Katja Runge ist die Gründerin der Online-Plattform afilii – gute Gestaltung für Kinder, die kreative und hochwertige Spielsachen und Kindermöbel vertreibt. Sie erzählt uns, wo man am besten Eis schlecken kann und warum sie manchmal schimpfen muss.
Katja Runge ist gelernte TV-Journalistin und hat außerdem einen Magister-Abschluss für Angewandte Kulturwissenschaften. Sie hat mehrere Jahre als PR- und Pressereferentin im Kultur- und Non-Profit-Bereich und als Redaktionsmitarbeiterin in Fernsehproduktionen gearbeitet. Seit 2004 agiert sie nun selbständig als PR-Beraterin mit Spezialisierung auf die Design-und Kreativwirtschaft. 2009 kam ihre Tochter Tara auf die Welt und im Mai 2013 gründete sie afilii – gute Gestaltung für Kinder.
afilii ist die Plattform der guten Gestaltung für Kinder. Sie kuratiert und vermittelt inspirierende, kreative und kindgemäße Produkte zum Spielen und Wohnen. afilii schafft Vertrauen und Transparenz in der Warenwelt für Kinder. Die Plattform wendet sich an internationale Händler, Innenarchitekten, Kindertagesstätten und Eltern mit Anspruch.
Wir haben Katja Runge, Mutter der fünfjährigen Tara, unsere 7 Fragen über ihr Leben mit der Kleinen gestellt und aufschlussreiche Antworten bekommen.
Was hast du dir ganz anders vorgestellt, bevor du ein Kind hattest?
Ehrlich gesagt habe ich probiert, mir gar nicht so viel vorzustellen, weil mir alle Frauen, die schon Mütter waren, sagten, dass man sich das Leben mit Kindern nicht vorstellen kann – es ist einfach komplett anders. Und das stimmt – finde ich. Dieses riesengroße Gefühl, dass ich nicht mehr alleine auf der Welt bin und ich für einen kleinen Menschen verantwortlich bin, den ich über alles liebe, das hätte ich mir beim besten Willen nicht vorher ausmalen können.
Wie würdest du deinen Erziehungsstil beschreiben?
Ich probiere mit Liebe, viel Vertrauen in meine Tochter, Nähe und Zuwendung zu agieren. Natürlich habe ich auch ein paar „no-gos“; die kennt auch meine Tochter und es gibt Dinge, die mich einfach nerven; da reagiere ich konsequent und ernte durchaus auch Unzufriedenheit und Wut. Ansonsten gebe ich mir Mühe, situationsgebunden zu reagieren, d.h. ich schaue mir an, worum geht es ihr gerade konkret und nicht nach dem Motto „einmal gesehen, immer gesehen“ zu agieren.
Was tust du am liebsten, wenn du mal ohne deine Tochter bist?
Manchmal einfach am liebsten nichts; dann bin ich bei mir zu Hause und lasse mich überraschen, worauf ich Lust habe. Meistens jedoch treffe ich mich mit einer Freundin oder ich gehe alleine (welch ein Genuss!) ins Kino.
Was findet deine Tochter richtig blöd an dir?
Originalton meiner Tochter: „… dass du auch manchmal schimpfst.“
Meine Ergänzung: Ja, ich schimpfe auch mal – selbstverständlich erst dann, wenn ich ruhig und leise (OHM!) sie mindestens dreimal aufgefordert habe, die Zähne zu putzen, die Schuhe anzuziehen oder ins Bett zu kommen.
Was ist das Schönste am Leben mit einem Kind?
Dass wirklich jeder Tag ein wirklich neuer Tag ist – mit all dem Lachen, Fröhlichsein, Kuscheln und den großen und kleinen Weltschmerzen. Kinder holen uns so sehr in das Hier und Jetzt und wenn wir uns darauf einlassen können, finde ich das wunderbar. Ich empfinde dies auch als ein sehr heilsames und hilfreiches „Gegenmittel“ gegenüber den auf Effizienz und Effektivität getrimmten Arbeitsstunden im Büro.
Was ist euer liebstes Familien-Rezept?
Wir lieben diese Waffeln – vor allem im Winter:
3 Eier, 120 g weiche Butter, 50 g Zucker, ca. 250 ml Milch, 200 g Buchweizen-, Reis- oder Maismehl, 50 g Speisestärke, 1 Päckchen Vanillezucker, 2 TL Backpulver, 1 Prise Salz
Für den Teig Eier, Butter und Zucker verrühren; erst die Milch und dann die restlichen Zutaten untermengen. Ca. 15 min ruhen lassen. Das Waffeleisen mit Butter einfetten, Waffeln portionsweise goldbraun backen. Waffeln mit Puderzucker besteuben.
Was sind eure Lieblingsempfehlungen für Unternehmungen?
Meine Tochter und ich lieben die Natur und das Theater. Früher, als sie noch kleiner war, genossen wir öfters im Theater o.N. in der Kollwitzstraße die zauberhaften Aufführungen ab 2 Jahre. Jetzt – als Vorschulkind (!) gehen wir u.a. ins Atze-Musiktheater. Kürzlich sahen wir dort das wunderbare Stück „Die besten Beerdigungen der Welt“.
Die Natur genießen wir vor allem in unseren Kleingarten gegenüber den Zingerwiesen; oder wir gehen spazieren, im Briesethal, in Hobrechtsfelde … Im Sommer fahren wir zum Liepnitzsee schwimmen oder Zelten in Warnitz, direkt am Oberuckersee auf dem sehr familienfreundlichen Campingplatz.
Die richtigen Gastro-Profis sind wir nicht; lange Caféaufenthalte, Brunch und leckere, ausgedehnte Abendessen sind einfach noch nicht drin, mit einer sehr bewegungsfreudigen Fünfjährigen … Es muss immer noch schnell und unkompliziert sein – für uns sind die vielen, kleinen, leckeren Restaurants und Imbisse im Prenzlauer Berg eine wahre Fundgrube; da essen wir uns einmal um die Welt und probieren gerne Neues aus. Der absolute Sommer-Gastro-Tipp ist für uns die Eisdiele „Hokey-Pokey“ in der Stargarder Straße.