Der Osterhase mag für manche Kinder etwas Heldisches haben – das Tier an sich galt historisch oft als ein ängstliches Geschöpf, das gerne Reißaus nimmt, anstatt anzupacken. Wer also auf einem Gemälde einen Hasen entdeckt, mag es als ein Spottbild lesen. Das Schloss Königs Wusterhausen bietet eine Familienführung durch ihre historische Galerie an, bei der sich alles um den Hasenfuß dreht.
Auf einigen Gemälden, die im Schloss Königs Wusterhausen hängen, sind Hasen und andere Tiere zu sehen. In der Führung, die an diesem Ostersonntag für Familien mit Kindern ab fünf Jahren veranstaltet wird, dreht es sich jedoch weniger um das flinke Tier, das – wie man munkelt – die Eier im Gestrüpp versteckt. Es geht um Angsthasen. Lange Zeit war der Hase nämlich Symbol für Ängstlichkeit und Feigheit. Zur Zeit des preussischen Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. wurden daher auf einem Gemälde immer dann Hasen platziert, wenn man dem Portraitierten Mutlosigkeit nachsagen wollte, als gezielter Kommentar, beizeiten auch unverhohlener Spott. Eine weitere Verkörperung hat das Tier mit den langen Löffeln in der Figur des Prahlhans und Narren gefunden: Haselanten nannte man in der barocken Bildersprache auch besonders angeberische Spaßmacher. Anstatt also Ostereiern dürfen die Kinder bei dieser Führung mit Schlossbereichsleiterin Dr. Margrit Schulze also Hasen suchen. Aber wer weiß, vielleicht finden sie ja auch einen aus Schokolade im Schloss. Anmeldungen zur Führungen unter 03375-211700 oder schloss-koenigswusterhausen@spsg.de
01.04.2018, 11:00 Uhr, Schloss Königs Wusterhausen, Schlossplatz 1, 15711 Königs Wusterhausen, www.spsg.de