So schön der Schulabschluss auch ist, nachdem die Freude, der Stolz und der Prüfungsstress etwas abklingt, kommt die große Frage nach der Zukunft. FSJ, Studium, Ausbildung oder Work and Travel?
Unsere Praktikantin Nele Wittneven, die selbst vor nicht allzu langer Zeit in genau dieser Situation steckte, hat für euch ein paar Tipps, woran man rechtzeitig schon vor dem Schulabschluss denken sollte und wo man sich über Möglichkeiten für die Zeit nach dem Abitur informieren kann.
1 / Fristen, Fristen, Fristen!
Auch wenn man nicht daran denkt, im Prüfungsstress ist und alles noch sehr weit weg erscheint – Die Fristen sollte man im Blick behalten. Vor allem für die Freiwilligen Sozialen Jahre muss man sich mit großem Vorlauf bewerben, genau wie für viele Ausbildungsplätze und Duale Studien.
Duales Studium: Die meisten Bewerbungsfristen für einen Start im Oktober enden im Oktober des Vorjahres. Man muss sich also ein Jahr im Voraus bewerben.
Ausbildung: Die Bewerbungsfristen für einen Ausbildungsplatz sind sehr unterschiedlich. Für manche Stellen muss man sich ein Jahr im Voraus bewerben, auf andere Stellen kann man sich auch noch kurzfristig bewerben.
Freiwilliges Soziales Jahr: Die Bewerbungsfrist für ein FSJ ist abhängig vom Ort. Wenn man das Jahr im Ausland verbringen möchte, sollte man sich mindestens ein Jahr im Voraus informieren, innerhalb von Deutschland reichen meist sechs-neun Monate. Manchmal gibt es aber auch kurzfristige Angebote.
2 / Studium Generale
Für alle, die wissen, dass sie gerne studieren möchten, das richtige Fach aber noch nicht gefunden haben, ist ein Studium Generale vielleicht eine tolle Idee. Ein Jahr lang kriegt man ein Gefühl für das Uni-Leben, verschiedene Fächer und lernt neue Leute kennen.
In Berlin gibt es ein Studium Generale zum Beispiel an der Freien Universität Berlin und an der Universität der Künste.
3 / Allein sein
Ob Südamerika oder Brandenburg – das gewohnte Umfeld zu verlassen, hilft ungemein. Auf sich allein gestellt zu sein, neue Leute kennen zu lernen, mal ganz ohne Eltern, Geschwister, Freunde und Haustiere. Einfach allein. Allein sein bringt einen auf neue Ideen, man entdeckt neue Seiten an sich selbst und findet neue Interessen.
4 / Anders sein
Es muss nicht immer gleich das Medizin- oder Psychologie-Studium sein. Alle Universitäten und Hochschulen sind überlaufen, während viele Ausbildungsplätze frei bleiben. Vielleicht macht man erst eine Ausbildung und studiert anschließend. So entstehen spannende Lebensläufe und man unterscheidet von anderen Studienbewerben.
In Berlin finden häufig Ausbildungsmessen statt, hier kann man sich über verschiedene Möglichkeiten informieren.
5 / Probieren geht über studieren!
Praktika kann man fast überall machen. Die meisten sind zwar gering oder unbezahlt, aber es gibt keinen besseren Weg sich auszuprobieren. Auch wenn man merkt, dass dieses Berufsfeld einem nicht liegt, lernt man neue interessante Leute kennen, die einen vielleicht auf neue Ideen bringen, man erweitert seinen Horizont und kommt auf neue Ideen und Gedanken.
Ein Praktikum kann man übrigens auch bei uns im HIMBEER-Verlag in Berlin machen, wir bieten laufend Praktikumsplätze in Redaktion und Marketing.
6 / Irgendjemand kennt immer irgendjemanden!
Freunde und Bekannte von Eltern kontaktieren, Lehrer fragen, im Freundeskreis umherschauen, Tante, Onkel, egal. Man weiß nie. Kontakte, Tipps und Erfahrungen anderer sind Gold wert, wenn man sich mit etwas unsicher ist. Egal, ob bei Studienbewerbungen, Auslandsträumen oder Praktika – Irgendjemand kennt bestimmt irgendjemanden, der einem weiterhelfen kann!
7 / Heute schaffst du das!
Ausruhen und Feiern ist nach über einem Jahrzehnt Schule auf jeden Fall verdient und wichtig! Doch schnell kann man sich in einem so ungeregelten Tagesablauf auch verlieren und auch wenn Langweilen oder Nichts tun auch mal einen Platz im Leben haben darf, hilft es sich den Tag klar zu strukturieren. Jeden Tag etwas zu erledigen, auch wenn es nur kleine Dinge sind, gibt einem das gute Gefühl etwas zu schaffen.
Die freie Zeit, die einem zur Verfügung steht, kann man auch nutzen um sich sozial zu engagieren oder Zeitaufwendiges, wie den Führerschein zu machen.
8 / SOS – Hilfe!
Manchmal kann man sich in dieser Orientierungslosigkeit auch etwas verlieren, dann ist spätestens der richtige Zeitpunkt, sich Hilfe zu suchen. Besonders toll sind die Messen, die immer wieder veranstaltet werden, aber auch Berufsberatungen oder psychologische Hilfe kann sehr hilfreich sein.
Auf in die Welt Messe
Hier kann man sich informieren über Schüleraustausch, Freiwilligendienste, Sprachreisen, Work and Travel, Au Pair und internationale Studiengänge. aufindiewelt.de
JuBi – Die JugendBildungsmesse
Auf der JuBi gibt es Informationen zu Stipendien, Au Pair, Studium, Work & Travel, Praktika und Freiwilligenarbeit. Schüler können etwas über Sprachkurse, einen Schüleraustausch und ein Auslandsjahr erfahren. jugendbildungsmesse.de
9 / Plötzlich erwachsen!
In der Schule hatte man jahrelang ein geschütztes Umfeld, war in einem Freundeskreis und noch sehr behütet. Mit der Überreichung des Abitur-Zeugnisses ist man dann von einer auf die andere Sekunde erwachsen. Krankenversicherung, Steuern, Status, Kindergeld, BVG-Ticket, kein Lehrer sagt mehr „Abgabe ist übermorgen!“ Das ist eine ganz schöne Umstellung, gute Organisation ist das A und O.
10 / Dream Big!
In so einer statuslosen, unsicheren, etwas verlorenen Zeit kann man schnell seine Stärken vergessen und sich an seine Träume nicht mehr erinnern. Jeder, kann alles erreichen, wenn er nur will. Man sollte nicht vergessen, dass es keine Last ist sich entscheiden zu müssen, sondern ein ungemeines Privileg so frei zu sein mit Türen, die in alle Richtungen offen stehen. Träumen ist gut, denn nichts ist unmöglich!
11 / Alternativen
Hat man doch sämtliche Fristen für FSJs oder Studienbewerbungen verpasst heißt es: Ausschau halten nach Alternativen! Der Europäische Solidaritätskorps beispielsweise ist eine neue Initiative der Europäischen Union und bietet jungen Menschen die Möglichkeit von Aufenthalten im In- und Ausland verbunden mit Freiwilligenprojekten jeder Art. Am Ende eines jeden Projekts erhält man eine Teilnahmebescheinigung, welche durchaus hilfreich bei späteren Bewerbungen für Studien- oder Arbeitsplätze sein kann.
Darüber hinaus bietet Workaway.info als eine der führenden Freiwilligenplattformen die Aussicht auf kulturellen Austausch sowie einem sozialen Dienst der etwas anderen Art. In Zusammenarbeit mit lokalen Kommunen, Projekten und Familien entsteht oft eine enge Bindung zwischen „Host“ und „Volunteer“. Eine unvergessliche Zeit wartet auf euch!
Nicht den Mut verlieren, machen, was euch Spaß macht und Ziele entwickeln. You go!