7 Fragen an… Sandra Thumm

Die Gründerin des Portals schwangerinmeinerstadt.de weiß nicht nur als Mutter zweier Kinder gut Bescheid, was es so an Angeboten für Schwangere und frischgebackene Mütter gibt. In Ermangelung eines übersichtlichen und informativen, aber vor allem lokalen Portals für werdende Mütter gründete sie 2011 gemeinsam mit Freundin und Kollegin Sabrina Hezinger die Portale www.schwangerinberlin.de und www.schwangerinmünchen.de. Dort finden Schwangere und Mütter hilfreiche Dienstleister und wichtige Anlaufstellen in ihrer Stadt – alles auf einen Blick.

Wäre es nicht wahnsinnig praktisch und sinnvoll, man hätte alle Anlaufstellen und Dienstleistungen für Schwangere auf einen Blick? Diese Frage stellten sich Sabrina Hezinger und Sandra Thumm im Jahr 2011 und setzten kurzerhand um, was sie und viele ihrer Bekannten sich selber gewünscht haben.

Herausgekommen ist das Portal schwangerinmeinerstadt.de. Da die beiden schon lange beruflich und freundschaftlich miteinander verbunden sind, lag es nahe, gemeinsam die Gründung zu wagen. Nach  – passenderweise – neun Monaten Gründungsphase konnten die ersten beiden Portale www.schwangerinberlin.de und
www.schwangerinmünchen.de online gehen.

Auf der ansprechenden Webseite verbinden sich viele der sonst so verstreuten Informationen für werdende Mütter: Tipps zu Behördengängen, Beratungsstellen oder Adressen für Kurse und Rückbildung. Für elf deutsche Städte existiert das Portal bereits. Bei so viel Wissen und Know-How rund ums Thema Kind wollten wir natürlich gerne wissen, wie es die Geschäftsfrauen so mit den eigenen Kindern halten. Und haben Sandra Thumm, Mutter von zwei Kindern unsere 7 HIMBEER-Fragen gestellt.

 

Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du Kinder hattest?
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass es sooo schwierig ist, beides unter einen Hut zu bekommen, und dass es nahezu unmöglich ist, in leitenden Positionen zu arbeiten wie vorher. Für flexibles Arbeiten sind (in Deutschland) leider die strukturellen Rahmenbedingungen noch nicht ausgeprägt genug. Wenn man sich als Mutter wie vorher im Beruf entfalten möchte und ebenfalls den Kindern – die es ja verdienen – gerecht werden möchte, muss man etwas Eigenes gründen.

Zum Glück hatte ich mit meiner Freundin Sabrina Hezinger die Gelegenheit dazu: Wir haben 2011 auf Basis unserer eigenen Erfahrungen die schwangerinmeinerstadt GmbH gegründet. Wir bündeln unter schwangerinmeinerstadt.de regionale Informationsangebote und Services rund um die Themen Schwangerschaft, Kinderwunsch. Bisher sind wir in elf Städten vertreten. Gerade auch die Selbstständigkeit fordert mich ganz anders: Ich kann mir meine Zeit zwar frei einteilen, habe aber auch keinen geregelten Feierabend.

Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Die Kinder liebevoll und konsequent zur Selbständigkeit erziehen – ich versuche es zumindest. Wenn es ums Schlafen geht, bin ich allerdings nicht sehr konsequent – wenn die kleinen Stöpsel sagen „Mami, kann ich in Deinem Bett schlafen?“ kann ich nicht widerstehen. Aber mit dieser „Schwäche“ kann ich gut leben und bisher habe ich auch fast immer gut schlafen.

Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kinder bist?
Mit guten Freunden gemeinsam eine gute Zeit verbringen, immer wieder ein bisschen meine Heimatstadt Berlin weiter entdecken und mich dabei inspirieren lassen und ich freue mich darüber, eine Unterhaltung nahtlos, ohne unterbrochen zu werden, führen zu können.

Was finden deine Kinder richtig blöd an dir?
Wenn Mama „sofort“ nicht sofort umsetzen kann. „Du sollst mich aber jetzt tragen.“ (und nicht erst wenn ich die fünf Einkaufstüten abgestellt habe.)

Was ist das Schönste am Leben mit Kindern?
Alles. Sie leben unbeschwert in den Tag hinein, zeigen einem, was man im Alltag schon vergessen hat – dass in ihrer Welt eine Schnecke das größte Highlight des Tages sein kann, dass man ein Aua wegpusten kann, dass man sich einfach grundlos kaputt lachen kann. Und sie fordern einen jeden Tag, bringen einen an die Grenzen und mit einem dicken Drücker ist alles wieder gut.

Meine Kinder sind erst drei und fünf Jahre alt und fordern ihre Zeit ein. „Mama, nun leg mal das Handy weg.“ – das ist wichtig und man lernt, sich besser zu organisieren. Ich fände es schön, wenn dieser Aspekt, die Organisationsfähigkeit von Müttern, auch von den Arbeitgebern in Deutschland mehr Beachtungen finden würde.

Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Neben Nudeln und Tortellini? Wir probieren viel aus und den Kindern macht es riesig Spaß zu kochen und zu backen, zum Beispiel Kürbis-Muffins zu Halloween. Aber essen tun sie es dann doch lieber nicht.

Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Ich bin ein großer Fan vom MACHmit! Museum in der Senefelder Straße. Dort kann man zum Beispiel um Ostern herum Küken live ausschlüpfen sehen und danach Waffeln futtern im Café Schönhausen. Aber sobald es trocken ist, sind wir draußen – Spielplatz, Fahrradfahren, Wildschweine füttern – oder einfach nur ins Freibad, Kastanien sammeln oder Schneemann bauen – je nach Jahreszeit.

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