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Little Years

Auf ihrer schönen Webseite little years schreiben Marie und Isabel über vielseitige Themen zu Kinder, Karriere und Lifestyle. Dazu portraitieren sie Mütter und sprechen mit ihnen über ihr Leben mit Kindern.

Vor einiger Zeit haben Isabel und Marie ihr schönes Blogzine „little years“ gestartet. Dass da viel Liebe und Herzblut drin steckt sieht man auf den ersten Blick. „Mama sein soll etwas Schönes sein und Spaß machen“ sagt Isabel, sie ist selbst erst vor wenigen Wochen Mutter eines kleinen Jungen geworden. Wie es ihr in den ersten Tagen und Wochen ergangen ist beschreibt Isabel in ihrem Bericht aus dem Wochenbett. Im Blog widmen sich Marie und Isabel allen möglichen Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Muttersein. Sie testen Still-BHs, schreiben über Wohnideen und Fashion und am Mama-Montag zeigen Sie, was sie die Woche über alles in der Mama-Netzwelt aufgestöbert haben. Mit viel Freude und Neugierde vermittelt little years, dass Muttersein nicht nur von schlaflosen Nächten und Spielplatz-Langeweile handelt, sondern, dass es viele Mütter, die trotz oder gerade weil sie Mütter sind, eine Lebensphilosophie entwickeln, die Beruf, Kreativität und Trendbewußtsein verbindet – Muttersein eröffnet auch viele neue Möglichkeiten und Wege, um sich weiterzuentwickeln, Sachen auszuprobieren und zu verändern. Wie das vielen Frauen gelingt zeigen Marie und Isabel in ihrer Portraitreihe. Zusammen mit verschiedenen Fotografinnen besuchen Sie Mütter in Berlin und sprechen mit ihnen über Kinder, Beruf und all die Herausforderungen und Abenteuer, die das Leben mit Kindern mit sich bringt.

www.littleyears.de

Wir haben Marie und Isabel auch ein paar Fragen gestellt:

HIMBEER: Auf eurer Webseite beschreibt ihr little years als Blogzine, dessen Portraits von Müttern, Einblicke in das Leben und das Lebensgefühl einer neuen Muttergeneration gibt. Was charakterisiert für euch diese „neue Müttergeneration?“

I: Wir wollen Mütter zeigen und ansprechen, die Kinder bekommen, aber trotzdem noch einen gewissen Lifestyle pflegen. Die nach wie vor beruflich aktiv, kreativ, modisch und attraktiv bleiben wollen. Ob dieses Mütterbild so neu ist, weiß ich gar nicht, aber es ist auf jeden Fall modern und so wie wir es uns wünschen!

M: Es ist uns aber auch wichtig, einen authentischen Einblick zu geben und das einschlägige Mutterbild, wie es durch manche Medien dargestellt wird, aufzuweichen, bzw. zu zeigen, dass eine gute Mutter, keine perfekte Mutter sein muss.

 

HIMBEER: Ihr erwartet beide in Kürze euer erstes Kind. Wie plant ihr das erste Jahr mit Kind?

I: Ich habe jetzt erst mal Elternzeit genommen, plane aber, mit meinem Freund zu teilen und nach ein paar Monaten wieder ein bisschen frei zu arbeiten. Das kommt aber darauf an, wie ich mich dann fühle, wie das Kind ist und wie lange ich stille. Sonst wollen wir das erste Jahr mit dem Kleinen aber auch einfach genießen, viel in den Urlaub fahren und ihn aufwachsen sehen. Ja, und dann wollen Marie und ich natürlich unser anderes Baby Little Years weiter auf- und ausbauen.

M: Genau – und neben der Arbeit an Little Years, habe ich vor im Oktober mit einem Master Studium in Kultur- und Sozialanthropologie zu beginnen. Ich will erstmal ganz locker mit ein, zwei Seminaren anfangen und einfach schauen, wie es mit dem Kleinen (und dem Abstillen nach 6 Monaten) funktioniert. Eventuell werde ich auch etwas frei arbeiten, allerdings muss ich erstmal schauen, wie sich das Familienleben bis dahin eingespielt hat. Nach einem Jahr will ich aber wieder richtig durchstarten.

 

HIMBEER: Was muss eurer Meinung nach alles geändert und verbessert werden, um Müttern das Verbinden von Beruf und Kinderbetreuung zu erleichtern?

I: Es muss natürlich viel mehr Betreuungsplätze geben, und zwar gute und auch welche für unter 1-Jährige. Dass es jetzt bald einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz gibt, der aber mit der Realität nicht vereinbar ist, ist wirklich peinlich. Vor allem muss es aber auch gesellschaftlich anerkannt sein, dass Mütter arbeiten. In deutschen Köpfen ist immer noch die Idee vorherrschend, dass es das Beste für die Kinder sei, lange zu Hause bei der Mama zu bleiben, und dass ergo eine arbeitende Mutter keine richtig gute Mutter sein kann. Dieses Bild ist aber völlig überholt. Was ich auch superwichtig fände: dass große Unternehmen voranschreiten mit firmeninternen Kitas und vor allem damit, den Arbeitnehmern mehr Flexibilität für die Familie zu ermöglichen, wie es ja wenige auch schon tun. Auch wieder eine Sache in deutschen Köpfen: Wer am längsten bleibt, schafft am meisten, so der Tenor in vielen Unternehmen. Das ist aber Blödsinn, oft arbeiten Mütter / Väter kürzer, dafür aber effektiver! Wenn es generell normal und akzeptiert wäre, dass man mal früher gehen muss, weil das Kind krank ist, etc. wenn Väter nicht doof angeschaut würden, weil sie Elternzeit nehmen, das wäre schon ein großer Schritt. Erst kürzlich kam wieder eine Studie raus, dass die meisten Frauen den Schritt, Elternzeit zu nehmen als Rückschritt in der Karriere empfunden haben, das finde ich wirklich traurig. Oder dass kleine Unternehmen jammern, wenn eine schwanger wird, weil das ja sooo teuer sei. Die Grundeinstellung Kindern und Familie gegenüber muss sich ändern.

M: Ich stimme Isabel da zu. Generell sollten Arbeitszeiten wesentlich flexibler gestaltet werden können. Das Leben mit Kindern passt einfach schwer zu einem normalen neun Stunden-Büro-Alltag. Außerdem sollte es auch Betreuungsmöglichkeiten für Kinder geben, die wenige Monate alt sind. Ob ich das persönlich als Mutter tun würde ist eine andere Frage. Ich empfinde aber die generelle Verurteilung davon seine Kinder früh in Betreuung zu geben, als sehr schwierig. Gerade für Alleinerziehende Mütter stellt das ein riesiges Problem dar.

 

HIMBEER: Mütter sind oftmals vor die Herausforderung gestellt einen Balanceakt zu meistern, zwischen Beruf und Familie, Zeit für sich zu finden, sich selbst treu zu bleiben und gleichzeitig den Anforderungen an das Muttersein gerecht zu werden. Wie wünscht ihr euch den gesellschaftlichen Umgang mit Müttern? Wie möchtet ihr als Mütter wahrgenommen werden?

I: Wie gesagt: wenn Familie haben und Mama sein ein bisschen akzeptierter und normaler in diesem Land wären, dann hätte man dieses Gefühl auch nicht mehr, dass man sich verbiegen muss. Dann wäre es einfach normal zu arbeiten, Kinder zu haben und Familie und restliches Leben unter einen Hut zu bringen. Natürlich spielt da auch das Wechselspiel mit dem Partner eine große Rolle und man muss sicher flexibler sein als vorher. Ich glaube aber auch, dass viele Mütter zu wenig egoistisch sind und sich ruhig mehr für sich selbst rausnehmen sollten. Ich würde am liebsten als Mutter gar nicht so viel anders als vorher wahrgenommen werden und hoffe schwer, dass mein Freund und ich es gut hinbekommen, Kind, Karriere, unseren eigenen Kram und unsere Zweisamkeit gut zu kombinieren.

M: Da ich als Mutter mit 26 im Vergleich noch relativ jung bin, habe ich schon manchmal das Gefühl, die Leute denken sich: „Na ja, die ist jetzt erstmal weg vom Fenster.“ Das empfinde ich als ungerecht und erwische mich schon dabei, mich selbst unter Druck zu setzen gerade jetzt ganz viel auf die Beine zu stellen. Wie und ob ich das alles so hinbekomme, weiß ich jetzt noch nicht. Ich versuche aber diese privaten Veränderungen eben auch beruflich zu nutzen, Little Years ist ein Beispiel dafür. Ich wünsche mir, dass es irgendwann keine Besonderheit mehr ist jung, beruflich erfolgreich und Mutter zu sein.

 

HIMBEER: Little Years versprüht Freude und Leichtigkeit. Glaubt ihr viele Frauen setzen sich zu sehr unter Druck nachdem sie Kinder bekommen haben? Was bedeutet für euch „Spaß haben am Muttersein“?

I: Ja, ich glaube sogar, dass die allermeisten sich zu sehr unter Druck setzen. Wie gesagt, das Bild der perfekten Übermama, das ist so ein deutscher Quatsch. Kinder bekommen gehört doch einfach dazu und jeder macht das anders, jedes Kind ist anders, jede Mama ist anders. Marie und ich haben uns fest vorgenommen, keine perfekten Mamas zu sein und die Kinder so gut es geht in unser vorheriges Leben zu integrieren. Je leichter, humorvoller und entspannter man an die Sache rangeht, desto besser. Kinder haben und sie aufwachsen zu sehen, soll doch etwas Schönes sein und nicht immer in einem Atemzug mit Pflichten und Verzichten genannt werden. Es soll eben in erster Linie Spaß machen, das wollen wir vermitteln.

M: Amen!