Wenn sich vor der Türe schräger Regen in den Kragen schiebt und die Spielplätze voller nassem Sand und kalten Pfützen sind, dann ist Winterzeit in Berlin. Wohin dann mit bewegungswütigen Kindern an einem schulfreien Tag? Wie wär’s mit Wellenbad?
HIMBEER ist für die Berliner Bäder-Betrieb zu Besuch bei Martin Minkwitz im Wellenbad am Spreewaldplatz. Seit 15 Jahren sorgt der ausgebildete Schwimmmeister und Badleiter dafür, dass hier Kinder Spaß, Schulklassen Schwimmunterricht und Sportler Platz zum Bahnenziehen und Turmspringen haben.

„Früher hätte ein 25-Meter-Becken den Leuten gereicht. Heute muss man ihnen schon ein bisschen mehr bieten“, schmunzelt der Berliner mit dem Schnauzbart.

Im Becken hat sich in gespannter Erwartung auf den Gong, der die Wellenturbine ankündigt, schon eine bunte Schar versammelt. Seit 30 Jahren kommt das Auf und Ab in Berlins einzigem Wellenbad nicht aus der Mode, man muss sich nur umschauen: Jauchzende Kinder mit Taucherbrillen, ein Großmütterchen lässt sich im Meeresrauschen treiben, in der Brandung sitzen Eltern mit den ganz Kleinen und lassen sich die Füße umspülen.

„Wem das nicht reicht, leiht sich eine Funbox mit allerlei Wasserspielzeug aus oder kommt zum Meerjungfrauen-Schwimmen“, freut sich der 57-Jährige – hier und da schaukeln Wassermotorräder aus Kork zwischen den Badenden.

Eine solch intensive Nutzung hat natürlich auch seine Nebenwirkungen. „Das Bad ist in die Jahre gekommen“, weiß er, „aber wir planen eine baldige Modernisierung. Das Erlebnisangebot wird aufgestockt und der Raum weitläufiger, offener.“

In der Tat, das Gebäude ist verwinkelt, das Ensemble aus Sprunghalle, Sportbahnen, Nichtschwimmerbecken, Kleinkindbereich und Wellenbad wirkt etwas unübersichtlich. Das stört aber die Kinder nicht, die hier die Rutsche runterflitzen, planschen, mit Pommes Schranke Geburtstag feiern und mit Bällen durch den Wasserspielplatz toben.

„Unsere Mitarbeiter sind für alle Notfälle ausgebildet und sehr aufmerksam.“ Am Wellenbecken steht mit Megafon die Schwimmaufsicht und beobachtet das Gerangel in den Wellen. Manchmal kann es etwas eng werden, aber Minkwitz’ Team ist vorbereitet: „Unsere mehrsprachigen Konfliktlöser sind auch immer vor Ort.“ Und wenn man die Zahlen kennt, die Minkwitz nennt, dann versteht man auch, dass das Bad größer ist als es zunächst scheint.

„An Wochenenden kommen 3.000 bis 4.000 Menschen zum Spaßbaden zu uns. Und unter der Woche üben hier zwischen 500 und 600 Kinder täglich schwimmen.“ Eine immense organisatorische Aufgabe. Auch, was die Hygiene betrifft: „Verständlicherweise steht für uns die hundertpozentige Wasserqualität an erster Stelle.“ Um dieser Verantwortung nachzukommen, entnehmen das Institut Fresenius sowie das Gesundheitsamt regelmäßig Proben.

„Das Bad gibt es nun seit so langer Zeit“, resümiert Minkwitz zuversichtlich, „ich setze jetzt alles daran, es für die Zukunft in Sachen Attraktivität, Technik und bauliche Substanz fit zu machen.“ Für ihn ist es eine Art Lebensaufgabe. All sein Tun hat er dem Wasser gewidmet. Darum lacht der Freizeit-Kapitän einer Motoryacht auch, als er sagt: „Ich würde nie Urlaub in den Bergen machen!“

Werbung: Dieser Artikel ist in Kooperation der Berliner Bäder-Betriebe und HIMBEER entstanden.