Wem der Winter noch in den Knochen steckt, sollte vielleicht ein kleines Zeremoniell begehen. Die Bewohner des Mittelalters wissen, wie man den Frühling gebührend begrüßt und laden ins Museumsdorf Düppel zum alljährlichen Winteraustreiben mit Brauchtum und Musik.
Das Mittelalter liegt in Zehlendorf. Dank der Arbeit des Stadtmuseums Berlin und vieler ehrenamtlicher Hände haben alle Zeitreisewilligen im Berliner Südwesten die Gelegenheit, ein ganzes Dorf aus der Zeit um 1200 nach Christus zu besuchen. Im Museumsdorf wurden auf knapp 8 Hektar anhand archäologischer Funde und historischer Quellen Häuser und Gehöfte aufgebaut, wie sie tatsächlich im Mittelalter ausgesehen haben könnten. Auch Handwerksstätten sind hier zu besichtigen, wie sie damals üblich waren.
Seit letztem Jahr gibt es sogar ein echtes Palisadentor zu bestaunen, dass deutlich macht, wie technisch versiert man auch damals schon baute. Am 10. März ist offizielle Saison-Eröffnung. Dazu werden die mittelalterlichen Spielleute ein Winteraustreiben veranstalten, dass die kalte Jahreszeit danach vergessen ist. Das Fest läutet gemeinsam mit Berliner Familien den Frühling ein und gibt Einblick in mittelalterliche Brauchtümer.