Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin ist umgezogen und öffnet ab dem 24. September 2022 mit einer neuen Ausstellungspräsentation im Theaterbau am Schloss Charlottenburg wieder Türen und Tore für Besucher:innen.
Der Umzug ist vollbracht. Ab sofort präsentiert sich das Käthe-Kollwitz-Museum am Spandauer Damm mit einer neu konzipierten Sammlungsausstellung „Aber Kunst ist es doch“, vorerst im Erdgeschoss des Theaterbaus. Voraussichtlich ab Mitte 2024 wird mit der Werkschau und bis zu vier Sonderausstellungen auch das komplette erste Obergeschoss bespielt.
Sowohl Zeitgenoss:innen von Käthe Kollwitz wie auch Künstler:innen der Gegenwart sind hier zu sehen, verschiedene Präsentationen befassen sich auch immer wieder mit Spezial-Themen aus ihrem umfangreichen Werk.
Leben und Arbeiten in Berlin
Die gebürtige Königsbergerin Käthe Kollwitz hatte ihren Lebensmittelpunkt in Berlin. Hier erlebte sie ihre ersten künstlerischen Erfolge, wichtige Galerist:innen präsentierten ihr Werk, bedeutende Sammler:innen widmeten sich ihrer Kunst. In dieser Stadt ist sie bis heute gegenwärtig. Mit ihren sozial engagierten Werken wirkte sie aber auch weit über Deutschland hinaus.
Heute gilt Käthe Kollwitz als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Als Frau hatte sie es nicht leicht, sich in ihrer Zeit durchzusetzen. Ihre Aufmerksamkeit und ihr Mitgefühl waren immer auf Menschen in schwierigen sozialen und finanziellen Verhältnissen gerichtet. So lässt sich die Beschäftigung mit dem Motiv Mutter und Kind auch über ihr gesamtes Schaffen verfolgen.
Als junges Paar mieteten Karl und Käthe Kollwitz 1891 eine Wohnung in der Weißenburger Straße in Prenzlauer Berg. Dort war zunächst auch ihr Arbeitsbereich eingerichtet. Weitere Räume in dem Haus kamen hinzu, bis sie schließlich im Künstler:innenhaus Siegmunds Hof im Hansaviertel ein Atelier bezog.
Im Jahr 1919 wurde Käthe Kollwitz als erste Frau in die Preußische Akademie der Künste am Pariser Platz berufen. 1928 ernannte man sie sogar zur Leiterin der Meisterklasse für Grafik, bis im Februar 1933 die Nationalsozialisten sie zum Austritt aus der Akademie nötigten.
Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde ist die Grabstätte der Familie. Die Asche der im April 1945 in Moritzburg verstorbenen Käthe Kollwitz wurde bereits im Sommer 1945 hierher überführt.
Ihr künstlerisches Werk
Das Gesamtwerk von Käthe Kollwitz besteht aus tausenden Zeichnungen, fast 300 Druckgrafiken und Plakaten sowie rund 40 plastischen Arbeiten. Sie beschäftigte sich ausschließlich mit der Darstellung des Menschen, schilderte deren Not und Freude in einer unverwechselbaren Bildsprache.
Das Thema Tod findet sich in ihrem Werk häufig in Verbindung mit der Trauer der Mutter um ein totes Kind. Nachdem ihr jüngerer Sohn Peter im Ersten Weltkrieg gefallen war, schuf sie engagierte Werke gegen den Krieg. Die Haltung der Mütter zeigt nun ein energisches Schützen der Kinder.
Käthe Kollwitz erleben
Das Käthe-Kollwitz-Museum bietet ein umfangreiches Angebot für Kunstliebhaber:innen und Neueinsteiger:innen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne besondere Bedürfnisse, sich mit der Arbeit und dem Leben von Käthe Kollwitz auseinanderzusetzen.
Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Nächstenliebe und Humanität berühren und regen in jeder Altersstufe zum Nachdenken und zum Austausch an. Führungen, inklusive Projekte und Workshops werden bereits angeboten, während das Vermittlungsprogramm für Schulklassen, Familien und Kinder bald noch erweitert wird.
ab 24.09.2022, 11:00-18:00, Theaterbau am Schloss Charlottenburg, Spandauer Damm 10, 14059 Berlin, kaethe-kollwitz.berlin
Alle Events für Kinder und Familien findet ihr wie immer im
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