Im Meeresmuseum taucht man tausend Meter tief ein in die Welt der Meere und ihrer Bewohner. Nicht nur perfekt für verregnete Strandtage beim Ostseeurlaub, sondern es lohnt sich auf jeden Fall auch eine extra Anfahrt.
Das Museum hat vier Standorte: Meeresmuseum und Ozeaneum liegen in der Altstadt von Stralsund, fußläufig vom Bahnhof gut zu erreichen. Das Nautineum ist auf der Insel Dänholm, nur rund einen Kilometer von der Altstadt entfernt. Das Natureum liegt ungefähr 70 Kilometer entfernt von Stralsund: auf der Halbinsel Fischland Darß/Zingst.
Das Meeresmuseum ist in einem mittelalterlichen Kloster untergebracht und zeigt in seinen Ausstellungen und Aquarien die Lebensräume der Meere. In einer zehn Meter hohen Vitrine ist ein Korallenriff aus dem Roten Meer nachgebaut. Wer testen möchte, ob er:sie sich mit heimischen Fischarten auskennt, der sollte das Fischratespiel in der Fischereiausstellung ausprobieren.
Der freche Taucher Jaques nimmt Kinder via Audioguide mit auf einen kurzweiligen Museumsrundgang. Kinder von zwei bis sechs Jahren können im Schildkrötenhospital in die Rolle des Tierpflegers schlüpfen. Und im Meeresmuseum kann man sogar Kindergeburtstag feiern.
In den Aquarien im Kellergewölbe tummeln sich Rotfeuerfische, Seepferdchen und Haie in einer bunten Landschaft aus Korallen und Anemonen! Diese sehen zwar aus wie Pflanzen, tatsächlich sind sie aber Tiere, tierische Pflanzen sozusagen.
Pinguinfütterung und nächtliche Entdeckungsreisen
In einer geführten Tour für Familien lernt man die schönsten und spannendsten Orte des Ozeaneums kennen: Die Riesen der Meere in der Wale-Ausstellung, die Aquarienbewohner oder die tägliche Pinguinfütterung auf der Dachterrasse. Was fressen Olli, Kalle und Cieco am liebsten? Und warum können Sie nicht fliegen, obwohl sie Vögel sind? Die Tierpfleger:innen wissen alles und erzählen es gern.
Nachts im Museum geschehen seltsame Dinge: Seesterne, die ihren Magen ausstülpen, Nesseltiere, die mit kleinen Giftharpunen ihre Beute fangen und Wale, die gleich ganze Schwärme von Krebsen mit einem Happs vertilgen. Auf der Website des Museums findet man die Termine für die nächtliche Entdeckungsreise durch die dämmrigen, geheimnisvollen Gänge des Ozeaneums.
Alles über Meereskinder erfahren …
Wie pflanzen sich Meerestiere fort und sieht das Familienleben unter Wasser aus? Wie geht es in einem Pinguinkindergarten zu und haben Robbenbabys eine Krabbelphase? Anhand von überraschenden Geschichten, Aquarientieren und Exponaten können Museumsbesucher:innen diesen spannenden Fragen nachgehen, beim Jahresthema „Meereskinder“.
Man lernt einiges über die „Kinderstube“ der Meeresschildkröten, deren Strände oft vom Menschen bedroht sind. Und man kann den Seepferdchen-Männchen im tropischen Aquarium zuschauen, wie sie den Nachwuchs in einer Bauchtasche ausbrüten.
Im Ozeaneum gibt es über 30 Aquarien und einen Unterwassertunnel. Hier lernt man das Meer vor unserer Haustür kennen, die Nord- und Ostsee: Knurrhahn, Hering, Stör und Seestern, das sind nur einige Beispiele für die zahlreichen Bewohner der Nord- und Ostsee! Die Reise geht vom Stralsunder Hafenbecken durch Lebensräume wie Bodden, Seegraswiese, Wattenmeer und Nordpolarmeer bis hinaus in den offenen Atlantik!
Entdecken und forschen
„Ein Meer für Kinder…“, das ist das Reich der Kinder im Ozeaneum. Hier können die Kleinen mitten in einer Dünenlandschaft toben und vieles entdecken. Der rot-weiß gekringelte Leuchtturm mit Rutsche lädt zum Klettern ein. In der Kuppel erwartet die Kinder ein toller Blick über die Stadt Stralsund. Im „Surf Shack“, der rustikalen Strandhütte, kann man kreativ den Mal-Pinsel schwingen. Und zum Experten für Vogelstimmen wird man bei der Hörstation mit Vogelstimmen-Quiz am Leuchtturm.
Die Wal-Abteilung ist riesig, klar. Der Blauwal ist so groß, dass er gerade noch in die große Halle im Ozeaneum passt. Neben ihm taucht ein Pottwal in die Tiefe und eine Buckelwalmutter zieht mit ihrem Kalb vorbei. Weil Wale nicht nur flinke Schwimmer, sondern begnadete Musiker sind, sollte man im Museum ihren Gesängen lauschen.
Im Nautineum auf der Insel Dänholm werden Schiffe oder U-Boote für die Meeresforschung gezeigt. Die Kinder können in eine Unterwasserstation klettern und erleben, wie ein Meeresforscher auf engstem Raum wohnt und arbeitet. Außerdem gibt es einen Abenteuerspielplatz zum Rumtoben.
Anreise zum Meeresmuseum Stralsund
Den Hauptbahnhof Stralsund erreicht man bequem mit der Deutschen Bahn – von Berlin in weniger als drei Stunden. Zum Meeresmuseum vom Hauptbahnhof sind es dann nur zehn Minuten Fußweg.
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Text: Hermann Weiß von naturtrip.travel