Der Britzer Garten im Süden Berlins ist eines der Top-Ausflugsziele für Maria, Martin und ihre drei Kinder – uns zeigen sie ihre liebsten Plätze.
„Guck mal, ich hab‘ Edelsteine“, ruft es aus dem Bach. Paula und ihr Bruder Malte stehen mit hochgekrempelten Hosen in dem klaren, kalten Wasser. Vor allem Malte ist ganz verrückt nach Wasser, deshalb macht die ganze Familie hier oft ihren ersten Stopp bei einem Besuch im Britzer Garten.
Britzer Garten – mehr Park als Garten
Die Bezeichnung „Garten“ könnte etwas missverständlich sein, denn tatsächlich ist der knapp hundert Hektar große Park ein riesiges Gelände, auf dem sich gut und gerne ganze Tage verbringen lassen. Der Name rührt noch aus Zeiten, als der Park für die 1985 stattfindende Bundesgartenschau angelegt wurde. Eine eigene Seenlandschaft mit Quellen, viele Blumenbeete, Bäume und Wiesenflächen: Für kleinen Eintritt – Kinder bis fünf Jahre zahlen gar nichts – können Familien im Süden Neuköllns durch die schöne Natur schlendern.
„Im Sommer sind hier ganz viele Pusteblumen“, erklärt die dreijährige Paula. Mit Mama Maria, Papa Martin, ihrem Bruder Malte und Baby Ida kommt sie, seit sie klein ist, ganz oft her. Die Familie wohnt in der Nähe des Neuköllner Rathauses, von dort fahren sie manchmal mit der U-Bahn und dem Bus in den Park. „Mit dem Fahrrad kommt man aber auch gut her, das dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde“, sagt Maria. Die Medizinstudentin ist erst vor einem guten halben Jahr wieder Mama geworden. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter Paula kam sie immer einmal die Woche mit der Krabbelgruppe in den Britzer Garten. Seitdem gehört der Park fest ins Ausflugsinventar der Familie.
Die zweite Station der Fünf ist fast immer der große Spielplatz, direkt neben dem Lehmdorf. Hier gibt es nicht nur unendlich viel Sand zum Buddeln, sondern auch große Kletternetze und die wahrscheinlich längste Balancierstrecke der Welt. Paula ist schon alt genug, um alle Spielgeräte zu testen, deshalb hat die Familie hier auch mit vielen Gästen schon ihren zweiten Geburtstag gefeiert. Auf der großen Wiese nebenan lässt sich prima picknicken, es gibt Toiletten und reichlich Platz zum Spielen und Toben.
„Der Britzer Garten ist immer sehr sauber. Es liegen keine Glasscherben herum, deshalb ist Barfußlaufen kein Problem“, sagt Martin. Paula hat sowieso längst die Schuhe ausgezogen: „Wippen, wippen“, ruft sie und springt durch weiches Gras und warmen Sand auf das nächste Spielgerät zu, während Ida zum ersten Mal in ihrem Leben schaukelt.
Die letzte Station für heute sind die Esel, die in einem Gehege oberhalb des angrenzenden Parkfriedhofs leben. Denen stattet Malte immer gerne einen Besuch ab. An der Milchbar nebenan gibt es ein Eis zum mitgebrachten Picknick: leckere Erdbeeren, hartgekochte Eier, eine gute Stärkung nach dem vielen Spielen jedenfalls! Und der Tag ist ja zum Glück noch lang …
Wissenswertes zum Britzer Garten
Größe: 90 Hektar, 126 Fußballfelder
Lage: Zwischen Mariendorfer Damm, Mohriner Allee und Buckower Damm, Anfahrt über U Alt-Mariendorf und Bus 179 oder S/U Hermannstraße und M44 oder U Britz-Süd und Bus 181
Geschichte: 1985 auf Ackerflächen und Kleingartenkolonien für die Bundesgartenschau angelegt