Die erste Zeit mit Baby ist herausfordernd, erst recht, wenn es zu früh geboren ist. Auch in der Pandemie helfen die Ehrenamtlichen und die Online-Angebote von wellcome Familien im ersten Lebensjahr des Kindes. Bundeskoordinatorin Kirsten Harnisch-Eckert über die Angebote für Familien mit Frühchen, die von Pampers unterstützt werden.
Kirsten Harnisch-Eckert ist ausgebildete Kinderkrankenschwester und Geburtsvorbereiterin. Sie ist verheiratet, hat drei erwachsene Söhne und lebt bei Hamburg. Durch ihre Erfahrung als Kinderkrankenschwester, die sie u.a. auf einer Frühgeborenen-Intensivstation gesammelt hat, liegen ihr besonders Familien mit einem schwierigen Start am Herzen. Ihr Know-how hat sie als langjährige Kursleiterin einer Familienbildungsstätte bereits an zahlreiche Eltern weitergegeben.
Sie besitzt fundiertes Fachwissen in der Arbeit mit Eltern von Kindern im ersten Lebensjahr. Auch aus eigener Erfahrung weiß sie, wie wertvoll gute Beratung und Unterstützung in der ersten Zeit mit Kindern ist. Dies gilt umso mehr, wenn der Start ins Familienleben durch ein unerwartetes Ereignis wie eine Frühgeburt erschwert wird.
Seit 2008 ist sie bei wellcome tätig und hat als Bundeskoordinatorin den Aufbau von zahlreichen wellcome-Standorten begleitet. Seit 2015 ist sie Mitglied der Geschäftsführung.
Wie verändert die Corona-Pandemie die Arbeit der wellcome-Ehrenamtlichen? Wie viel praktische Hilfe ist noch möglich?
Auch während des ersten Lockdowns im Frühjahr haben wir die Familien nicht alleine gelassen. Auf Grund der Beschränkungen konnten viele Ehrenamtliche nur telefonisch oder durch digitale Medien Kontakt zu den Familien halten.
Wo dennoch Unterstützung dringend geboten war, sind die Ehrenamtlichen gemeinsam mit der Mutter z.B. Spazieren gegangen. Sehr früh haben die Ehrenamtlichen wieder begonnen, unter Einhaltung der Corona-Hygiene-Regeln, Familien zu betreuen.
In den Sommermonaten haben viele Einsätze draußen stattgefunden und die Unterstützung der Familien konnte wie gewohnt umgesetzt werden. Dennoch spüren unsere wellcome-Standorte derzeit eine gewisse Zurückhaltung der Familien, um Unterstützung zu bitten.
Hier sind unsere wellcome-Koordinatorinnen gefragt, die die Familien begleiten, beraten und ihnen Mut machen, Hilfe in Anspruch zu nehmen – selbstverständlich unter Einhaltung der Hygiene-Regeln.
Wie können auch in diesen Zeiten mit ihren zusätzlichen Belastungen Familien entlastet werden?
Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, Ansprechpartner*innen zu kennen, die sich gut auskennen und wissen, welche Unterstützungsangebote es für Familien vor Ort gibt.
Zusätzlich ist es uns möglich gewesen, Familien durch die Kooperation mit Pampers über unser digitales Angebot ElternLeben.de kostenfreie telefonische Hebammensprechstunden und Handbücher zur Verfügung zu stellen. Für Familien, die durch die Pandemie in finanzielle Not geraten sind, konnten wir materielle Hilfe durch den wellcome-Spendenfonds zur Verfügung stellen.
Welche Online-Angebote gibt es?
Gerade in der Corona-Pandemie zeigt es sich, wie wichtig es ist, Wissen auch online zur Verfügung zu stellen. Wir tun dies mit unserem Angebot ElternLeben.de. Dort finden Eltern Artikel, Checklisten, eine Online-Beratung und die Hebammensprechstunde. Darüber hinaus finden Eltern auf ElternLeben.de Handbücher, Online-Coaching zu verschiedenen Themen sowie Geburts- und Rückbildungskurse.
Speziell für Familien mit Frühchen ist die Situation besonders belastend – wie kann wellcome hier helfen?
Die Zusammenarbeit mit Pampers ermöglicht es uns, ein vielfältiges Angebot für Eltern Frühgeborener zu entwickeln: Sprechstunden für Betroffene, Handbücher sowie Online-Beratung zu den wichtigsten Themen wie Bindung, Ernährung und der Entwicklung der Frühgeborenen.
Durch unsere 230 wellcome-Teams werden die von Pampers unterstützen Angebote Eltern bekannt gemacht. Unsere Teams vor Ort sind die Ansprechpartner für die Unterstützung der Familien durch Ehrenamtliche. Sie bieten zum großen Teil in ihren Häusern spezielle Treffen oder Kurse an und arbeiten eng mit den Frühgeborenen-Initiativen vor Ort zusammen.
Durch die Unterstützung von Pampers ist es möglich, diesen besonders belasteten Eltern bei Hausbesuchen persönlich und individuell durch Gespräche passende Hilfeangebote zu vermitteln.
Welche Fragen stellen Frühchen-Eltern am häufigsten in den Beratungen?
Die Fragen der Frühgeborenen-Eltern unterscheiden sich in der Regel nicht von denen anderer Eltern. Die Herausforderungen für Eltern sind so individuell wie jedes einzelne Kind, das geboren wird. Wichtig für Eltern – und hier sicherlich ganz besonders für Eltern von Frühgeborenen – ist es zu wissen, wo sie die entsprechende Unterstützung und Beratung finden können. Sie konnten sich in der Regel während der Schwangerschaft nicht mit wichtigen Themen wie zum Beispiel dem Stillen, Erziehungsthemen und der Organisation des Alltags mit Kind beschäftigen.
Zusätzlich belastet die Sorge um das Kind und auch das häufig abrupte Ende der Schwangerschaft. Daher freuen wir uns, mit der Unterstützung von Pampers, vielfältige Hilfsangebote anbieten zu können.
Über wellcome
Die wellcome gGmbH ist ein Sozialunternehmen und einer der Social Franchise Pioniere in Deutschland. wellcome entwickelt Angebote für Familien und möchte Eltern damit ermutigen, sich auf das Abenteuer Familie einzulassen. Mehr Informationen unter wellcome-online.de