Ausstellungstipps im Juli

Dieses Mal schicken wir euch zum Kuss ins Bröhan-Museum, zu brasilianischer Landschaftsarchitektur in die Deutsche Bank Kunsthalle und in die Welt der indianischen Kultur im MACHmit! Museum: Unsere Ausstellungstipps im Juli!

Bröhan Museum: KUSS. Von Rodin bis Bob Dylan.
In der Ausstellung „KUSS“ im Bröhan-Museum, dem Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus, wird das Symbol des Kusses in der Kunst von allen Seiten beleuchtet. Es wird ein Einblick in die Geschichte des Kusses, angefangen im ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart geboten und somit die gravierenden Veränderungen im Kunstverständnis und der Verschiebung der Toleranzgrenzen des Publikums aufgezeigt. Von skandalösen Küssen im Zeitalter des Jugendstils über zeitgenössische Fotokunst von sich küssenden Pärchen bis hin zum politischen Kuss, wird hier einiges Geboten. Themenräume gliedern die Ausstellung, die aus einer bunten Mischung von Zeichnungen, Gemälden, Videoinstallationen, Skulpturen und Objekten besteht.

Behrens Der Kuss | Himbeer Magazin

Froschkönig | Himbeer Magazin
Nicht nur schön, sondern auch ernüchternd sind die Ausstellungsobjekte. Eine große Nahaufnahme eines sich küssenden Paares, zeigt die nicht immer so romantische Rohheit der Intimität und anhand eines Krötenobjekts wird der Traum eines jeden Mädchens vom Froschkönig zerstört. Erklärt wird nämlich, dass die Kröte zur Abwehr Halluzinogene einsetzt und der Prinz für die Prinzessin, nachdem sie den Frosch küsste, nur ein Bild ihrer Imagination war.

Als Erweiterung der eigentlichen Ausstellung werden zahlreiche Workshops für Kinder Jugendliche und Erwachsene, Performances, Konzerte sowie ein Fotowettbewerb angeboten.
Ob barocken Liebesarien lauschen, seinen eigenen Kuss-Stempel herstellen oder sich einen von oben bis unten beküssten Raum ansehen, hier ist für jeden etwas dabei.

Alle Termine des Begleitprogramms findet ihr HIER.
KUSS. Von Rodin bis Bob Dylan, Bröhan Museum, Schlossstraße 1a, 14059 Berlin, www.broehan-museum.de

 

 

MACHMIT! MUSEUM: Der weite HORIZONT – Indianische Kulturen & die Kunst des Kennenlernens

Ausstellungs-Tipps | Himbeer Magazin

Indianer – Natürlich sind mir schon viele Filme und Bücher über die Indianerkultur begegnet, ob das aber immer alles der Wahrheit entspricht, was mir dort erzählt wird, weiß ich nicht. INDIANER? – Darf man das überhaupt noch sagen?

Am Eingang der Ausstellung hängt ein altes Münztelefon, das mir genau diese Frage beantworten wird. Ich wähle eine beliebige Nummer und erfahre die ersten interessanten Denkanstöße. Die Antwort verrate ich euch an dieser Stelle natürlich nicht – ihr sollt es ja selber erforschen.

Ausstellungs-Tipps | Himbeer Magazin

Durch eine große Felsspalte geht es in die Ausstellung, in der es vor allem um die Themen Freiheit und Gerechtigkeit geht. Sie besteht insgesamt aus fünf Modulen, die alle ihre eigene Geschichte erzählen. Besonders typisch für das MACHmit! Museum sind die vielen interaktiven Module, an denen man in einem echten Tipi sitzen, mit einer Herde Steckenpferden oder den außergewöhnlich Hoop-Dance ausprobieren kann. Durch Hörmuscheln kann Geschichten aus der indianischen Kultur gelauscht und in eine andere Welt eingetaucht werden. Die Ausstellung spricht vor allem die Neugier an, ermuntert Kinder und Erwachsene Fragen zu stellen und nach den Antworten zu forschen.

Ausstellungs-Tipps | Himbeer Magazin

Das MACHmit! Museum hat wieder eine großartige Ausstellung erstellt, die nicht nur für Kinder, sondern auch für die begleitenden Erwachsenen sehr interessant ist.
20.06-30.06.2018, MACHmit! Museum, Senefelderstraße 5, 10437 Berlin, 3-12 Jahre, www.machmitmuseum.de

 

 

Deutsche Bank KunstHalle: Roberto Burle Marx „Tropische Moderne“

Ausstellungstipps | Himbeer Magazin

Urban Gardening ist in aller Munde! Familien sind auf der Suche nach einem modernen Garten Eden. Die Deutsche Bank KunstHalle präsentiert seit dem 07. Juli einen der Väter moderner Landschaftsarchitektur: Roberto Burle Marx.

Als Sohn deutsch-jüdischer Einwanderer 1909 in Brasilien geboren, kam Burle Marx bei einem Studienaufenthalt in Berlin mit der Kunst der Expressionisten in Kontakt. Sein Entschluss Künstler und Landschaftsarchitekt zu werden, festigte sich hier und ist in all den ausgestellten Studien und Zeichnungen zu sehen. Organisch, geschwungene Formen und kräftige Farben durchziehen seine Gestaltungsideen für Parks, Dachgärten oder Plätze. Für den Landschaftsarchitekten war Gartengestaltung nichts anderes als „Malen mit Pflanzen“. Er sagte: „Ein Garten muss immer ein Kunstwerk sein“.

Ausstellungstipps | Himbeer Magazin

Seine Entwürfe sind erstaunlich modern, reduziert, geometrisch, dabei zugleich ökologisch und spirituell. Über 2.000 Projekte entwickelte der Brasilianer, davon allein 88 Gärten in Rio de Janeiro. Seine berühmteste Arbeit im öffentlichen Raum ist die 1970 gestaltete vier Kilometer lange Prachtstraße Avenida Atlantica, die mit einer
wellenförmigen Pflasterung den Strand der Copacabana säumt. 33 Pflanzenarten wurden nach ihm benannt, sie heißen z.B. „Begonie burle-marxii“ oder „Philodendron burle-marxii“. Die kurzweilige Ausstellung zeigt uns einen Universalkünstler, der verliebt in Farben, Formen und Muster war und seine Liebe zur Natur kongenial umzusetzen wusste. Sein Werk ist pure Inspiration!

In den angebotenen Workshops und Rundgängen können Kinder und Jugendliche das bunte Leben und Werk von Roberto Burle Marx kennenlernen. Dabei begeben sie sich auf seine Spuren im Botanischen Garten Dahlem, gestalten bunte Porzellankacheln oder legen selber kleine Gärten an. Zudem gibt es ein Ausstellungsquiz. Die Bildungsangebote bedürfen einer Anmeldung.
Roberto Burle Marx: Tropische Moderne, Deutsche Bank Kunsthalle, Unter den Linden 13/15, 10117 Berlin-Mitte, freier Eintritt unter 18 Jahren, www.deutsche-bank-kunsthalle.de

 

Text:
Bröhan Museum: Lola Grunert
MachMIT! Museum: Juliane Jacoby
Deutsche Bank KunstHalle: Gabriele Boulanger

Bildnachweise:
Der Kuss © Martin Adam
Froschkönig © Lola Grunert
MACHmit! Museum © Juliane Jacoby

Bildnachweise Deutsche Bank KunstHalle:
Dachgarten, Banco Safra Hauptsitz,
São Paulo, 1983 © Leonardo Finotti (Foto)
Roberto Burle Marx mit Heliconia hirsuta burle marxi © Ayrton Camargo (Foto)