Klar, Berlin hat einen tollen Zoo und Tierpark. Aber wart ihr schon mal im Zoo Eberswalde? Neben vielen Tieren gibt es auch viel zu erleben und zu lernen. Es hat uns viel Spaß gemacht – wir kommen wieder!
Berlin hat zwei tolle Zoos zu bieten, die beide immer mal wieder einen Ausflug wert sind. Doch auch im Berliner Umland gibt es einiges zu entdecken und zu erleben. Ein kleiner „Geheimtipp“ ist der Zoo in Eberswalde. Eine lange Historie hat der Zoo zu verzeichnen, bereits 1795 war der Ort ein beliebtes Ausflugsziel.
Damals bewohnten zwar noch keine Tiere den Park, stattdessen luden künstlich angelegte Wasserfallanlagen, Springbrunnen und eine Grotte zur Entspannung und Erfrischung ein. 133 Jahre später zogen dann die ersten Tiere ein. Der Tierliebhaber Bruno Schulz übernahm 1928 die Anlage als neuer Pächter, zunächst zogen 20 einheimische Wildtiere in den Park ein.
Hinzu kamen Störche, Füchse, Uhus und Dammwild – eine gemütliche Gaststätte machten den Tierpark zu einem gut besuchten Ausflugsziel. 1945 folgte die komplette Zerstörung. Dank eines ambitionierten Wiederaufbauplans wurde der „Heimattierpark“ 1958 wieder eröffnet. Nun sollte der Bestand nicht mehr auf einheimische Tiere beschränkt bleiben, entsprechende neue Gehege machten es möglich auch „exotische“ Tiere wie Leoparden und Löwen zu beherbergen.
Diese bewohnen auch noch heute den Park. Zwar sind die Gehege sehr groß, dennoch ist es natürlich fraglich, ob es heutzutage noch zeitgemäß ist, derartige Wildkatzen in Gefangenschaft zu halten.
Im April 1989 wurde Dr. Bernd Hensch zum Direktor des Zoologischen Gartens Eberswalde berufen. Zu den bestehenden Schwerpunkten wie Zucht und Haltung von Wild- und Haustieren kamen neue Aufgaben wie Umweltbildung und -erziehung, Arten- und Naturschutz sowie biologische Forschungsthemen hinzu. Naturstein, Eichen- und Robinienholz wurden jetzt als Baumaterial verwendet. Ziel war es, einen naturnah gestalteten Tiergarten zu schaffen – Metallzäume und Sichtbeton mussten großzügigen, einsehbaren Freianlagen weichen.
Diese Weitläufigkeit macht einen besonderen Reiz des Tierparks aus, man hat nicht das Gefühl, dass die Tiere eingesperrt und eingepfercht sind. So leben z.B einige Affenarten komplett frei auf dem Gelände und können sich in Baumwipfel schwingen, klettern und natürlich, Besucher ärgern.
Das Dammwildgehege ist ebenso frei zugänglich für Besucher und mit etwas Glück lassen sich die Rehe sogar streicheln, natürlich nur, wenn man entsprechend Futter dabei hat (Mais ist zu empfehlen).
Abgesehen von den vielen Tieren gibt es im Zoo Eberswalde noch jede Menge andere Aktivitäten, die Kindern Spaß machen. Mehrere abwechslungsreiche Abenteuerspielplätze mit Hängebrücken, Krabbel-Röhren und Baumhäusern laden zum Toben ein.
Dazu gibt es viele interessante „Lernstationen“ zum Knobeln und Ausprobieren. Umwelt- und Artenschutz wird im Eberswalder Zoo groß geschrieben, in der Zooschule gibt es ein vielfältiges Lernangebot für große und kleine Tierfreunde. Für Sommerkinder ist der Zoo Eberswalde vielleicht auch ein schöner Ort, um Geburtstag zu feiern.
Wir erlebten jedenfalls einen wunderbaren Sonntagsausflug und werden sicherlich bald wiederkommen, da wir an einem Tag noch lange nicht alles gesehen und erlebt haben.
Das Berliner Umland hat noch mehr zu bieten
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