Beelitzer Spargel – welcher Berliner kennt ihn nicht! Doch Beelitz hat noch mehr zu bieten als das leckere Gemüse. Wir waren einen Tag in Beelitz-Heilstätten auf geschichtlichen Pfaden wandeln und haben die frische Luft der grünen Oase unweit von Berlin genossen.
Eine gute Stunde (mit Auto oder Bahn) entfernt vom Berliner Zentrum befindet sich der ca. 200 Hektar große Gemeindeteil Beelitz-Heilstätten. Was Anfang des 20. Jahrhunderts als Lungenheilanstalt für Tuberkulosekranke errichtet wurde, ist heute ein verwunschener Ort. Hier wird man nicht nur in die Vergangenheit gesogen, sondern es wird einem auch bewusst, mit welcher Kraft die Natur sich ihren Raum zurückerobert.
Als Tagesausflugsziel eignet sich das Gelände perfekt, um erkundet zu werden. Neben der an sich schon schönen Parkanlage gibt es eine Menge zu sehen und zu lernen. Zwischen all den alten Gebäuden ist das Highlight natürlich der Baumkronenpfad, der es seit 2015 ermöglicht, über den Dächern der ehemaligen Heilstätten zu wandern.
Über den Turm gelangt man auf den 23 Meter hohen Pfad, der sich aktuell über 320 Meter erstreckt. Auf dem Pfad hat man nicht nur einen tollen Blick in die Natur, sondern lernt darüber hinaus eine Menge über die umstehenden heimischen Bäume und wie zum Beispiel das Alpenhaus zu seinem Namen gekommen ist.
Und man kann eindrucksvoll sehen, wie die Natur die alten Gebäude immer mehr in einen Dornröschenschlaf versetzt: Bäume wachsen aus Fenstern und Türen und ein eigener kleiner Wald ist in den Dachstühlen beheimatet.
Noch ein bisschen höher den Turm hinauf schaut man aus über 40 Metern Höhe über eine nahezu endlose Grünfläche und fragt sich tatsächlich, wie weit man eigentlich von Berlin entfernt ist. Von so viel Chlorophyll umgeben versteht man nun auch, weshalb ausgerechnet hier die Heilstätten erbaut wurden. Die ganze Frischluft macht schließlich hungrig. Picknick-Plätze, ein Spielplatz, Kaffee, Limo und Snacks laden zum Verweilen in der Idylle ein, bevor die nächste Geschichtsstunde beginnt.
Mehrmals täglich finden verschieden thematische Führungen statt. Wir haben uns für die Führung durch die alte Chirurgie entschieden, die für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen wird. Aber auch für jüngere Kinder werden Führungen angeboten.
Die alte Chirurgie ist das modernste Bauwerk der Heilstätten und deshalb am wenigsten verfallen. Als wahrer Prestigebau konnten hier ab 1930 schwerkranke Tuberkulosepatienten behandelt werden, die vorrangig in Einzelzimmern mit jeweiligem Zugang zum Balkon untergebracht waren.
Interessantes zur Geschichte und Architektur, Anekdoten und definitiv tolle Fotomotive bietet die einstündige Führung durch das Gebäude, das nun seit über 20 Jahren leer steht. Und der Geist damaliger Zeiten ist auf jeden Fall noch zu spüren.
Auch wenn es viel zu entdecken gibt, ist es ein entspannter und entschleunigender Ausflug, bei dem alle Familienmitglieder mal einen Gang zurückschalten und die Ruhe genießen können.
Wer noch mehr Zeit hat, sollte unbedingt auch den Barfußpark Beelitz-Heilstätten direkt nebenan besuchen. Hierfür sollte man jedoch auch ca. drei Stunden Zeit einplanen.
Und was macht man am Ende eines Tages in Beelitz? Na klar, Spargel frisch vom Feld kaufen und die ganze Familie zum Essen einladen!
Alle Infos zu Öffnungszeiten, Preisen und Anfahrt findet ihr unter baumundzeit.de
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