HIMBEER-Schülerpraktikantin Emma ist in Kreuzberg aufgewachsen und war in ihrem Kiez unterwegs. Hier zeigt sie euch drei Orte, an denen sie die meiste Zeit ihrer Kinheit verbracht hat und die sie bis heute schätzt.
Ich bin in Kreuzberg geboren und aufgewachsen. Hier verbrachte ich mit meinen Eltern und meinem großen Bruder viel Zeit in verschiedenen Parks, Spielplätzen, Eiscafés, Zoos und Museen. Das sind die drei Orte, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind und an denen ich auch heute noch gerne bin:
Kinderbauernhof auf dem Görlitzer Park e.V.
Der Kinderbauernhof liegt im Görlitzer Park und ist sehr leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Hier kann man an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen, wie zum Beispiel in der Pony- und Esel-AG mit den Tieren im Park spazieren gehen, sie füttern und Ställe ausmisten. Man kann auch eine Patenschaft für eines der Tiere übernehmen, um so zusätzlich für dessen Wohl zu sorgen.
Schon seit ich klein bin besuche ich regelmäßig, im Sommer aber auch im Winter, den Görlitzer Park. Das Aufregendste war schon damals der Kinderbauernhof, ich war damals meist zweimal pro Woche dort, konnte aber nie genug kriegen.
Ehrlich gesagt, hatte ich damals wahnsinnige Angst vor Tieren. Ich habe sehr viel Taschengeld für ihr Futter ausgegeben und dann doch meinen Bruder die Schafe füttern lassen, weil ich mich nicht traute. Irgendwie überzeugte mich eines Tages mein Bruder, meine flache Hand durch den Zaun zu strecken, um das kleinste Schaf zu füttern. Nach und nach verlor ich meine Angst und wurde immer mutiger den Tieren gegenüber. Ich vertraute ihnen jetzt, Respekt hatte ich aber trotzdem noch.
Dieser Bauernhof war für mich der Himmel. Meine Eltern konnten mich glücklich machen, und das nur, indem sie 500 Meter mit mir zum Bauernhof liefen und dort ein paar Stunden mit mir verbrachten. Der Kinderbauernhof ist für alle Familien ein Traum, man bringt seinen Kindern die Natur nahe, sie können sich den ganzen Tag austoben, andere Kinder kennenlernen, Kontakt aufbauen zu Mensch und Tier, können spielen, an Regentagen sogar im Schlamm. Man kann Tiere füttern und auch selber dort essen und trinken. Die Leute, die im Bauernhof arbeiten, waren schon immer total nett und herzlich, man fühlt sich immer sehr willkommen. Es brachte mich immer wieder zum Kinderbauernhof zurück. Ich bin froh, dass es diesen Ort gibt. Er hat meine Kindheit sehr bereichert.
Für meinen Bericht war ich auf dem Kinderbauernhof unterwegs. Es hat sich vieles verändert, seitdem ich das letzte mal dort gewesen bin, aber ich erkannte trotzdem vieles wieder. Ich traf gleich auf zwei Schülerpraktikantinnen, die gerade hier gerade einen Einblick in die Arbeit auf dem Kinderbauernhof erhalten.
Warum ist der Hof für euch besonders?
Als Kinder sind wir fast jeden Tag hier gewesen. Wir finden es total beeindruckend, die Veränderung des Hofes zu sehen, das ist irgendwie nostalgisch.
Wie oft kommt ihr her?
Leider zu selten, aber wir sind froh, dass wir hier unser Praktikum machen. Es ist schön, dem Hof wieder so nah zu sein.
Ich fragte zudem zwei meiner Kindheits-Freundinnen (beide 14), wie sie den Hof finden.
Ist der Hof für euch besonders, wenn ja, warum ?
Der Hof ist besonders, weil wir früher so oft dort waren, mit der Kita aber auch gerne einfach mal nachmittags.
Außerdem ist er direkt bei uns um die Ecke, oft hat ein Elternteil angeboten, mehrere Kinder dorthin mitzunehmen. Es war immer cool, mit den anderen Kindern und den Tieren dort Zeit zu verbringen.
Wie lange kennt ihr den Kinderbauernhof schon?
Schon seit ich geboren bin. Ich habe ältere Geschwister, deswegen habe ich schon ganz früh viel Zeit dort verbracht.
Seit dem Kindergarten.
Habt ihr ein Lieblingstier?
Die Ziegen sind cool, einfach weil sie lustig sind, aber die Esel sind die besten.
Ich finde die Hühner lustig und ich finde es schön, dass sie oft frei rumlaufen dürfen.
Habt ihr schon mal an einer der AGs teilgenommen?
Ich noch nicht, aber meine Schwester hatte eine Patenschaft für eines der Meerschweinchen.
Gleisdreieck Park
Der Gleisdreieck Park ist eine 26 Hektar große Grünanlage, die aus einem Ostpark und einem Westpark besteht. Die Anlage ist jederzeit geöffnet und begehbar, und bietet somit viel Freiheit für Aktivitäten. Der Park ist ganz einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, oder je nach Wohnlage, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen.
Der Park am Gleisdreieck sagt wohl jedem in Berlin etwas: Die Jugendlichen sehen es als nächtlichen Treffpunkt, für die kleineren Kids ist es der Ort mit den vielen Spielplätzen, und für die vielen Eltern oder auch vielen Nicht-Eltern ist es ein Ort zum Entspannen. Es ist ein guter Ort, um Freunde zu treffen, zum Picknicken oder auch einfach mal zum Nichtstun. Den ganzen Tag wird geskatet und gequatscht, es wird gegessen, Sport gemacht, entspannt, geschlafen und spaziert. Direkt nebenan sind zwei Museen, das Science Center Spectrum und das Deutsche Technikmuseum, die einfach super für Kinder in jedem Alter sind. Das Coolste an beiden Museen ist, dass man vieles ausprobieren konnte, sodass ich als Kind schon die Lust an Museen gewann.
Der Gleisdreieck Park ist ein ganz besonderer Ort für mich. Ich habe dort viel Zeit verbracht und viel Spaß gehabt. Ich bin oft mit meinem Papa und meinem Bruder dort gewesen. Wir sind meistens mit dem Fahrrad oder mit der U-Bahn hingefahren. Ich kenne den Park in- und auswendig. Der Park ist für mich der absolute Traum, vor allem im Sommer.
Ich finde, der Park am Gleisdreieck spiegelt Berlin wider. Alle Kulturen und alle Altersklassen treffen hier aufeinander und verbringen den Sommer, wie auch die kalten Wintertage zusammen. Hier wird gemeinsam gegrillt, es werden Freundschaften geschlossen und oft liegt hier auch romantische Stimmung in der frischen Luft. Hier wird das Leben gelebt!
Der Park strahlt pure Lebensfreude aus, der viele Rasen kommt einem unendlich vor. Mein Vater, mein Bruder und ich haben oft dort gepicknickt, waren spazieren oder Fahrrad fahren. Ich erinnere mich, dass wir viele coole sachen gemacht haben. Ich spielte oft mit meinen Bruder Indianer, Fußball, Fangen oder Verstecken. Mein Vater lag mit uns auf der Wiese, er las uns oft etwas vor. Mein Bruder und ich haben bestimmt alle Spielplätze im Park rauf und runter gespielt. Wir machten oft Spaziergänge, es gibt viele Wege und verschiedene Runden, die man gehen kann.
Wenn man Kinder dabei hat, könnte man sich ja als Ziel setzen, von einem zum anderen Spielplatz zu laufen. Bei uns hat das immer gut geklappt und wir waren sehr motiviert. Meine Eltern waren dabei immer ganz schlau und wählten die Spielplätze aus, die am weitesten voneinander entfernt waren.
Es war früher einfach toll im Park zu spielen, man hat sich sehr frei gefühlt, da so viel Platz ist. Man konnte jeden Tag eine neue Ecke entdecken, toll Fahrrad fahren, Pflanzen sehen, den alten Gleisen nachlaufen. Ich gehe noch heute sehr gerne in den Park am Gleisdreieck, leider zu selten, aber es ist und bleibt mein Lieblingspark!
Baraka
Baraka ist ein orientalisch-marokkanisches Restaurant direkt am Lausitzer Platz. Hier gibt es das freundlichste Personal und das beste Essen in Kreuzberg. Ein Spielplatz ist direkt auf der anderen Straßenseite.
Schon seit ich ein Baby bin, gehen meine Eltern hier mit mir essen. Wir verbrachten hier viele Abende, Sommernachmittage und Geburtstage. Im Sommer kann man draußen sitzen, das war für meine Eltern super, da sie immer ein Auge auf uns auf dem Spielplatz werfen konnten.
Das Restaurant ist super für Familien geeignet und die Bedienung ist sehr freundlich, sodass es Spaß macht, dort essen zu gehen. Das Essen schmeckt super, super toll – und das schon immer. Es ist unser Familientreffpunkt, wenn es ums Essen geht. Meine Mutter nennt es das zweite Wohnzimmer, was ich gut nachvollziehen kann, weil es gemütlich und herzlich ist und wir uns im Baraka einfach wohlfühlen.
Seit der Schulzeit gehe ich auch mit meiner Freundin hier essen. Wir bestellen immer dasselbe, wenn wir uns treffen. Das ist sehr schön, denn es erinnert uns an die alte Zeit.
Fotos und Text: Emma Lou Larsen