenschein, die Oma wird geherzt, Opa verdrückt ein Tränchen, alle Wangen glühen um die Wette, das Essen ist nicht verbrannt, selbst die Blockflöte klingt erträglich. So sieht Weihnachten aus. In der Werbung. Und während wir vielleicht gerade noch hastig die Süßigkeiten,Gutscheine oder Spielzeuge in die Säckchen/Söckchen des liebevoll selbstgemachten Adventskalenders stopfen, fragen wir uns: „Aber früher war es doch tatsächlich so, auch bei uns zu Hause! Wann ist das Fest der Liebe denn zu so einem elenden Konsumrausch geworden?“
Piks von Oppi – das Design-Spielzeug zur Förderung von Konzentration und Fantasie ist genau das Richtige für den Sechsjährigen, der es tief ins Spiel versunken gleich beim ersten Versuch schafft, einen richtig hohen Turm zu bauen.
Tja, wann war das? Fing es zu der Zeit an, als wir nicht mehr an jedem Wintertag durch klirrende Kälte und meterhohen Schnee zur Schule stapften, mit geflickten Schuhen? Ach nein, das waren ja unsere Eltern. Nein, doch eher unsere Großeltern. Die uns diese Geschichte jedes Jahr erzählten, zu Weihnachten, als wir vielleicht nicht ganz so freudig wie erwartet auf den kratzigen Pullover in der falschen Farbe reagiert haben. Wir undankbaren Gören! Und was haben unserer Eltern getan, damals?
Eisenbahn von Brio – so engelsgleich die Dreijährige aussieht, so willensstark ist sie und weiß ganz genau, was sie zum Spielen haben möchte. Wie den Bahnhof mit kleiner Rekorderfunktion – die eigene Stimme aufzunehmen und dann immer wieder als Durchsage über die Gleise erklingen zu lassen, ist Amelie eine große Freude.
Na ja, wahrscheinlich das, was die meisten Eltern tun, am Heiligen Abend: Rumrennen, mit den Augen rollen, den Baum löschen, also alles, um nicht am Gabentisch und damit automatisch zwischen allen Stühlen zu sitzen. Und dabei schwören wir uns, dass wir es im nächsten Jahr besser machen, und zwar von Anfang an. Dass wir schon ab Mitte Februar genau notieren, was die Kinder sich wünschen, und spätestens ab Mitte September wird ein Schlachtplan entworfen, wer wann wo wie welchen Weihnachtstag verbringt, und welche Gaben an wen verteilt werden.
„Ich mag Kuscheltiere werfen!“ Der Stoff-Hummer von Jelly Cat ist robust genug für Wildfänge wie den Vierjährigen.
Ja, im nächsten Jahr, das glauben wir tatsächlich, wird es nicht wie „Weihnachten bei Hoppenstedts“ sondern eher so, als würde Marie Kondo wie ein milde lächelnder Engel über allem schweben, das Wohnzimmer wird festlich, aber doch hygge geschmückt und dabei gibt es doch diese ganz simple Faustregel: Jedes Kind bekommt genau fünf Geschenke, nämlich: eines, das es wirklich braucht, eines, das es sich über alles wünscht, eines, das warm hält, eines, bei dem es etwas lernt, und eine völlig unerwartete Überraschung!
Balancing Cactus von Plan Toys – Eindeutig am coolsten findet die Fünfjährige das Geschicklichkeitsspiel von Plan Toys. Hübsch sieht er aus und fühlt sich gut an, der Kaktus zum Zusammenstecken. Überhaupt baut Nelly auch zu Hause gerne, ob kleine Bauwerke aus Holzklötzen oder Buden aus Kartons, Decken, Kissen, in denen sie mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder Vater-Mutter-Kind spielt.
Frosch-Handpuppe von Senger – gar nicht so leicht, sich zwischen all den niedlichen Stoffpuppen zu entscheiden – Nelly mag eigentlich alle. Aber mit den Handpuppen lassen sich eben am besten Geschichten erzählen.
Komischerweise wollten wir diese großartige Idee ja schon immer umsetzen, also, woran in Dreikönigsnamen scheitert es denn immer wieder? Tja, vielleicht daran, dass zwischen zwei Heiligen Abenden das Leben dazwischen kommt. Das ist auch gut so.
Denn Weihnachten ist nur einmal im Jahr, und niemand sollte im Juli an das Befüllen der Nikolausstiefel denken. Auch der Advent ist nicht dafür gedacht, sich jeden Tag in ein neues, noch größeres Abenteuer (mit Betonung auf „teuer“) hineinzusteigern, sondern sich einmal daran zu erinnern, worum es wirklich geht.
„Mit Freunden spielen ist das Beste!“ Stoff-Hund von Severina und Stoff-Lamm von Senger – so gerne Luana und Elena ihre Kuscheltiere haben, am liebsten spielen sie doch mit ihren realen Freunden.
Liebe? Ja, klar. Wir lieben unsere Kinder bedingungslos, und unsere Eltern natürlich auch, und ganz besonders lieben unsere Eltern unsere Kinder. Aber warum müssen die diese Liebe denn immer mit völlig übertrieben Geschenken beweisen, von denen wir vorher ganz klar gesagt haben: „Das bitte nicht!“? Wenn also Liebe im Überfluss vorhanden ist, dann mangelt es wahrscheinlich an: Zeit.
Trigonos – das Mini-Set des ökologischen Bauspielzeugs hat es der Neunjährigen gleich angetan, die generell gerne baut und Holzspielzeug mag. Die größeren Sets, bei denen sich aus simplen Holzstangen, -klötzen und Stoffbahnen sogar begehbare Spielhäuser erschaffen lassen, würden ihr sicher auch gefallen.
Daher ist das beste Geschenk, dass wir Eltern und Kindern machen können: Gemeinsame Vorweihnachtszeit! Am besten die Vor-und Nachgeneration an einem Adventssonntag gemeinsam zum Eislaufen, Weihnachtsmarkt oder Schlittenfahren verabreden, und falls die körperliche Fitness das nicht mitmacht, geht auch Backen, Vorlesen, oder ja: Notfalls ein längeres Telefongespräch.
Auf diese Weise können die meisten Menschen tatsächlich zwischen den Zeilen hören. So findet die Oma vielleicht ganz nebenbei heraus, welche die aktuelle Lieblingsfarbe des Kindes ist, oder welches Buch es mag – und schon hat.
Schleich-Figuren – Ob Ritter und ihre Pferde oder andere Tiere, mit ihnen lassen sich jede Menge Geschichten erfinden, daran findet der fünfjährige Ritterfan großen Gefallen. Eigene Welten zu erschaffen, ob mit Figuren oder Bausteinen, ist genau sein Ding.
„Ich baue gerne Türme, und schmeiße sie dann wieder um.“ Babel Pico von Cuboro – das Strategiebauspiel ist eigentlich für zwei Spieler gedacht, zu seinem Spielkamerad erwählt hat Wyatt die Kuschel-Hochlandkuh von Jelly Cat
Und es ist auch sehr befreiend, wenn nicht wir es sind, sondern unsere Eltern, die dem Kind erklären müssen, warum es kein Pony zu Weihnachten bekommen wird. Und auch keinen Hund. Nicht einmal einen ganz kleinen.
Murmeln von Moulin Roty – seit jeher nicht wegzudenken aus Kinderzimmern, die Achtjährige liebt sie genauso wie andere Spieleklassiker, z.B. Gummitwist, Springseil, Fangen, Verstecken und Brettspiel-Evergreens à la Monopoly oder Mensch ärgere dich nicht.
Und was machen wir in dieser Zeit? Na ja, auf die Nachsorge vorbereiten: Also, Kraft für den nächsten Sonntag sammeln, und selbst unsere Eltern anrufen, um die Geschenkefrage noch einmal abzuklären. Und ja, es wird am Ende immer eines dabei sein, das nicht mit uns abgesprochen war.
Aber letztendlich wissen wir doch, was die fünf perfekten Weihnachtsgeschenke für alle Altersklassen sind: Etwas, das nicht bellt/miaut oder gar wiehert. Etwas, das nicht kratzt. Etwas, das es nicht schon im letzten Jahr gab. Etwas, das keine Blockflötengeräusche macht. Und natürlich etwas, das ich dem Schenkenden verzeihe, aus Liebe.