Der Iran beherrscht immer wieder die politischen Nachrichten, das bleibt auch Kindern nicht verborgen. Fremd erscheint ihnen vieles an der Lebensweise, die im Fernsehen oder in den Zeitungen zu sehen ist. Dass die Gedankenwelt aber gar nicht so fern ist, können sie mit dieser modernen iranischen Fabel erleben, die Jasmin Tabatabai aus dem Persischen übersetzt hat.
Einst gab es einen Schakal, der dem Töten abgeschworen hatte. Es gefiel ihm nicht länger, kleine, hilflose Lebewesen zu jagen. Und noch mehr störte ihn, dass alle vor ihm Angst hatten und deshalb gar nicht mit ihm reden mochten. So kam es, dass er sich umstellte und fortan nur noch von Körnern und Früchten ernährte. Nun traute ihm erst recht keiner mehr über den Weg, denn sie hielten es für eine List. Der Schakal blieb alleine und lernte, mit den Bäumen und Pflanzen zu sprechen. Nach und nach erkannten die anderen Tiere, dass der Schakal bei vielen Fragen zu helfen vermochte. Die Kunde von diesem weisen Ratgeber drang bis an den Hof den jungen König, der ihn zu sich holen liess. Doch dort trifft der Schakal auf Gegenspieler.
Farideh Chalatbarie/Bahar Achawa: Der Schakal am Hof des Löwen. Eine moderne iranische Fabel | ab 6 Jahre | gebunden | 40 Seiten Edition Orient | 10/2011 | 978-3-92282-583-8 | 15,90 Euro | bei amazon bestellen