Romantische Straße mit Kindern

Ein verlängertes Wochenende ist ideal, um Bayern mal von einer anderen Seite zu erkunden. Ob man Berliner oder Münchner ist, spielt dabei keine Rolle. Der Winter schränkt jedoch ein. Vor allem, wenn man mit dem Baby verreisen will. Die Bahn nehmen? Zu ausgelastet, zu unpünktlich, die Kleinkinderabteile sind oft gar nicht vorhanden. Eine Busreise? Nicht jedermanns Sache, babytauglich sind sie oft gar nicht. Bleibt nur noch das gute alte Auto. Und das ist auch die beste Wahl. Für einen verlängerten Wochenendausflug bietet sich die „Romantische Straße“, denn man ist unabhängig und kann an jedem Punkt der Reise mit dem Kleinen sicher in einer Pension einkehren.

Eine Autotour auf der „Romantischen Straße“
Immer öfter setzen sich Wochenendausflügler hinters Lenkrad: Autotouren sind wieder in. Kein Wunder, wenn man dazu nicht einmal selbst ein Auto besitzen muss, sondern sich eines leihen kann — privates Carsharing ist das Stichwort. Mittlerweile lässt sich für ein paar Euro ein Auto fürs Wochenende anmieten. Für einen Ausflug mit dem Nachwuchs ideal. Doch wo genau soll es hingehen? Erdbeerlounge schreibt hier im Babyratgeber: „Bis zum ersten Lebensjahr deines Kindes empfiehlt es sich sogar, den Familienurlaub in Deutschland, Österreich oder der Schweiz zu machen. Denn wenn der Gang zum Kinderarzt im Urlaub auf einmal nötig wird, so kann ein deutschsprachiger Doktor wirklich sehr nützlich sein. Außerdem ist es dann auch möglich, im Notfall schnell wieder zuhause zu sein.“ Erst später sollte man eine Reise ins Ausland wagen (wir haben bereits über eine kindergerechte Rom-Reise berichtet.) Wegen ihrer Stop-and-go-Möglichkeit ist die bekanntesten Ferienstraße des Landes genau richtig: Die „Romantische Straße“, gelegen im größten Bundesland unserer Republik, Bayern.

Highlights
Besonders auf internationale Deutschlandbesucher wirkt diese Straße wie ein Magnet, denn das Highlight auf der Strecke ist das prominente Schloss Neuschwanstein, daneben sind die Würzburger Residenz, die Fuggerei in Augsburg und die Wieskirche bei Steingarden (UNESCO-Weltkulturerbe) beliebte Sehenswürdigkeiten. Die Romantische Straße beginnt in Würzburg und endet ca. 400 Kilometer weiter in Füssen. Kultur, Geschichte und Gastfreundschaft kommen hier nicht zu kurz, und wer kulinarische Entdeckungen machen möchte, wird garantiert nicht enttäuscht. „Flusstäler, fruchtbares Ackerland, Wälder, Wiesen und schließlich die Berge“ preist romantische-strasse.de das wechselnde Landschaftsbild an.

Auf hinters Lenkrad!
Auf der Autotour folgt man am besten den braunen Hinweisschildern am Straßenrand; sie führen ab Würzburg auf der Strecke von Stadt zu Stadt, von Norden nach Süden bis an den Alpenrand. Auf diesen Stationen kann man mit dem Sprössling immer problemlos in einer Pension oder einem kleinen Hotel unterkommen. Da man an den Reisekosten spart und die Stationen weitestgehend nach eigenen Vorlieben zusammenstellen kann, lässt sich dieser Kostenfaktor verschmerzen.

Route 1: Würzburg — Weikersheim — Rothenburg ob der Tauber
In Würzburg fängt alles an, genauer gesagt an der Würzburger Residenz, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Tritt man in den Hofgarten ein, ist man ganz offiziell auf der Romantischen Straße unterwegs. Von dort aus fährt man an kleinen Ortschaften vorbei weiter nach Weikersheim, wo ein weiterer Schlossgarten wartet, allerdings diesmal der eines wahren Schlosses aus der Renaissance. Nicht weit ist es ab da nach Rothenburg o. d. Tauber — ein ausgedehnter Spaziergang durch die historische Altstadt ist jede Minute wert.

Route 2: Augsburg — Steingarden — Schwangau — Füssen
Nach Rothenburg fährt man — und zwar lange. Bevor man Augsburg erreicht, kann man sich unterwegs in einer der zahlreichen kleineren Städte eine Unterkunft für die Nacht suchen. Danach ist es nicht mehr eine ganz so lange Strecke in eine der ältesten deutschen Städte, Augsburg. Hier sollte man die Shoppingstraßen abseits liegen lassen und die Fuggerei aufsuchen, die älteste Sozialsiedlung. Weiter geht es nach Steingarden, wo man die Wieskirche bestaunen darf. Sie stammt aus dem Rokoko und ist wie die Würzburger Residenz zum Weltkulturerbe ernannt worden. Die Station, an der sich wohl die meisten Touristen tummeln, ist Schwangau. Was so unscheinbar klingt, beheimatet einen der größten deutschen Kultur-„Exportschlager“: Das Schloss Neuschwanstein. Wer als gestresster Elternteil ein Alternativprogramm vorzieht, kann in der Kristalltherme Entspannung finden, bevor die Reise im Franziskanerkloster Sankt Stephan in Füssen endet.

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