Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin
Der einbeinige Zinnsoldat und die Papiertänzerin sind Spielzeug, das keine:r mehr will. Sie waren schon so gut wie verbrannt. Wie durch ein Wunder landen sie im Theater und trauen sich auf die Bühne. Eintritt frei.
Sie erzählen von ihrer abenteuerlichen Reise, den Gemeinheiten, die sie durchgestanden haben, wie ein Kobold sie anschrie, wie sie aus dem Fenster fielen, der eine auf der Straße landete und die andere in die Luft wirbelte. Sie erzählen, wie sie sich wiederfanden und dachten, jetzt wird alles gut und wie dann ein Junge kam und sagte: „Die kannst du von mir aus ins Feuer schmeißen.“ Und das kann kein Ende sein, oder? Also fangen die beiden am Anfang an und erzählen ihre Geschichte von vorne.
Nicht nur der Zinnsoldat, sondern auch die Papiertänzerin hat von Roland Schimmelpfennig eine eigene, gleichberechtigte Stimme bekommen. In Zeiten des zunehmenden Hasses und der Abgrenzung Andersgesinnter fordert dieser poetische Reisebericht zweier Spielzeuge berührend eindrücklich dazu auf, einander offen, hoffnungsvoll und hilfsbereit zu begegnen. Weil alles andere sich am Ende nicht auszahlen wird.
Roland Schimmelpfennig ist einer der meistgespielten deutschen Gegenwartsdramatiker. Er hat als Journalist in Istanbul gearbeitet und war nach dem Regiestudium an der Otto-Falckenberg-Schule an den Münchner Kammerspielen engagiert. Seit 1996 arbeitet Roland Schimmelpfennig als freier Autor. Weltweit werden seine Theaterstücke in über 40 Ländern mit großem Erfolg gespielt. Er inszeniert sowohl eigene Texte als auch Stücke anderer Autor:innen. „Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin“ ist sein zweites Stück für Kinder, das er 2019 am Theater an der Parkaue Berlin selbst zur Uraufführung brachte.