Wer den Berliner Sommer kennt, weiß, dass auf das gute Wetter kein Verlass ist. Warum also nicht mal die Zeit nutzen und ein wenig Kultur erleben? In unseren Ausstellungstipps im August haben wir wieder eine tolle Auswahl getroffen, die euch begeistern wird.
Botanisches Museum Berlin: Chili & Schokolade – Der Geschmack Mexikos
Rund 30.000 Pflanzenarten gibt es in Mexiko – eine beeindruckende Zahl. Mais, Avocado, Bohnen und Tomaten: Viele davon sind uns bestens bekannt. Aber kennt ihr auch Pitahaya, Annatto oder Cilantro? Zum Teil stammen die Pflanzen direkt aus dem mittelamerikanischen Land, andere Sorten werden dort seit Jahrtausenden kultiviert. In der Ausstellung im Botanischen Museum in Dahlem könnt ihr euch in die Botanik Mexikos begeben und jene Pflanzen kennen lernen, die schon Mayas und Atzteken kannten und nutzten.
Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen: Am besten geht ihr zuerst durch das Museum und verschafft euch anhand von Schautafeln und Karten einen Überblick über die Flora Mexikos. Dabei liegen mal hier, mal da, leckere mexikanische Rezepte zum Mitnehmen aus. Im Anschluss geht es in die wunderschönen Gewächshäuser, die schon über hundert Jahre alt sind. Die Pflanzen dort sind nach Kontinenten geordnet und selbstverständlich immer da, unabhängig von wechselnden Ausstellungen. Während des Länderschwerpunkts Mexiko gibt es in den Gewächshäusern aber Markierungen, wenn eine landestypische Pflanze zu sehen ist.
Wer plant, sich die Ausstellung anzuschauen, sollte am besten Zeit mitbringen für einen gemütlichen Spaziergang durch die verschiedenen Gewächshäuser, einen Besuch des Fühl- und Tastgartens und ein Picknick in der wunderschönen, weiten Parkanlage. Botaniker*innen mit viel Ausdauer schlendern noch durch das Arboretum, der Ausstellung verschiedenster Baumarten.
Parallel zur Ausstellung gibt es ein großes Rahmenprogramm bestehend aus Führungen und Workshops, teilweise in Kooperation mit Jugend im Museum, für die ganze Familie.
05.05.2017- 25.02.2018, Botanisches Museum Berlin, Königin-Luise-Straße 6-8, 14195 Berlin, www.bgbm.org
NORDISCHE BOTSCHAFTEN: Century of a Child
Spielzeug ist ein großes Thema für jedes Kind und die meisten haben eine Vielzahl verschiedener Spielzeuge in ihren Kinderzimmern. Dabei sind manche von neuester Technik, andere absolute Klassiker und schon seit mehreren Generationen in der Familie vertreten.
In den letzten Jahrzehnten hat sich immer wieder herausgestellt, dass die skandinavischen Länder nicht nur Vorreiter in der Pädagogik, sondern auch in der Gestaltung der Lebensumgebung für Kinder sind. Umso passender also, dass die Ausstellung „Century of the Child“ in den nordischen Botschaften stattfindet.
Hier wird die Entwicklung von Spielsachen, Büchern, Kleidung, Architektur, aber auch Werbekampagnen für Kinder von 1900 bis zu heutigen Zeit präsentiert. Dabei entdeckt man hier auf Augenhöhe der Kinder absolute Klassiker, wie den Kinderstuhl von Stokke, Legosteine und Astrid Lindgrens Meisterwerk Pippi Langstrumpf, aber auch nordische Empfindungen von damals und heute.
Für Kinder, die nicht nur gucken, sondern auch etwas anfassen wollen, gibt es eine Malecke, in der munter darauf los gekritzelt werden kann sowie eine Bauecke im Außenbereich auf der Terrasse. Die Texte zu den Ausstellungsobjekten sind zum größten Teil auf Englisch.
14.07.-22.10.2017, Felleshus in den Nordischen Botschaften, Rauchstraße 1, 10787 Berlin, www.nordischebotschaften.org
HUMBOLDT FORUM: Vorsicht Kinder! Geschützt, Geliebt, Gefährdet
Dass Schutz und Gefahr oft viel näher beieinander liegen als gedacht, zeigt die spannende Ausstellung „Vorsicht Kinder! Geschützt, Geliebt, Gefährdet“ des Humboldt Forums in der Humboldt Box. Über zwei Etagen können hier rund 160 Objekte bestaunt werden, die den Schutz von Kindern aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchten und auf verschiedene Aspekte eingehen. Die Objekte stammen dabei aus Berliner Sammlungen oder sind aktuelle künstlerische Arbeiten.
Vor allem das Bild des Kindes wird hier hervorgehoben. So spielen Kinder in vielen Religionen und Kulturen eine große Rolle, diese ist allerdings oft eine ganz unterschiedliche. Auch wurden Kinder beispielsweise über lange Zeit als Miniaturform des erwachsenen Menschen gesehen. In den letzten Jahrhunderten hat sich das Bild des Kindes sowohl aus kultureller, als auch aus gesellschaftlicher Sicht stark gewandelt. Genau diesen Wandel stellt die Ausstellung mit ihren Exponaten, wie beispielsweise dem Kinderkleid mit Gangelband, dar.
In Fotoinstallationen wird hervorgehoben, wie Kinder auf der Flucht schutzlos ihrer Umgebung ausgesetzt werden und sich mit ihrem Schicksal arrangieren müssen.
07.07.2017-14.01.2018, Humbolt-Box, Schloßplatz 5, 10178 Berlin, www.humboldtforum.de
Botanisches Museum, Text und Fotos: Eva Schneider
Felleshus in den Nordischen Botschschaften, Humboldt Box, Text und Fotos: Juliane Jacoby