Schere und Papier – mehr braucht ihr nicht für mindestens einen Nachmittag Schnipselspaß.
Scherenschnitt – für Kinder eine super Kunstaktion, um sich die Zeit zu Hause zu vertreiben. Gabriele hat für euch – von Hans Christian Andersen inspirierte – Wesen erschaffen, auf dass sie euch zu eigenen Scherenschnitt-Kreationen und -Kreaturen anregen mögen.
Scherenschnitt-Material
Wie gesagt, es braucht nicht viel: Schere, Papier (alle Papierreste, auch mit Schrift oder Mustern eignen sich), Stifte und Farben, wer möchte und schwarzen Karton, um die Scherenschnitt-Wesen gut zur Geltung kommen zu lassen.
Scherenschnitt-Anleitung
Die Papiere werden mittig gefaltet und dann könnt ihr mit der Schere vom Falz weg auch schon loslegen. Einfach die Schere ziehen lassen und auf den Überraschungseffekt, der sich mit dem Auffalten des Papiers nach dem Schneiden einstellt, freuen. Wer die Schneidekunst weiterführen möchte, kann das Papier mehrfach falten.
Es entstehen bestechnend schöne Fantasiewesen: Kleine Teufel, schmetterlingartige Flugwesen und koboldartige Rumpelmännchen.
Wir erinnern uns an die Technik der Klecksographie und können unseren ermatteten Schulkindern nach der Schere nun auch die Tintenpatronen zum Fabulieren erlauben: Zufall bedeckt das Papier!
Als eine Art Kreativitätstechnik hatte bereits Leonard da Vinci ein vergleichbares Verfahren beschrieben: “Ich habe in den Wolken und an den Mauern schon Flecken gesehen, die mich zu schönen Erfindungen verschiedenster Dinge anregten …”
2018/2019 war in der Kunsthalle Bremen die Ausstellung “Hans Christian Andersen – Poet mit Feder und Schere” zu bestaunen. Wir alle kennen seine Märchen wie “Des Kaisers neue Kleider”, “Die kleine Meerjungfrau” oder “Die Schneekönigin”. Nahezu unbekannt ist, das Hans Christian Andersen auch bildkünstlerisch tätig war.
Erinnerungsbilder eines seiner Patenkinder, der Baroness Rigmor Stampe, berichten von dem Märchenerzähler Andersen als virtuosen Papierkünstler: “Während Andersen saß und erzählte, faltete er ein Stück Papier zusammen, ließ die Schere in Kurven hinein- und hinausfahren, entfaltete das Papier wieder, und da standen die Figuren. Es waren sozusagen kleine Märchen, die entstanden.”
Wenn dann der Spuk des kollektiven Hausarrests mal wieder vorbei ist, können diese bezaubernden Scherenschnitte an der Wand eine sogar schöne Erinnerung daran sein.
Hans Christian Andersen, Poet mit Feder und Schere. Katalog zur Ausstellung in der Kunsthalle Bremen, gebunden, 240 Seiten, Wienand Verlag 10/2018, 29,80 Euro. Bestellbar bei genialokal, dem Onlinehandel der Buchhandlungen, oder bei Amazon