Alles, was ihnen wohl tut, sollen Frauen nach der Geburt eines Kindes bekommen – die Rezepte von Heng Ou bieten eine Menge Anregung, ihnen kulinarisch Gutes zu tun.
Die ersten vierzig Tage nach der Geburt sind eine entscheidende Phase im Leben einer Mutter: Ihr Baby kommt langsam in der Welt an, Mutter und Kind lernen einander kennen und miteinander leben. Das Buch von Heng Ou widmet sich dem Wohlergehen der Mutter in den ersten Lebenswochen des Kindes – während sonst fast immer der Fokus auf dem Neugeborenen liegt.
Wir legen es euch für alle frischgebackenen Mamas ans Herz. Und natürlich auch allen, die sich und ihre Familie gern gut, gesund und lecker ernähren möchten, die Gerichte sind auch einfach so köstlich.
Tolle Rezepte fürs Wochenbett und Stillzeit
Heng Ou: Die ersten vierzig Tage. Was junge Mütter nach der Geburt wärmt und stärkt, 240 Seiten, Verlag Antje Kunstmann, 09/2017, 26 Euro, bei Amazon bestellbar
Neben den Rezepten von Heng Ou finden sich viele wertvolle Tipps für die erste Zeit mit Kind. Wir stellen euch zwei unserer liebsten Rezepte vor, für die man keineswegs frischgebackenen Mama sein muss. Sie sind wohltuend und gut schmeckend auch für alle anderen Mitglieder der Familie.
Ihre Inspiration fand die Autorin Heng Ou im traditionellen chinesischen Ritual des Zuo Yuezi, der uralten Kunst der Mutterpflege, in das ihre Tante Ou, eine begnadete Heilkundige und TCM-Ärztin, sie einweihte.
Sie interpretiert diesen Wissensschatz auf frische, zeitgemäße Weise und liefert jungen Müttern Nahrung für Geist, Seele und Körper: praktische Ratschläge und herzerwärmenden Zuspruch, moderne Erkenntnisse und alte Weisheit und wunderbare Rezepte für stärkende Brühen, würzige Suppen und Eintöpfe, leichte Gerichte, appetitliche Happen und duftende Tees.
Wochenbett-Rezept: Hafer-Chia-Congee
Diese Congee-Variation ist einfach erklärt: Hier geht es eigentlich um ein ganz normales Porridge, aber mit einem gewissen Etwas. Jedem Familienmitglied dienen Haferflocken als exzellente Energielieferanten voller Nährstoffe, bei der Mama regen sie auch noch den Milchfluss an.
Chia-Samen verleihen dem Ganzen zusätzlich eine Extraportion Proteine. Damit alles noch leichter verdaulich wird, Haferflocken und Haferschrot ein paar Stunden oder auch über Nacht mit ein wenig Zitronensaft und einer Prise Salz einweichen. Dies spart dir außerdem ein paar Minuten Kochzeit.
Zutaten für 6 Portionen:
180 g Haferflocken
240 g Haferschrot
1 Stück Ingwer (ca. 2,5 cm), geschält und halbiert
Eine Prise Meersalz
40 g Chia-Samen
50 g Quinoaflocken (optional, falls verwendet,
120 ml Wasser mehr verwenden)
Zum Servieren
250 ml Milch (oder Sahne, Kokosmilch oder Nussmilch nach Wahl)
2 EL Kokosöl oder Butter
60 ml Ahornsirup, oder mehr, je nach Geschmack
Frische oder gefrorene Früchte oder Beeren (optional)
Gehackte Mandeln oder andere Nüsse (optional)
Zubereitung des Hafer-China-Congee
In einem Topf einen Liter Wasser aufkochen. Haferflocken und Haferschrot, Ingwer und Salz hinzufügen. Auf mittlerer Hitze 10 Minuten kochen, die letzten 2,5 Minuten den Deckel abnehmen.
Anschließend 15 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen. Wasser nachgießen, falls nötig, und ein Auge auf den Topf haben, damit nichts überkocht.
Chia-Samen und, falls verwendet, Quinoaflocken hinzufügen und weitere 15 Minuten köcheln lassen. Ab und zu umrühren, damit sich Chia und Quinoa gut mit den restlichen Zutaten vermischen.
Sobald sich das Getreide in ein weiches, cremiges Porridge verwandelt und den Großteil der Flüssigkeit aufgenommen hat, vom Herd nehmen.
Warm mit Milch und Kokosöl oder Butter servieren, mit Ahornsirup süßen und, falls gewünscht, mit etwas frischem Obst und ein paar Mandeln essen.
Anleitung zum portionsweisen Einfrieren
Wenn das Congee fertig ist, auf dem Herd im Topf abkühlen lassen.
Nun eine Muffinform einfetten und die jeweils ca. 100 Gramm Congee in die Vertiefungen füllen.
Vier bis fünf Stunden gefrieren lassen, dann aus der Muffinform herausklopfen, in große Gefrierbeutel mit Zippverschluss füllen und wieder ins Gefrierfach geben.
Sobald du Lust auf dieses Congee hast, kannst du eine Portion mit etwas Milch oder Wasser in einen kleinen Topf geben und bei niedriger Hitze ohne Deckel etwa drei bis vier Minuten aufwärmen.
Wochenbett-Rezept: Grüne Gemüsesuppe
Es ist für alle nicht einfach, auf ihre tägliche Portion von gesundem Blattgemüse zu kommen, ganz besonders für frischgebackene Mütter. Da sie kalten Rohkostsalaten gerade aus dem Weg gehen, ist es für sie sicher doppelt so schwer.
Doch es gibt schnelle und darüber hinaus auch noch wärmende Wege zum Gemüse, diese Suppe ist ein perfektes Beispiel! Indem du viel grünes Gemüse auf einmal kochst und pürierst, landet praktisch ein ganzer Garten voll Grünzeug in deinem Suppenteller – in einer leuchtenden Farbe und leicht verdaulichen Form.
Quinoa macht die Suppe gehaltvoller, gibt ihr einen Schwung Proteine und einen farblichen Kontrast. Diese Suppe aus saisonalem Blattgemüse hat durchaus das Potential, zum Lieblingsrezept junger Mamas zu werden.
Zutaten für 6-8 Portionen
3 Stangen Lauch, nur die weißen Teile, geviertelt und fein geschnitten
1 Zwiebel, geschält und grob gehackt
3 Pastinaken, geschält und grob geschnitten
3 EL Olivenöl oder Kokosöl
2 Liter Gemüsebrühe
½ TL Meersalz
170 g Quinoa
100 g frischer Spinat
30 g Mangold, gehackt
2 EL Sojasauce oder Tamari (oder mehr, je nach Geschmack)
2 EL Hefeflocken (optional)
Zubereitung der Grünen Gemüsesuppe
Das Öl in einem großen Topf auf mittlerer Stufe erhitzen. Lauch, Zwiebel und Pastinaken darin braten, bis sie eine leicht goldbraune Farbe angenommen haben.
Die Brühe dazugießen, herunterschalten und bei mittlerer Hitze zugedeckt etwa 30 Minuten köcheln lassen, bis die Pastinaken weich sind.
Unterdessen in einem kleinen Topf einen halben Liter Wasser mit dem Salz zum Kochen bringen. Quinoa hinzufügen und bei geringer Hitze 15 Minuten köcheln lassen, bis das Quinoa locker und weich ist und sich die einzelnen Körnchen leicht geöffnet haben.
Die Suppe vom Herd nehmen, leicht abkühlen lassen und dann portionsweise mit dem frischen Spinat und Mangold im Mixer (oder mit dem Pürierstab) pürieren, bis eine glatte, leuchtend grüne Creme entstanden ist.
Das Püree zurück in den Topf gießen, Quinoa einrühren und mit Sojasauce und Hefeflocken (falls verwendet) abschmecken.
Die Suppe vor dem Essen auf niedriger Stufe erwärmen. Reste halten sich bis zu fünf Tage im Kühlschrank und können für bis zu drei Monate in Gefrierbeuteln mit Zippverschluss oder Einmachgläsern eingefroren werden.
Wir wünschen viel Spaß beim Kochen und Schmökern in dem wunderschön gestalteten Buch von Heng Ou!