Die Jury des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung fördert mit Girl*s Pong ein Projekt, welches Mädchen im kreativen Umgang mit Computern unterstützen soll. Auch an einfache Programmierungstechniken werden die Mädchen herangeführt und das Interesse an Technik und Computer somit gefördert.
Die erste Förderrunde 2015 des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung ist entschieden. Gefördert werden Projekte, die sich durch eine hohe künstlerisch-pädagogische Qualität auszeichnen und vorbildliche Konzepte umsetzen, die die Lebenswelt der jungen Menschen von heute aufgreifen und einbeziehen. Allein zehn Projekte widmen sich künftig der Aufgabe, Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene, die nach Berlin geflüchtet sind, durch künstlerische und kulturelle Angebote zu unterstützen. Sei es, dass Kinder und Jugendliche in einem geschützten Raum zu eigenständiger künstlerischer Produktion angeregt werden (Theater, Film, Zeichnung, Musik, Mode, etc.) und ihre persönliche Situation reflektieren können, oder sei es, dass sie konkrete Kunst- Kultur- und Freizeitorte in Berlin kennenlernen, um sie für sich – und ggf. ihre Familien – zu nutzen. Dabei fließen die Erfahrungen von Akteuren ein, die selbst geflüchtet sind, oder bereits seit längerer Zeit mit Geflüchteten zusammenarbeiten.
In ganz Berlin werden mehr als 80 Orte bespielt, darunter acht Kitas, 43 Schulen und 12 Kinder-, Jugend- und Familieneinrichtungen. Elf Projekte sind generationsübergreifend und bauen auf die Erfahrung von älteren Menschen, die im Gegenzug Positionen, Haltungen und Kompetenzen kennen lernen, die die junge Generation heute kennzeichnen. Als Akteure sind mehr als 90 Kunstpartner beteiligt, darunter Künstlergruppen, Projekträume, Musik- und Filmproduzenten, Performance- und Tanzinitiativen, Recycling- und Gartenaktivisten und viele andere. Hinzu kommen Initiativen, Netzwerke, freie Träger und Vereine aus den Bereichen Jugend und Bildung.
Eines der geförderten Projekte ist Girl*s Pong – Your own Gamedesign!
Die drei freischaffenden Künstlerinnen Heidrun Schramm, Petra Kübert und Peggy Sylopp setzen mit Girl*s Pong neue visuelle und akustische Gestaltungsideen zusammen mit Mädchen um. Vorlage für Girl*s Pong ist das erste von Tennis inspirierte Computerspiel „Pong“ von 1972. Mit Rest- und Gebrauchsmaterialen aller Art, Fotos, Stift und Papier denken sich die Künstlerinnen gemeinsam mit den Mädchen ein neues visuelles Design aus. Mit Mikrofon und Aufnahmegerät wird dann dazu passend ein neues Game-Sounddesign kreiert.
Girl*s Pong ist die Fortführung des Projektes „Wie klingt Pong?“, welches die drei Künstlerinnen erfolgreich mit 12 Kindern einer Berliner Willkommensklasse erprobten.
Am Beispiel dieses einfachen Spiels steigen die Mädchen schnell in den kreativen Prozess ein und sammeln spielerisch erste Erfahrungen in Computergestaltung. Auf Wunsch erhalten sie sogar erste Einblicke in einfache Programmierung. Sie werden im Umgang mit audiovisuellen Medien aktiv und entdecken digitale und gestalterische Berufsfelder. Der Workshop findet in der Atmosphäre eines Laboratoriums statt, in dem die Mädchen mit auditiver und visueller Wahrnehmung experimentieren und ihre Umgebung künstlerisch kennen lernen und erforschen können.
Der erste Workshop startet im Februar 2015 im Mädchentreffpunkt der Schokofabrik Kreuzberg. 15 Mädchen gestalten und programmieren ihre eigene Version von „Pong“. Das Projekt wird von Kunst-Stoffe e.V. – Zentralstelle für wiederverwendbare Materialien – für künstlerische Anwendungen, unterstützt.