20.02-01.03.2020 – Es ist wieder soweit – Berlinale-Zeit! Dieses Mal feiert das Filmfestival sogar sein 70. Jubiläum und überzeugt mit spannenden Filmen für große sowie kleine Zuschauer.
Berlin rollt den roten Teppich aus – zum 70. Mal versammelt die Berlinale großartige Filme aus aller Welt. Die Sektion Generation bringt auch für junge Zuschauer hochkarätiges Kino auf die Leinwand.
Lange Straßen, graue Tage, Zeit, die sich zieht – und zwei Kinder, die den Tag damit verbringen, auf ihre Mutter zu warten, bis sie von der Arbeit kommt. Max und Leo sind neu in Albuquerque, gemeinsam mit ihrer Mutter haben sie Mexiko verlassen, um hier eine Zukunft und Heimat zu finden.
Ein Versprechen hat sie ihren Söhnen gegeben: einmal Disneyland zu besuchen. Während die Brüder versuchen, in ihrem neuen Leben Fuß zu fassen, träumen sie von diesem magischen Ort, der zum Symbol für Hoffnung wird. Einziger Begleiter an ihren langen Tagen ist ein alter Kassettenrekorder, mit dem sie Märchen, Geschichten und Englisch-Lektionen hören, die ihre Mutter für sie aufgenommen hat. Wird es eine neue Heimat für sie geben?
Regisseur Samuel Kishi Lopos erzählt in seinem Film „Los lobos“ auch seine eigene Geschichte. Ohne Perspektive oder Sicherheiten überquert er als Fünfjähriger mit seiner Mutter und seinem Bruder die Grenze der Vereinigten Staaten, im Gepäck lediglich ein paar Kleidungsstücke, etwas Spielzeug und einen Fisher Price-Kassettenrekorder.
Als Grund für die Einreise nennt seine Mutter den Grenzbeamten einen Besuch im Disneyland. Beiträge wie diese zeigen, was die große Stärke der Sektion Generation ist: Kindern und Jugendlichen die Welt aus neuen Perspektiven zu zeigen, ihren Horizont zu erweitern, von Sehnsüchten, Grenzüberschreitungen und bitteren Realitäten zu erzählen und ihre Zuschauer dabei ernst zu nehmen.
So können Kinder auf der Leinwand miterleben, wie in „Veins of the World“ Amra inmitten der mongolischen Steppe von einem Leben als Weltstar träumt, jedoch für etwas viel Wichtigeres kämpfen muss, oder die Geschwister Billie und Nico in „Sweet Things“ aus der Familie ausbrechen und ihr eigenes Abenteuer erleben. Der Dokumentarfilm „Perro“ begleitet einen heranwachsenden Jungen beim unabwendbaren Abschied von seinem alten Leben im Dschungel und seinem Neubeginn in der Stadt und „A Fool God“ hinterfragt mit seiner Protagonistin Mesi die Rituale und Erzählungen ihrer äthiopischen Familie.
Die besten Wettbewerbsbeiträge werden mit dem Gläsernen Bären ausgezeichnet – und zwar ausgewählt von denen, an die sich die Filme auch richten: Die Jury besteht aus Kindern und Jugendlichen zwischen elf und 18 Jahren. Wer auch einmal Teil davon sein will, kann jetzt schon mitmachen.
Während des Festivals gibt es sowohl online als auch in den teilnehmenden Kinos die Möglichkeit, eigene Filmkritiken auf Fragebögen einzureichen. Den jungen Zuschauern mit den aussagekräftigsten Filmeinschätzungen winkt im darauffolgenden Jahr die Möglichkeit, Mitglied der Kinder- oder Jugendjury zu werden.
20.02.-01.03.2020, Berlinale, an verschiedenen Orten in Berlin, berlinale.de