7 Fragen an Chrish Klose von Wednesday Paper Works

Die Designerin über ihr Leben als Mutter, ihren Erziehungsstil, ihre Lieblingsorte in Berlin und darüber, wie sie der Mutterstolz erglühen lässt...

In unseren heutigen Zeiten, wo sich alles immer mehr digitalisiert und an Tempo gewinnt, besinnen sich viele Menschen wieder zurück auf die handwerklichen Fähigkeiten. Mit großer Leidenschaft arbeiten die Schwestern Chrish und Jenny Klose an ihren Papierarbeiten, machen es sich möglich ihren Lebensunterhalt mit diesem Handwerk zu bestreiten und nennen das Ganze Wednesday Paper Works. In ihrem Kreuzberger Atelier vereinen sie Papeterie und Buchbinderei, hier wird alte Werktechnik mit modernem Design verbunden. Ob wunderschöne Notizbücher aus dunkelgrauem Karton mit goldener Prägung oder den handsiebgedruckten Postern für das Kinderzimmer, alle Produkte sind mit viel Liebe zum Detail ersonnen und verschönern den Alltag. Noch bis Februar 2013 können im Pop Up Shop in der Weserstrasse alle Papierwaren bestaunt und auch erstanden werden.

Da Chrish neben ihrer Arbeit als Designerin im Team auch einen kleinen Sohn hat, hat uns natürlich interessiert, wie das alles unter einen Hut zu bringen ist. Und haben ihr mit unseren 7 Fragen mal auf den Zahn gefühlt. Wie ihr zweieinhalb-jähriger Sohn ihren Wochenplan im Griff hat und in welchen Situationen sie vor Mutterstolz erglüht, das hat uns Chrish (37) erzählt.

 

1. Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Ich wusste nicht, wie stark man durch das Kind strukturiert wird. Ich habe einen Tages- und Wochenplan, den ich mir nicht selbst ausgedacht habe, sondern den mein Sohn braucht. Am Anfang fand ich das einschränkend. Dann habe ich gelernt, für mich die positiven Seiten dieser Struktur zu nutzen und weiß, dass, egal wie viel Arbeitsstress ich auch habe, die Stunden nach der Kita meinem Sohn gehören, wenn ich ihn abgeholt habe. Ich habe eine Weile gebraucht,  um diese „verordnete“ Auszeit als Gewinn zu sehen. Jetzt freu‘ ich mich darauf.

2. Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Ich habe noch nie darüber nachgedacht, ob ich einen Erziehungsstil habe und ob das eine Philosophie hat, was ich jeden Tag tue. Ich gehöre zu den Müttern, die keine Bücher über Erziehung lesen. Nicht, weil es mich nicht interessiert, sondern weil ich mir selbst im Umgang mit meinen Sohn vertraue und mich bei den wichtigen Dingen mit meinem Freund bespreche.  Mit wenigen Worten würde ich sagen: Ich pflege einen gesunden Pragmatismus, lasse dem Kleinen viel Raum um sich auszuprobieren, aber lege Wert darauf, dass er weiß, wann ich es ernst meine. Wir sind aufrichtig zu ihm und tricksen oder manipulieren nicht, um es uns einfacher zu machen. Für mich ist es wichtig, dass er selbstständig ist und so Selbstvertrauen bekommt.

3. Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne Kind bist?
Nicht auf die Zeit achten. Mit Kind werden Uhrzeiten wieder zentral und das eigene Zubettgehen findet irgendwann zwischen 22 und 23 Uhr statt. Und wenn der Sohn dann z.B. bei den Großeltern einquartiert ist, dann schmeiß ich die Uhr zum Fenster raus und mache das, was mir in den Sinn kommt und pfeife auf die Uhrzeit und schlafe richtig lange aus.

4. Was findet dein Kind richtig blöd an dir?
Das wird sich noch zeigen. Mein Sohn kann das noch nicht so genau artikulieren. Aber ich denke, dass er in der Phase in der er gerade ist –  er will alles selber machen und ruft  immerzu „Alleine, Mama!“ – dass er es da total doof findet, wenn ich ihm  dazwischen greife, nur damit es schneller geht. Ich lerne: Mutter, lass es sein, sonst dauert es nur noch länger. Der Sohn fängt nämlich nach jedem gut gemeinten Eingriff an zu plärren und fängt von vorne an.

5. Was ist das Schönste am Leben mit Kind?
Den Sohn kennen zu lernen. Jeden Tag ist da ein neuer kleiner Junge, der sich mit neuen Fähigkeiten präsentiert. Es ist unglaublich toll dabei zu sein, wie sich aus dem kleinen Kerl eine Person entwickelt. Mutterstolz ist etwas neues und unglaublich tolles. Ständig denkt man an den „besten Sohn der Welt“ und vermisst ihn, obwohl er kaum fünf Stunden weg ist.
Highlights sind: Nasse Schmatzer, besungen zu werden und wenn der Sohn mit ernster Miene versichert: „Mama lieb!“

6. Was ist euer liebstes Familienrezept?
(gerne auch mit Original-Rezept)
Die super schnellen  Zucchini-Ricotta-Penne
Für 4 Personen mit großem Hunger

Penne
4 mittelgroße Zucchini
Butter
3 Knoplauchzehen
1 Topf Ricotta
2 Handvoll geriebener Parmesan (oder so viel man will)
frischen Pfeffer und bisschen Salz
optional: Pinienkerne

Das Gericht dauert  genau so lange, wie die Nudeln brauchen fertig zu werden.

Nudelwasser aufstellen und Penne darin kochen.
Die gewaschenen Zucchini raspeln und in einer großen Pfanne mit ordentlich viel Butter und dem zerquetschten Knoblauch sautieren.

Ricotta und etwas Nudelwasser dazugeben und weitere 5 Minuten kochen. Pfeffern und salzen ( aber nicht zu viel, denn der Parmesan ist salzig)

Kurz bevor die Nudeln fertig sind, den geriebenen Parmesan in die Pfanne geben und mit den Nudeln und der Zucchinimischung vermengen bis der Käse geschmolzen ist.

Ein paar geröstete Pinienkerne drüber – fertig

 

7. Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen? Wir gehen uns gerne zusammen Tiere angucken. Das Aquarium im Zoo ist klasse, der Tierpark, Steichelzoos. Der Esel in der Hasenheide gehört zu den Lieblingstieren, die sehr oft besucht werden.

Neueste Endeckung: Dienstag nachmittags bei populare („Musikalisches Beisammensein für Gross und Klein“) in der Bökhstraße /Kreuzberg trommeln gehen und im Anschluss um die Ecke in der Graefestraße im Café Graefchen heiße Schokolade trinken.

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