Wir waren zu Besuch im Ozeaneum in Stralsund. Tolles Ausflugsziel für Familien! Die umfassende Ausstellung zeigt die vielfältige und spannende Welt der Nord- und Ostsee. Riesige Aquarien beheimaten große und kleine Meeresbewohner und Spezialausstellungen widmen sich bestimmten Themen und Aspekten der Meeresforschung.
Auf dem Rückweg unserer Ferien an der Ostsee haben wir das Ozeaneum in Stralsund besucht. Schon das Gebäude macht einen imposanten Eindruck. Die Architektur erinnert ein wenig an das Guggenheim in New York – weiß und majestätisch fügt es sich in das Hafenpanorama ein.
Da wir an einem der kühleren, verregneten Sommertage eintreffen ist die Besucherfrequenz entsprechend hoch, doch trotz des großen Andrangs lässt sich die Ausstellung gut anschauen. Spektakulär wird es gleich zu Beginn. Eine Rolltreppe, so lang wie ein Blauwal, bringt die Besucher in den ersten Stock. Dort fängt der erste Teil der Ausstellung an. Das Schöne und Besondere des Ozeaneums ist, dass ausschließlich die Meereswelten der nördlichen Meere, also Nord- und Ostsee gezeigt werden und bietet somit die einmalige Chance, Nord- und Ostsee in ihren Vielfalt kennen zulernen.
Für uns war es sehr spannend, die Region, wo wir gerade unseren Urlaub verbracht haben, unterwasserweltlich näher zu betrachten. Ein Relief der Ostsee verschafft einen imposanten Einblick über Tiefe und Struktur des Meeresboden der Ostsee. Die Ausstellung widmet sich hintereinander verschiedenen Bereichen der Ostsee. Angefangen mit dem Stralsunder Hafenbecken geht es weiter durch die Boddengewässer und Seegraswiesen vorbei an der Kreideküste und durch die Schärensee Skandinaviens. Die Besucher bekommen einen faszinierenden Einblick in die vielfältige Flora und Fauna des Meeres direkt vor unserer Haustür.
Die Schaubecken im Gebäude Nordseeaquarium zeigen die Lebensräume der Nordsee, des Nordatlantiks und des Polarmeeres. Ein Gezeitenbecken simuliert Ebbe und Flut und auch im Brandungsbecken herrscht rege Bewegung. Das größte Becken im Ozeaneum fasst 2,6 Mio. Liter Wasser und zeigt Schwarmfische, einen Sandtigerhai, Ammenhaie und Rochen im offenen Atlantik. Im obersten Stockwerk befindet sich eine Mitmach- und Spielfläche für Kinder. Auch hier gibt es vieles zu entdecken und auszuprobieren. Ein besonderes Highlight sind natürlich die Pinguine, die auf dem Dach des Ozeaneums wohnen. Wenn man Glück hat, kann man man bei einer Fütterung zusehen. Durch große Scheiben können die gefiederten Schwimmer auch unter Wasser beobachtet werden. Mit Kameras in den Höhlen ist es zukünftig möglich, die Pinguine bei der Brut und der Aufzucht der Jungen zu beobachten. Im Juni 2011 schlüpfte bereits das erste Pinguinküken.
Zum Schluss warten die Riesen der Meere. Gemeinsam mit Greenpeace wurde dieser Teil der Ausstellung umgesetzt. In schummriger Dunkelheit, die die tatsächlichen Sichtverhältnisse im tiefen Meer wiederspiegeln soll (eigentlich ist es unten im Meer stockdunkel!) sitzen die Besucher in gemütlichen Liegestühlen, auf dem Boden oder auf Bänken und lauschen den Klängen der Tiere, die lebensgroß über ihnen schweben. Über die gesamte Raumhöhe schweben Nachbildungen von Walen in Originalgröße. Das größte Exponat ist die Nachbildung eines Blauwals mit einer Länge von 26 Metern. Außerdem sind ein abtauchender Pottwal im Kampf mit einem Riesenkalmar, ein Schwertwal sowie ein Buckelwal mit Jungtier zu sehen.
Insbesondere wenn man mit Kindern unterwegs ist, sollte man ca 2-3 Stunden für den Besuch einplanen. mein Sohn, 8 Jahre alt, war völlig fasziniert und begeistert. Dennoch ist es natürlich anstrengend über einen längeren Zeitraum die Konzentration aufrecht zu erhalten. Wir haben deshalb viele Pausen gemacht und uns genügend Zeit gelassen, alles anzuschauen.
Das Ozeaneum zeigt neben den großen Aquarien auch andere Facetten der Meere. Kritisch werden Themen wie übermäßiger Fischfang beleuchtet und es wird die Geschichte des Tauchens und der damit einhergehende technische Fortschritt anschaulich dargestellt. Auch die verschiedenen detailgetreu nachgebauten Schiffsmodelle, von Eisbrecher bis Fischkutter, sind interessant anzuschauen.
Das Ozeanezum ist eines von vier Einrichtungen des Deutschen Meeresmuseums. Das Natureum befindet sich im Leuchtturm des Darßer Ortes und beschäftigt sich mit der einmaligen und vielfältigen Natur auf dem Darß. Das Nautineum widmet sich der Meeresforschung und Fischerei und das Meeresmuseum, das ebenfalls in Stralsund beheimatet ist, zeigt die faszinierende Unterwasserwelt des Mittelmeeres und der Tropen. Es gibt auch eine eigene Website für Kinder – das Kindermeer – mit vielen spannenden Infos, Spielen, Quizfragen und Aktionen.