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7 Fragen an … Mandy Reinmuth von Posterlounge

Die Liebe zur Kunst und zur Natur zieht sich wie ein roter Faden durch Mandys Leben. Früher in Leipzig aufgewachsen, lebt sie nun mit ihrer Familie bei Leipzig auf dem Land. Sie ist als Illustratorin und Künstlerin tätig und gründete 2003 den Kunstverlag und Online-Shop Posterlounge. Was Mandy in der Erziehung ihrer Kinder wichtig ist und was die Familie fernab des Städte-Trubels gerne unternimmt, haben wir von der zweifachen Mama im Interview erfahren.

Schon seit ihrer Kindheit gehören Kunst und Musik zu ihren größten Leidenschaften. Mandy Reinmuth ist aber nicht nur Künstlerin und Illustratorin, sondern auch eine echte Naturliebhaberin. Deshalb hat sie sich auch entschieden, das Stadtleben hinter sich zu lassen und mit Mann, ihrer elfjährigen Tochter und ihrem sechsjährigen Sohn auf das Land bei Leipzig zu ziehen. Dort gibt es für sie alles, um vom Arbeitsalltag zu entspannen.

Die gelernte Schauwerbegestalterin liebt es zu zeichnen und zu gestalten, was sich auch in ihrer späteren Berufswahl als Inneneinrichterin widerspiegelte. Vor 15 Jahren gründete sie schließlich gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Falk Teßmer und dessen Bruder Florian den Kunstverlag und Online-Shop Posterlounge. Unter dem Motto „Kunst für jede Wand“ druckt das Leipziger Unternehmen inhouse und on demand zeitlose Fotografien, exklusive Illustrationen und klassische Kunstdrucke auf moderne Trägermaterialien. Mandy ist dort als Verlagsleiterin und Kuratorin tätig und auch selbst als Künstlerin im Shop vertreten. Ihr Gestalten zeichnet sich durch einen individuellen Stil aus, der jungen Lifestyle mit Retro-Chic verbindet.

Wie sich Mandys Leben verändert hat, seit sie Kinder hat, und welche Vorteile das Landleben für die Familie mit sich bringt, hat sie uns im 7 Fragen-Interview verraten.

Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du Kinder hattest?

Dass sich sein eigenes Leben und das Leben als Paar mit einem Kind völlig verändert, ist etwas, was man sich vorher in dem Umfang nicht vorstellen kann. Der Wunsch nach einem Kind, einem Baby, überstrahlt erst einmal alles. Die erste Zeit mit Baby ist dann natürlich neu, aufregend, schlaflos und wunderschön. Doch die vielen Jahre, die man auch danach Verantwortung für sein Kind trägt, und die vielen Dinge, die damit zusammenhängen – da kann man erst mitreden, wenn man sie tagtäglich miterlebt. Unsere Kinder sind heute 11 und 6 Jahre alt und trotz einiger Stressmomente möchte ich keine Sekunde mit ihnen missen.

Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?

Ich sage immer, es gibt Mütter und es gibt Mamas. Und ich habe beide Varianten in all ihren Facetten kennenlernen dürfen. Ich zähle mich selbst zu den Mamas und bin davon überzeugt, dass ein herzlicher, liebevoller Erziehungsstil, der auf gegenseitigem Respekt beruht, das Wichtigste ist. Vielleicht fehlt es mir dadurch manchmal an Strenge und Konsequenz, aber viel wichtiger ist mir die Vermittlung von Werten wie Selbstbewusstsein, Dankbarkeit und Mitgefühl. Kinder sollten sich bei ihren Eltern geborgen fühlen und Vertrauen haben, vor allem auch in sich selbst. Gemeinsames Reden und Zuhören sind für uns dabei sehr wichtig.

Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kinder bist?

Da ich neben meinem Job bei Posterlounge nach wie vor als Künstlerin und Illustratorin arbeite, versuche ich freie Zeit kreativ zu nutzen und so oft wie es meine Zeit erlaubt zu malen. Oft werden aber auch gemeinsam mit meinem Partner Pläne geschmiedet, was in Haus und Garten mal wieder umgestaltet werden könnte. Und noch öfter werden diese Pläne auch noch in Hauruck-Aktionen sofort in die Tat umgesetzt. Die Zeit ohne Kinder ist deshalb weniger eine Zeit des Ausruhens, sondern mehr eine Zeit des Anpackens.

Was finden deine Kinder richtig blöd an dir?

O-Ton: „Unsere Mama ist perfekt, so wie sie ist, aber manchmal ist sie nicht streng genug.“ Es gibt Schlimmeres, was die eigenen Kinder über einen sagen könnten und das geht natürlich runter wie Öl. (lacht)

7 Fragen An ... Mandy Reinmuth Von Posterlounge // Himbeer
© Mandy Reinmuth

Was ist das Schönste am Leben mit Kindern?

Als unsere Tochter 5 Jahre alt war, kam unser Sohn zur Welt. Ich hatte immer die Befürchtung, man kann als Mutter die Liebe, die man für sein erstes Kind empfindet, nicht einfach auf zwei Kinder aufteilen. Und so ist es auch – man verdoppelt seine Liebe. Das ist eine sehr schöne Erfahrung. Die Liebe wächst mit jedem Tag und umso schöner ist es, wenn man sie zurückbekommt. Mit lieben Worten, gemalten Bildern, einer dicken Umarmung oder auch einem eingeräumten Geschirrspüler. Wenn man wie wir das Glück hat, dass Geschwisterkinder so gut harmonieren und gemeinsames Lachen und Spielen die Streitereien überwiegen, ist das die halbe Miete.

Was ist euer liebstes Familien-Rezept?

Wenn es nach unserem Sohn geht, dann gäbe es bei uns jeden Tag Kartoffelbrei mit Dinoschnitzel oder Fischstäbchen. Sonst wird auch sehr gern der Wok angeworfen und es gibt Geflügel mit gedünstetem Gemüse in Kokossauce mit Dinkel oder Reis. An den Wochenenden wird lieber spät und ausgiebig gefrühstückt, als mittags gekocht.

Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?

Wir wohnen seit einigen Jahren außerhalb des Städte-Trubels, was wir bis heute für die Kinder und auch uns selbst immer noch als die richtige Entscheidung empfinden. Mit dem Rad über die Felder und durch den Wald zu fahren, vorbei an Pferdekoppeln und Traktoren, dem Feldhasen und Rehen auf der Spur – das ist ein schöner Ausgleich zu Kindergarten, Schule und Büro. Oft reichen uns spontane Treffen mit Freunden und deren Familien, ein Ausflug in die Eisdiele oder der eigene Garten, um vom Alltag zu entspannen. Für genügend Abwechslung zu Hause sorgen außerdem zwei quirlige Kater, ein Meerwasser-Aquarium und gelegentliche Untermieter wie Igel zum Überwintern oder verletzte Vögel zur Pflege. Es gibt immer etwas Schönes zu tun.

 

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