Zelten mit kleinen Kindern? Ist das nicht viel zu anstrengend? Nein, ist es nicht! Wir waren mit Vamos-Reisen unterwegs im Familiencamp "La Mandragola" auf Sardinien. Campingurlaub deluxe - inklusive Verpflegung und Kinderbetreuung!
„Camping funktioniert für uns am besten“ – selbst nach 2 verregneten Ostseesommerurlauben, die wettermäßig eher in die Herbstferien gepasst hätten, habe ich diese Aussage stets aus voller Überzeugung vertreten. Nur warm und sommerlich muss es sein, denn so romantisch und gemütlich es im Zelt auch sein mag, wenn der Regen von Außen aufs Zeltdach niederprasselt, so unangenehm ist es auch, wenn danach alles kalt, nass und klamm ist. Denn mit 2 (mittlerweile 3) Kindern, die 6 Jahre trennen, ist es wichtig, an Orten Urlaub zu machen, die nicht nur mit Strand und Meer, sondern auch mit Spielgefährten aufwarten. Und da der Große (9) eher zur schüchternen Fraktion gehört was das Rekrutieren von Urlaubsbekanntschaften betrifft und die Kleine (3) wie ein wildes Löwenbaby am liebsten den ganzen Tag draußen herumstreunert, überwiegen die Vorteile des Campens in jeder Hinsicht. Die Kinder verbringen den Tag im Freien und lernen nebenbei und ungezwungen andere Kinder kennen. Ausserdem finde ich es eine lohnenswerte Erfahrung mal die eigene „comfort zone“ zu verlassen, Bequemlichkeiten zurück zu schrauben und Klamotten tatsächlich so lange zu tragen bis sie dreckig sind. Allerdings permanent den Gaskocher anschmeißen und sich zu fünft in einem mittelgroßen Zelt auf Isomatten „aneinanderkuscheln“, entspricht nun auch nicht direkt meiner Vorstellung von einem erholsamen Sommerurlaub.
Das Familiencamp „La Mandragola“ auf Sardinien hatte ich schon seit Längerem als Wunsch-Urlaubsziel ins Visier gefasst, schien es doch genau das Quentchen „Luxus“ zum Campingurlaub zu addieren, das ich mir als Familie mit 3 Kindern (9,3 und 10 Monate) wünsche. „Campen light“, denn sowohl Isomatten als auch Gaskocher können getrost zuhause bleiben. Übernachtet wird in geräumigen Steilwandzelten auf gemütlichen Matratzen, morgens gibt es Frühstück mit Kaffee, Kakao, Müsli, Obst und Brötchen und an 6 Abenden bereitet ein Koch köstliches italienisches Essen zu. Mittags konnte man sich selbst verpflegen und dafür das Küchenzelt und die Kühlschränke nutzen. Das gemeinsame Essen morgens und abends war eine schöne Gelegenheit, sowohl für Eltern als auch Kinder sich kennen zu lernen. An manchen Tagen wurde auch abends Kinderbetreuung angeboten und die Erwachsenen konnten nach dem Essen eine „blaue Stunde“ genießen.
Wie allgemein bekannt ist, ist der eigene Entspannungsgrad mit drei unterschiedlich alten Kindern stark an deren Langweilefaktor gekoppelt. So versprach ich mir viel von dem Vamos-Motto der Reise „Zeit für mich-Zeit für dich“. Schon der erste Eindruck bei unserer Ankunft gab mir das wohlige Gefühl, dass dieses Jahr in Sachen Urlaub alles gut werden würde. Das Camp sah wunderbar einladend und gemütlich aus, große und kleine Leute entspannten in Hängematten, ein Mädchen schaukelte über ihren Köpfen und im Kochzelt wurde eifrig gebrutzelt. Laura, die Team- bzw. Campchefin begrüßte uns herzlich und führte uns über den „Fussballplatz“ zu unserem Zelt. Ausgestattet mit zwei geräumigen Schlafkabinen, einem Regal, Leselampen, Baby-Reisebett, sowie einem Tisch und vier Stühlen vor dem Zelt, blieben keine Wünsche offen. Der Campingplatz liegt inmitten eines kleinen Pinienwäldchens und grenzt direkt an einen wunderschönen, weißsandigen Strand. Die Meeresbrise schon in der Nase, hieß es für uns nichts wie rein in die Badehose und so wagten wir gleich einen Sprung in das lauwarme, leicht wellige, glänzend klare Mittelmeer. Danach tat ein Teller Pasta sein Übriges, um die Reisestrapazen hinter uns zu lassen und ganz entspannt in den Urlaub zu starten.
Das Motto der Reise „Zeit für mich-Zeit für Dich“ ist Programm: für Kinder und Jugendliche gibt es täglich Freizeitangebote, jede Woche steht unter einem anderen Mottowährend die Erwachsenen den Tag lesend in Hängematten verbringen, oder an den von Vamos organisierten Ausflügen oder Wanderungen zum Entdecken der traumhaft schönen Insel teilnehmen. Nach wenigen Tagen stellte sich bei uns eine „Urlaubsroutine“ ein. Der Große erkundete mit seinen Kumpels den Campingplatz, spielte Fussball oder war mit der Kinderbetreuung unterwegs. Da der Campingplatz mit Schaukel, Fussballfeld, Slackline und jeder Menge Sandspielzeug etc. ausgestattet war, hatte unsere kleine Tochter ebenfalls viel zu entdecken. Wir wechselten uns mit der Bespaßung des Babies ab und ruhten abwechselnd in den Hängematten. Nachmittags machten wir es uns gemeinsam am Strand gemütlich oder machten einen kleinen Ausflug zur Eisdiele im kleinen pittoresken Ort Santa Lucia. Abends organisierten die Vamos Betreuer oftmals Aktivitäten für die ganze Familie, wie z.B Ballspiele am Strand.
Reisen mit Kindern, insbesondere mit kleinen Kindern oder Babies, stellt immer eine besondere Herausforderung dar, wenn man dem Anspruch, auch selbst ein wenig Ruhe und Entspannung im Urlaub zu finden gerecht werden möchte. Manche fragen sich jetzt vielleicht, weshalb wir dann ausgerechnet Campingurlaub machen und nicht in einem Hotel, Apartment oder Ferienanlage den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Natürlich ist der finanzielle Aspekt auch ein guter Grund, gehört „La Mandragola“ zu den günstigeren Vamos-Zielen, jedoch kann ich gar nicht genug die Vorteile des Zeltens betonen. Abgesehen davon, dass es für die Kinder einfach toll ist, morgens aufzustehen und gleich raus gehen zu können, mit Zikadengezirpe einzuschlafen, spät schlafen zu gehen, draußen Zähne zu putzen und mit der Taschenlampe auf’s Klo zu gehen – ist Zelten hoffnungslos romantisch, vermittelt Freiheit und, wenn man sich darauf einlässt, kann es sogar für kurze Zeit wunschlos glücklich machen. Obwohl man natürlich sehr nahe beieinander und miteinander lebt und isst und ruht, blieb der „Lagerkoller“ aus, im Gegenteil, es entwickelte sich eine familiäre Atmosphäre mit Klassenfahrtcharakter. Wenn dann das Wochenende nahte und somit der An- und Abreisetag wurden Telefonnummern und E-Mail Adressen getauscht und hier und da flossen auch ein paar Abschiedstränen.
Vamos-Reisen bietet eine Reihe attraktiver Angebote für Familienurlaub inklusive Kinderbetreuung an. Viele der Urlauber, die wir im Camp kennengelernt haben, waren schon öfters mit Vamos unterwegs und schwärmten von wunderschönen Urlaubszielen. Für uns ging das Konzept voll auf: von Abendessen über Infrastruktur bis Zikadenzirpen. Es war eine große Erleichterung nicht kochen zu müssen, wir hatten zwar ein Mietauto, dieses hätten wir allerdings zum Einkaufen gar nicht gebraucht. Ein bißchen Obst, Brot und Käse zur Selbstverpflegung für’s Mittagessen bekommt man in hübschen Alimentari in Santa Lucia. Sardinien ist eine wunderschöne Insel und es gibt viele bezaubernde Badebuchten, Höhlen und vielseitige Landschaften zu entdecken. Mit Baby ist es dann doch immer etwas aufwendiger Tagesausflüge zu organisieren, deshalb haben wir zugegebenermaßen die meiste Zeit auf dem Campingplatz verbracht, was für uns wunderbar war! Aron genoss die Ruhe während der Schlafzeiten des Babys, die er lesend in der Hängematte verbrachte, ich fand es toll mal alleine am Strand spazieren zu gehen oder zu schwimmen. Das Highlight des Großen war die „Wasserschlacht“ mit seinen Kumpels. Für 5 Euro pro Kind konnte man diese bei der lokalen Surfschule buchen. Auf zwei Segelbooten und einem Katamaran ging es dann für die Kinder (und einem Betreuer pro Boot), die vorher noch mit Spritzpistolen bewaffnet wurden, hinaus auf’s Meer. Unsere Tochter liebte den Spielplatz und ihren kleinen Freund mit dem sie im Meer planschte. Der Tag klingt aus mit einem Spritz Aperol in der nahe gelegenen Bar, die Kinder spielen Räuber und Gendarm in der Abenddämmerung, über uns der klare Sternenhimmel und vom Strand her weht eine warme Meeresbrise – ein Sommer-Campingtraum wird wahr!
Vamos-Reisen bietet auch für die Herbst- und Winterferien tolle Urlaubsziele für Familien an.
Text: Julia Grünewald