Wo Kleine groß raus kommen und Große klein sein dürfen. Unsere Autorin Sandy Bossier-Steuerwald hat mit Mann und drei Kleinkindern das Naturschutzgebiet Kaisergebirge in Tirol erkundet.
Wir sind auf dem Weg zum Hotel Sonnenhof. Während wir die fünf Kilometer Mautstraße passieren, wird es auf der Rückbank immer ruhiger. Als wir auf rund 1.000 Metern Höhe die Griesner Alm erreichen, lässt uns der Blick auf das imposante Bergmassiv mit seinen schroffen Felsen und steilen Steinwänden gänzlich verstummen.
Wir haben das „Tor zum Wilden Kaiser“ erreicht. Hier geht es nicht weiter, das Kaiserbachtal Tirols ist autofrei. Auf dem fast leeren Parkplatz, der Ausgangspunkt für Klettertouren, Wanderwege und Langlaufloipen ist, ziehen zwei wintersportlich gekleidete Besucher an uns vorüber, die Tourenski geschultert.
Zur Zwischensaison in die Alpen
Wir hingegen packen den Kinderwagen aus und erkunden mit drei Kleinkindern die prachtvolle Bergwelt zu Fuß. Natürlich kommen wir nicht weit, in dem riesigen 102 km² großen Naturschutzgebiet Kaisergebirge. Ich fühle ich mich sehr klein und empfinde die Natur als sehr groß.
Die Kinder schmeißen unermüdlich Steinchen in einen Bergbach, das klare Wasser glitzert in der Sonne. Wir lauschen dem Wind, dem Plätschern des Wassers. Staunen über die Stille. Die klare Bergluft schärft den Blick. Der Wilde Kaiser hält, was sein Name verspricht.
Zwischen Bergen und Wasser in Kössen, Tirol
Da unsere Kinder noch zu klein für den Skisport sind, entschieden wir uns bewusst für die Alpen in der Zwischensaison, bevor es im Winter in der Ferienregion Kaiserwinkl sehr voll wird. Wir bauen Tipis in Bergwäldern, streunen über Almwiesen, spielen im ersten Schnee.
Überhaupt ist unsere Reise voller Premieren: Der erste Germknödel, die erste Gondelfahrt, der erste selbstgeangelte Fisch. Josef Oberhauser betreibt den Fischteich Schwendt im Kaiserwinkel und weist meinem Mann und Sohn am frühen Morgen in die Leih-Ausrüstung ein.
Während sich die Sonne mühevoll über die umliegenden Berggipfel kämpft, stehen wir mit den Angeln und gemischten Gefühlen am Rande des Familienteichs.
Als plötzlich eine Regenbogenforelle am Haken zappelt, muss es schnell gehen. Ein Stück Holz, zwei gezielte Schläge, rein in den Eimer. Große Augen beim Kleinen, kleine Erleichterung beim Großen. Die Überraschung steht allen ins Gesicht geschrieben, ein unvergessliches Erlebnis.
Das Sonnenhof Apartmenthotel in Kössen
Am Abend brate ich zwei Regenbogenforellen mit Kartoffeln und Zwiebeln in der Küche unserer Ferienwohnung. Wir wohnen im Sonnenhof Kössen, am Fuße des Wilden Kaisers. Kössen liegt nahe der deutschen Grenze, zwischen Chiemsee und Kitzbühel, ca. 25 Kilometer in jede Richtung.
Das Appartementhotel bietet uns einerseits die Flexibilität eines Appartements mit großen Räumlichkeiten, mehreren Schlafzimmern und einer Küche, andererseits den Komfort eines Hotels mit Hallenbad samt Panoramasauna, Dampfbad, Infrarotkabine und einen Ruhe- wie Fitnessraum. Am Morgen nutzen wir den Brötchenservice oder gehen entspannt mit ein paar anderen Gästen im benachbarten Romantikhotel Gasthof Post frühstücken.
In wenigen Wochen werden von hier etliche Wintersportgäste gastieren und mit dem Skibus (mit der vom Sonnenhof gestellten Kaiserwinkel Card kostenlos) in die umliegenden Skigebieten fahren. Insbesondere das Skigebiet „Zahmer Kaiser“ bietet sich für Familien an und garantiert bestens präparierte Pisten.
Die Ferienregion Kaiserwinkl stillt die Sehnsucht nach den Bergen
Auch wir fahren am letzten Urlaubstag nochmal auf über 1.000 Meter Höhe, diesmal zum Wildpark Aurach. Hier sind über 200 Tiere beheimatet.
Wir wandern durch das riesige Freigehege am Hang, gehen auf Tuchfühlung mit Damwild, Esel, Zwergziegen und Co. und entdecken dabei den Wildspielpark. Es ist „Jacke an, Jacke aus Wetter“, mittags hat die Sonne Kraft, abends wird es schnell kühl.
Wer in der Zwischensaison in die Berge verreist, muss Klamotten für jede Wetterlage einpacken. Dafür wird er mit genauso vielen, abwechslungsreichen Eindrücken belohnt. Bei unserem Picknick schläft die Einjährige am Rande des Weges ein, auf dem Rücken liegend, auf den Kieselsteinen. Einfach so. Bergluft macht offensichtlich hungrig und müde. Und mich, mich macht sie glücklich.
Appartement Hotel Sonnenhof
Dorf 16
6345 Kössen
Österreich
sonnenhof-koessen.peternhof.com