Was sich am Anfang noch luftig und geräumig anfühlte, entpuppt sich mit Kindern irgendwann als beengte Drei-Zimmer-Wohnung, die derzeit bei vielen auch noch temporäres Büro und Schulplatz unterbringen muss – es braucht mehr Platz! Doch woher nehmen?
Homeoffice. Homeschooling, Quarantäne – die Pandemie hat uns reichlich Zeit zu Hause beschert, und manch einem dabei schmerzlich bewusst gemacht, wie eng es dort plötzlich ist. Wo man ehemals als Pärchen reichlich Platz hatte, wird jetzt mit den Kindern um die Zimmerverteilung gestritten, das Sofa als Hüpfburg genutzt und der Arbeitsplatz auf den Küchentisch verlegt. Wer mal ein paar Minuten allein sein will, dem bleibt oft nur das Badezimmer als letzter Rückzugsort.
Dass die eigenen vier Wände immer enger zusammenrücken, je größer die Familie wird, ist ein gängiges Problem, dessen Lösung sich aber insbesondere in Großstädten wie Berlin immer schwieriger gestaltet. Nicht genug damit, dass die Mieten im innerstädtischen Bereich kaum noch bezahlbar sind, hält der angespannte Markt nur sehr begrenzt Wohnraum für größere Familien bereit.
Denn laut dem Berliner Wohnungsmarktbericht 2019 der Investitionsbank Berlin liegt der Anteil an Mietwohnungen mit vier oder mehr Zimmern bei gerade einmal 17 Prozent.
Naheliegend also, dass viele Familien den vorhandenen Platz so effektiv wie möglich nutzen wollen. Wer im Altbau wohnt, weiß die hohen Decken zu schätzen, die im Raum eine zweite Ebene ermöglichen. Aber auch passgenaue Einbauten oder farbliche Abtrennungen können helfen, mehr Raum zu schaffen. Den Bedarf an solchen Lösungen haben inzwischen auch die Profis erkannt: Zahlreiche Architektenbüros haben sich darauf spezialisiert, kleine Wohnungen zu optimieren und gefühlt zu vergrößern.
Dem Mietmarkt zu entgehen, auch davon träumen immer mehr Menschen. Dabei wollen viele nicht auf städtisches Leben und nachbarschaftliches Miteinander verzichten. Wer sich zu Baugemeinschaften zusammenschließt, kann mitbestimmen, gemeinsam planen und im besten Fall Kosten sparen, zumal der Schritt ins Eigenheim zusammen oft leichter fällt.
Das geht natürlich ebenso hinter der Stadtgrenze – auch hier wächst die Zahl an gemeinschaftlichen Wohnprojekten. Und wer sich platztechnisch aufs Wesentliche konzentrieren will, findet vielleicht im Tiny House sein Wohnglück.
Für welche Lösung ihr euch auch entscheidet: Hier findet ihr ein paar Tipps, Ideen und Inspirationen rund um das Thema Wohnen, die euch das Zu-Hause-Bleiben vielleicht ein bisschen schöner machen.
Raumkonzepte für Familien
Kleine Raumwunder: Individuelle Raumkonzepte für Familien von Anna Brack
Mit ihrem geschulten Blick findet die Architektin Anna Brack auch in der kleinsten Miniwohnung noch Möglichkeiten, diese durch Neugestaltung größer wirken zu lassen. Bei dem Beratungstermin vor Ort werden Wünsche und Möglichkeiten besprochen, danach wird ein individuelles Raumkonzept erstellt.
Wenn alles passt, wird das dann gemeinsam mit einem Tischlerteam umgesetzt. Neu im Portfolio ist seit Januar 2021 das Beratungsangebot für Kinder ab zehn Jahren, die sich eine Neugestaltung des Kinderzimmers wünschen.
Wie können vorhandene Möbel besser genutzt werden, welche Wandfarbe passt zu mir und kann ich vielleicht kleine Dinge auch selber bauen?
Von der Planung bis zum fertigen Zimmer sind sie so hautnah dabei, wenn das eigene Reich entsteht. annabrack.de
Akzente setzen: Planen pro Quadratmeter
Der Innenarchitekturservice planen pro qm von Lena Pirnay, Jens-Meier-Ewert und Claus Unger bietet Planungsbausteine, die nach Quadrametern berechnet werden. Vorhandene Einrichtungsgegenstände werden dabei genauso berücksichtigt wie eigene Vorlieben und das vorhandene Budget.
Themen sind Grundrissplanung, optimale Raumaufteilung, intelligente Stauraumlösungen, schöne Lichtstimmungen und tolle Material-/Farbkombinationen. Besonders interessant für Familien sind die Workshops „Kinderzimmer gestalten“, die eine pädagogisch sinnvolle und kindgerechte Kinderzimmergestaltung zum Ziel haben.
Gemeinsam werden im vorliegenden Grundriss die optimalen Lösungsmöglichkeiten für die Unterbringung von Spielzeug und Kleidung erarbeitet. planen-pro-qm.de
Nordische Schönheit: Raumgestaltung von Jäll&Tofta
Von Küche bis Kinderzimmer und von Home Office bis Büro findet das Berliner Design- und Interiourstudio Jäll&Tofta immer die passende Idee, um mehr Platz zu schaffen oder neuen Wind reinzubringen.
Hinter dem nordisch anmutenden Namen verbergen sich die diplomierten Produktdesigner Sina Gwosdzik und Jakob Dannenfeldt, die sowohl komplexe Raumkonzepte als auch einzelne Maßanfertigungen erarbeiten und auf deren Stilsicherheit man sich verlassen kann.
In enger Absprache werden gemeinsam Vorstellungen besprochen, Ideen entwickelt und Pläne gemacht, die dann in die Tat umgesetzt werden.
Was danach am Ende als wohnliches Ergebnis herauskommt, kann sich mehr als sehen lassen: So bleibt man gerne zu Hause! jaellundtofta.de
Aus Alt mach Neu: Judith Simone Wahle schafft Platz
Die Wohnung ist einfach zu klein, aber ein Umzug kommt nicht in Frage? Die Kinder werden größer und ein Zimmer fehlt? Und Stauraum ist auch keiner da?
Das kleine Frauen-Architekturbüro von Judith Simone Wahle in Prenzlauer Berg hat sich auf genau dieses Problem spezialisiert und findet auch in der kleinsten Wohnung noch Potential für eine bessere Nutzung. Durch eine durchdachte Raumaufteilung, optimierte Grundrisse und die Planung von maßgefertigten Einbauten lässt sich die Wohnung an die eigene Lebenssituation anpassen und die Wohnqualität steigern.
Der professionelle Blick ermöglicht es, die eigene Wohnung einmal ganz neu zu denken und Ideen zu verwirklichen, auf die man alleine gar nicht gekommen wäre. judithsimonewahle.com