Die Prinzessinnengärten haben den schnöden Kreisverkehr am Moritzplatz in den vergangenen zehn Jahren zu einer grünen Oase gemacht. Nun haben sie ihren grünen Daumen und Tatendrang eingepackt und sind auf den ehemaligen St.-Jacobi-Friedhof in Neukölln gezogen.
Eigentlich kaum wegzudenken: Die Prinzessinnengärten haben in den letzten zehn Jahren das Stadtbild in Kreuzberg ins Grüne gekehrt. Die ehemalige Brachfläche wurde unter der Obhut des Vereins Nomadisch Grün und mit der Hilfe vieler Nachbarn, Hobby-Gärtnern und Aktivisten in ein blühendes Mikro-Paradies verwandelt, in dem nicht nur Gemüse, Kräuter und Gehölze wuchsen, sondern auch Freundschaft und ein starkes Netzwerk.
Jetzt ist die Ära in Kreuzberg vorbei. Ab diesem Frühjahr wird in Neukölln geackert: Auf dem ehemaligen Friedhof von St. Jacobi, zwischen Hermannstraße und dem Tempelhofer Feld, entsteht ein großflächiger Gemeinschaftsgarten mit Umweltbildungsangebot. Begrünt werden muss die Fläche nicht mehr: Hier steht ein alter Baumbestand und es wächst eine vielfältige Fauna.
Im Gegensatz zum Vorgänger kann der neue Prinzessinnengarten auch gärtnerisch viel umfangreicher genutzt werden. Hier ist viel mehr Platz, angebaut werden könnte auch direkt im Boden und neben den gärtnerisch genutzten Arealen bietet die behutsame Gestaltung naturnaher Flächen die Möglichkeit, Umweltbildung anzubieten. Urban Gardening wird so zu einer bleibenden Stadtnatur-Gestaltungsarbeit.
Das ist aber nicht gleichzeitig das Ende der Fläche am Moritzplatz. Die Trägerschaft wird ab Herbst 2019 dem common grounds e.V. überantwortet, der sich für den Erhalt der Fläche als Gemeingut einsetzen, um Stadtgärten dauerhaft in die urbane Landschaft zu integrieren.
Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin, Hermannstr. 99-105, 12051 Berlin-Neukölln, prinzessinnengarten-kollektiv.net