Wie wäre das: Glamping am Waldrand, einen Sommer auf der Alp, Abenteuer für die Kinder, mal ohne Eltern oder eine Wohnung tauschen?
Neueste klimapolitische Erkenntnisse und die Umbrüche der letzten Jahre haben unser Verhalten – auch was die Urlaubsplanung betrifft – ordentlich durchgeschüttelt. Hier haben wir einige Ideen parat, die wenig mit Pauschalreisen, dafür viel mehr mit Spaß, Abenteuer und neuen Perspektiven zu tun haben.
Slowtravel ist der Reisetrend schlechthin
Naturcamping mit Komfort und Style
Huttopia – der Name ist Programm: Eine „Hütte“ als vorübergehender Unterschlupf kombiniert mit einer traumhaften Campingplatz-Umgebung. Céline Bossanne und ihr Mann Philippe realisierten vor über 20 Jahren diese Vision in den schönsten Regionen Frankreichs. Auch an Standorten in den Niederlanden, in Kanada und den USA haben sich die nachhaltigen Glamping-Pionier:innen ausgebreitet.
Auf den naturnahen Glampingplätzen findet ihr feste Unterkünfte, aber auch Stellplätze für das eigene Zelt, den Bulli oder den Wohnwagen. Die sechs Huttopia-Villages hingegen verstehen sich als autofreie Feriendörfer mit ausschließlich festen Behausungen. Diese sind allesamt aus unbehandeltem Rohholz und auf Stelzen oder Rädern montiert, um den Boden nicht zu beschädigen.
Diese Zelte und Blockhütten haben es in sich: Alle Outdoor-Möbel stammen von den französischen Designmarken Fermob und Lafuma. Einen Pool gibt es auch, genauso wie ein kreatives Familienprogramm, hausgemachte Pizza aus dem Holzofen, Wald-Spa, E-Bike-Verleih und Kanu-Kurse. Das „Ready-to-Camp“-Konzept ist wie gemacht für Großstadtfamilien, die weder auf Spaß noch auf Komfort verzichten wollen. huttopia.com
Kuhweide statt Kino
Einen Sommer lang auf der Alp: Die Hände verändern sich, werden breiter und kräftiger von der täglichen Arbeit. Melken, Zäune setzen, Kühe zusammentreiben, die großen Milch- kannen schleppen. Aber auch der Rhythmus wird anders. Ruhiger, ausgeglichener, trotz der körperlichen Belastung, die jeden Tag auf die Freiwilligen wartet.
Das Leben auf der Alp regelt sich nicht durch Wochentage. Es gibt keine freien Tage oder langes Ausschlafen. Die Alp ist weder ein Streichelzoo, in dem euch die Tiere vor lauter Zuneigung ständig die Hand lecken, noch das Bergparadies mit endlose Sonnenuntergängen.
Trotzdem zieht es jeden Sommer nicht wenige Familien genau dorthin, um unvergessliche Erfahrungen in den Bergen zu machen. Das Leben dort oben scheint sehr einfach und doch sehr reich zu sein. zalp.ch
Abenteuerferien ohne Eltern
Unendlich viele Eindrücke und ein Booster in Sachen Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit ist meist inbegriffen, wenn Kinder und Jugendliche ohne ihre Eltern auf Reisen gehen. Grundvoraussetzung für Eltern ist natürlich, sicher sein zu können, dass ihr Kind in gute Hände kommt – bestenfalls zu einem speziell ausgebildeten Betreuer:innen-Team.
Eine entsprechende Ausbildung, pädagogische Konzepte, rechtliche Rahmenbedingungen sowie eine ausgereifte Organisation sind zwingende Bestandteile eines vertrauenswürdigen Veranstalter:innen-Profils.
Das Reisenetz hat in Detailarbeit anspruchsvolle Qualitätskriterien entwickelt, die die Sicherheit von Jugendreisen gewährleisten. Eine Liste aller Anbieter:innen mit dem Gütesiegel „Geprüfte Reisenetz Qualität“ findet ihr hier: reisenetz.org
Wohnung zum Tausch – Urlaub umsonst
Wohnungs- oder Haustausch ist wie Wohnen in anderen Leben, ein bisschen auch wie Online-Dating: Zunächst erstellt man ein eigenes Profil, in diesem Fall für sich und die eigene Bleibe und beschreibt möglichst ehrlich alle Vorzüge und Gegebenheiten. Wer möchte, kann zusätzliche Anreize in Aussicht stellen wie ein inbegriffener Autotausch oder eine gültige Abo-Nahverkehrskarte.
Im Gegenzug muss man vielleicht die fremde, etwas schüchterne Katze verpflegen, von der man sich später nicht mehr trennen mag. Die Fotos sollten möglichst alle Bereiche in den eigenen vier Wänden zeigen, die für die Gäste relevant sind. Es kommt auch viel weniger auf Luxus an als auf Charme.
Danach sucht ihr entweder selbst Tauschpartner:innen nach Wunschort und Reisezeitraum in der Suchmaske, oder ihr lehnt euch zurück und lasst euch finden. Für die Unterkunft selbst zahlen Reisende nichts, allerdings ist in der Regel bei den Tauschportalen eine Mitgliedschaft nötig und ein jährlicher Mitgliedsbeitrag wird fällig. Bewährte Tauschportale sind: homelink.de, homeexchange.com, lovehomeswap.com, intervac-homeexchange.com, homestay.com und behomm.com (für Designverliebte und Kreative).
Emissionen vermindern und kompensieren
An welchen Stellschrauben müssen wir drehen, um umweltfreundlicher zu reisen? Praktische CO2-Rechner bringen Transparenz.Wie befürchtet, machen An- und Abreise mit etwa 75 Prozent den klimaschädlichsten Part einer Reise aus. Einige praktische Online- CO2-Rechner schaffen schnell Fakten. Diese werden inzwischen auch in Kombination mit einer modernen Form des Ablasshandels angeboten.
Ihr gebt ein paar Daten zu Flug- oder Fahrstrecke ein und schon wird euch die Spendenhöhe zur angemessenen Kompensation präsentiert. Per Flugzeug zu viert nach Mallorca entsprechen etwa 50 Euro und ein Thailand-Trip rund 500 Euro. Die Plattform Atmosfair oder die Klimaschutzorganisation myclimate motivieren zu Nachhaltigkeit und bieten Ausgleichszahlungen für Klimaschutzprojekte an. atmosfair.de, myclimate.org
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Reisen mit Kindern