BABY-SPECIAL – Die Schauspielerin, Sängerin und Moderatorin hat auch drei Ratgeber zum Thema Babyernährung und Wochenbett veröffentlicht.
Loretta Stern steht seit vielen Jahren auf der Bühne, doch vor allem ist sie von ganzem Herzen Mutter ihrer Tochter Karline. Angeregt durch ihre eigenen Erfahrungen als Mutter begann sie, über Baby- und Kleinkindthemen zu schreiben: „Einmal breifrei, bitte!“, „Das breifrei! Kochbuch“ und „Das Wochenbett“. lorettastern.de
Wie sieht die Ernährung von Müttern im Wochenbett aus?
Gute Ernährung im Wochenbett ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Zum einen natürlich für die Gesundheit. Es gilt, Energie zu tanken, Ressourcen aufzufüllen und Mangelerscheinungen auszugleichen. Und zum anderen für die Psyche: Wohlschmeckendes Essen und exakt der „richtige“ Geschmack, den man sich gerade wünscht, heben die Laune ja bekanntlich ungemein.
Entspannung ist das allergrößte und wichtigste Thema im Wochenbett.
Ein Irrglaube ist es, „für zwei“ essen zu müssen – der Kalorienbedarf einer stillenden Mutter ist lediglich um circa 300 bis 600 Kilokalorien erhöht und lässt sich über ein bis zwei kleine Zwischenmahlzeiten gut decken. Neumütter sollten außerdem regelmäßig und über den Tag verteilt Wasser/Tee/Schorlen zu sich nehmen und sich am besten zu jedem Stillen etwas zu trinken bereitstellen, denn die Prolaktinausschüttung – das die Milchproduktion anregende Hormon – erzeugt Durst.
Jedoch sollte man sich nicht extra viel und weit über den Durst Flüssigkeit zuführen – der Körper schwemmt dann vermehrt Wasser aus, was dann wiederum milchbildungshemmend wirkt.
Warum ist breifrei eine gute Alternative?
Das Kind isst gleichzeitig mit den Eltern, das heißt, gemeinsame Mahlzeiten sind von Anfang an möglich. Es muss, wenn ein paar No-Gos beachtet, nichts anderes vorbereitet, abgekocht oder erwärmt werden, und vor allem muss auch keiner füttern statt selbst zu essen. Auch unterwegs im Café, im Restaurant oder bei Freunden kann das Baby unkompliziert versorgt werden. Es begreift und steuert Hunger und Sättigung schon sehr früh, da es ja selbst bestimmen darf, was, wie viel und wie schnell es isst.
Es trainiert obendrein noch Feinmotorik, Sensorien und Mundmuskulatur. Außerdem wird sein Selbstvertrauen gestärkt, weil es autark handeln darf, genau wie die Großen am Tisch. Als Eltern verspürt man keinen Druck, weil man sich nach keinen „Fahrplänen“ und Mengenangaben richten muss, man braucht weniger Ausrüstung für unterwegs, spart Zeit bei der Zubereitung und sogar noch Geld, weil man keine teuren Gläschen kaufen muss. Das Baby muss jedoch unbedingt die Beikost-Reifezeichen aufweisen, bevor man damit beginnt. Häufig ist das ungefähr um den sechsten Lebensmonat herum der Fall.
Welche Gerichte bieten einen guten Einstieg?
Für den allerersten Anfang, zum Üben, eignen sich weich gedünstete Gemüsesticks hervorragend (zum Beispiel im Asiakörbchen über Wasserdampf, bitte ungesalzen).
Etwa in Pommes-Größe geschnitten, damit das Baby sie gut greifen und vor allem in der Hand dann noch sehen kann – alles, was in der Faust verschwindet, birgt nämlich Frustrationspotential, da die Fähigkeit, die Hand nach einem Zugriff wieder zu öffnen, sich erst später entwickelt. Es dauert sowieso eine Weile, bevor Nahrungsstücke im Mund landen.
Was sind deine Empfehlungen für Schwangere und Jungmütter in Berlin?
Eine definitive Empfehlung, sowohl für Schwangere als auch für junge Mütter: Massagen in der wunderschönen Praxis Mamunette. Inhaberin Sandya Mierswa macht (abhängig vom Bezirk) sogar Hausbesuche. Sowohl die Behandlung für Schwangere als auch die indische Wochenbettmassage sind traumhaft entspannend.
Mein Tipp in Sachen Kurse: nichts überstürzen. Eine Stunde Rückbildung in der Woche stresst erstmal ausreichend. Außerdem ist nicht ohne Grund das Schlafmöbel im „Wochenbett“ versteckt. Möglichst viel mit dem Baby herumzuliegen und zu kuscheln ist für dessen Entwicklung viel wichtiger als musikalische Früherziehung in den ersten Wochen und auch Monaten.
Wenn es dann agiler wird, findet sich eine schöne Möglichkeit der Begegnung mit anderen Kindern und Eltern über die Seite pikler-spielraum.de. Kreuzbergern möchte ich die Spielraumkurse im Macoweda Institut Berlin sehr ans Herz legen.
Mamunette, Winsstr. 32, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg, mamunette.de
Macoweda Institut Berlin, Manitiusstr. 22, 12047 Berlin-Neukölln, macoweda.de